Samstag, 22. Februar 2025

BundesnetzagenturNeue Regelungen bekannt gegeben

[28.11.2023] Die Bundesnetzagentur hat jetzt wegweisende Regelungen zur Integration von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen und Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge festgelegt, um einen sicheren und zügigen Ausbau der E-Mobilität und Wärmepumpen zu ermöglichen.

Nach einer zweiten Konsultation hat die Bundesnetzagentur gestern wegweisende Regelungen bekannt gegeben, um steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen und Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge sicher und zügig in das Stromnetz zu integrieren. Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, zielen die Regelungen, die ab dem 1. Januar 2024 in Kraft treten, darauf ab, einen raschen und sicheren Ausbau der E-Mobilität und Wärmepumpen zu ermöglichen. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, unterstreicht die Bedeutung dieser Maßnahmen und betont, dass man Vorsorge treffe, um eine zügige Anbindung und sicheren Betrieb dieser Verbrauchseinrichtungen zu gewährleisten.

Schlüsselpunkte der Festlegungen

Die Festlegungen umfassen mehrere Schlüsselpunkte: Die Elektrifizierung des Verkehrs- und Wärmesektors soll erheblich zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Daher begrüßt die Bundesnetzagentur ausdrücklich einen umfassenden Ausbau von E-Mobilität und Wärmepumpen.
Steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen und private Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge weisen höhere Leistungen auf und beziehen oft gleichzeitig Strom. Obwohl das Niederspannungsnetz einzelne neue Anwendungen aufnehmen kann, ist der größte Teil der Netze aktuell nicht auf einen schnellen Hochlauf vorbereitet. Daher müssen die Netze in einem hohen Tempo optimiert, digitalisiert und ausgebaut werden.
Die Bundesnetzagentur legt Vorsorge für Netze ohne erfolgte Optimierung fest, um die Verkehrs- und Wärmewende zu beschleunigen und die Versorgungssicherheit in der Niederspannung zu gewährleisten. Die Regelungen wurden im Vergleich zum Entwurf vom Juni 2023 in einigen Punkten angepasst.
Netzbetreiber dürfen den Anschluss neuer Wärmepumpen oder privater Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge nicht mehr mit Verweis auf mögliche lokale Überlastung ablehnen. Im Gegenzug dürfen sie bei drohender Netzüberlastung den Strombezug steuerbarer Verbrauchseinrichtungen temporär dimmen, unter der Bedingung, dass dies aus objektiven Kriterien der Netzzustandsermittlung abgeleitet wird.
Eine Mindestleistung muss immer verfügbar sein, um den Betrieb von Wärmepumpen und das Laden von Elektrofahrzeugen zu ermöglichen. Die Verbraucher haben die Möglichkeit, Anlagen direkt vom Netzbetreiber steuern zu lassen oder eigenständig zu koordinieren. Selbst erzeugte Energiemengen können dabei berücksichtigt werden.

Transparenz über Internet-Plattform

Netzbetreiber müssen Steuerungseingriffe in einem einheitlichen Format auf einer gemeinsamen Internet-Plattform detailliert ausweisen, um Überlastungsprobleme transparent zu machen.
Als Anreiz zur netzorientierten Steuerung erhalten Betreiber steuerbarer Verbrauchseinrichtungen ein reduziertes Netzentgelt. Die Bundesnetzagentur legt erstmals Rahmenbedingungen für ein variables Netzentgelt fest, das zeitliche Verbrauchsverschiebungen belohnen soll.
Die Regelungen sehen verschiedene Module zur Entgeltreduzierung vor, entweder durch einen pauschalen Betrag oder eine prozentuale Reduzierung des Arbeitspreises, je nach Wahl des Betreibers.
Die Bundesnetzagentur fördert die Effizienz durch diese wegweisenden Maßnahmen, die nicht nur die Integration steuerbarer Verbrauchseinrichtungen beschleunigen sollen, sondern auch zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Förderung der E-Mobilität und Wärmepumpen beitragen. Die Behörde fordert die Zusammenarbeit der Netzbetreiber und anderer Marktteilnehmer, um Empfehlungen für die Standardisierung und massengeschäftstaugliche Umsetzung der netzorientierten Steuerung zu erarbeiten.



Stichwörter: Politik, Bundesnetzagentur


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Das Bild zeigt die Titelseite des dena-Impulspapiers „Zwölf Leitplanken für die nächste Legislatur“.

dena: Klare Regeln für die Energiewende

[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...

Schleswig-Holstein: Zentrum für Energiewendeforschung gegründet

[14.02.2025] Schleswig-Holstein hat zum Jahresbeginn 2025 ein Landeskompetenzzentrum Energiewendeforschung eingerichtet. Es soll die Energiewendeforschung im Land bündeln, Innovationen vorantreiben und eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Begleitung der Transformation zur Klimaneutralität spielen. mehr...

BDEW: „Energie, die Zukunft schafft“

[12.02.2025] Der BDEW gibt Handlungsempfehlungen zur Bundestagswahl und für die neue Bundesregierung. Wichtige Punkte sind: das Gesamtsystem in den Blick nehmen, Effizienzpotenziale heben, Weichen für neue steuerbare Leistung jetzt stellen und Versorgungssicherheit gewährleisten. mehr...

Das Bild zeigt eine Windkraftanlage im Bau. Der Turm steht schon, im Vodergrund liegen Rotoren.

Rheinland-Pfalz: Erneuerbare gewinnen an Fahrt

[29.01.2025] Beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat Rheinland-Pfalz seine Ziele für 2024 übertroffen. Mit deutlichen Zuwächsen bei Wind- und Solarenergie sieht sich das Land auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040. mehr...

Bundestag: Einigung über einige Energiegesetze

[27.01.2025] Der BDEW begrüßt die fraktionsübergreifende Einigung bei zentralen Energiegesetzen durch SPD, Bündnis 90/Die Grünen und CDU/CSU. mehr...

Wolfsburg: Entwurf zur Ausweisung neuer Windenergieflächen liegt vor

[21.01.2025] Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat einen ersten Entwurf zur Ausweisung neuer Windenergieflächen vorgelegt. In Wolfsburg stehen dabei drei mögliche Erweiterungsgebiete im Fokus, deren Bewertung nun durch Stadtverwaltung und Politik erfolgt. mehr...

DVGW: Klare politische Weichenstellungen gefordert

[20.01.2025] Der DVGW hat zum Jahresauftakt klare politische Weichenstellungen für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur und die Energiewende gefordert. In Berlin präsentierte der Verband seine energie- und wasserpolitischen Forderungen, darunter die Schaffung regulatorischer Sicherheit und Investitionen in eine flächendeckende Wasserstoffversorgung. mehr...

CO2-Emissionen: Historischer Tiefstand

[08.01.2025] Deutschland hat im Jahr 2024 seine Treibhausgasemissionen um 18 Millionen Tonnen gesenkt und damit das nationale Klimaziel erreicht. Das zeigen aktuelle Zahlen von Agora Energiewende. Haupttreiber der Emissionsminderung war der Energiesektor. mehr...

Auf dem Bild sind Photovoltaikanlagen und im Hintergrund Windräder zu sehen.

ZSW/BDEW: Rekordjahr für Erneuerbare

[16.12.2024] Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen von ZSW und BDEW lieferten Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stroms. mehr...

Bayern: Grüne stellen Dringlichkeitsantrag

[13.12.2024] Die Grünen im Bayerischen Landtag haben gestern im Plenum einen Dringlichkeitsantrag für konsequenten Klimaschutz eingebracht. Ziel ist es, die bayerischen Klimaziele bis 2040 zu sichern und notwendige Maßnahmen, insbesondere in der Wärmepolitik, zügig umzusetzen. mehr...

Das Bild zeigt Franziska Giffey (SPD), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Bürgermeisterin von Berlin, bei der Eröffnungsrede auf den Vienna Science Days in Berlin.
bericht

Wien/Berlin: Gemeinsam für die urbane Energiewende

[09.12.2024] Bei den Vienna Science Days in Berlin trafen sich Ende November Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, um über die Herausforderungen der Energiewende und Dekarbonisierung in Großstädten zu diskutieren. Im Fokus standen die Zusammenarbeit zwischen Wien und Berlin. mehr...

Auf dem Bild ist das Kohlekraftwerk Weisweiler zu sehen, im Vordergrund stehen zwei Windräder.
bericht

Monitoringbericht: Energiemarkt in Bewegung

[09.12.2024] Der aktuelle Monitoringbericht von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur zum Strom- und Gasmarkt zeigt: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt, konventionelle Kraftwerke bleiben aber unverzichtbar. Und: Sinkende Strom- und Gaspreise entlasten die Verbraucher. mehr...

Das Bild zeigt einen Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestags. Zusehen sind die Reihen der Abgeordneten und im Hintergrund der Bundesadler.

KWKG: Bundestag berät über Verlängerung

[09.12.2024] Ein Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht vor, die Geltungsdauer des KWK-Gesetzes bis zum 31. Dezember 2030 zu verlängern. Der Bundestag hat jetzt erstmals darüber beraten. Unterstützung für die Initiative der Unionsfraktion kommt aus der Energiewirtschaft. mehr...

Biogasalage: Der Bundesverband Bioenergie (BBE) hat die herausragende Bedeutung der Bioenergie betont.

BMWK: Bioenergiepaket soll Anreize schaffen

[09.12.2024] Die Flexibilität und Planungssicherheit für Biogasanlagen sollen verbessert werden. Dazu hat das Bundeswirtschaftsministerium ein Bioenergiepaket vorgelegt. Der Entwurf zur Änderung des EEG 2023 ist allerdings noch nicht innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. mehr...

interview

Interview: Volle Unterstützung für Holzenergie

[05.12.2024] Die energetische Holznutzung ist eine wichtige Säule für die Wertschöpfung im ländlichen Raum, sagt Hubert Aiwanger. stadt+werk sprach mit dem bayerischen Wirtschaftsminister über die Ziele des Pakts Holzenergie Bayern. mehr...