WiesbadenNeue Pumpe für Fernwärme
Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden geht den Umbau der Wärmeversorgung an. Mit der neuen Fernwärme-Pumpstation in der Deponiestraße hat ESWE das Herz für die zukünftige Versorgung der Wiesbadener Innenstadt geschaffen. „ESWE Versorgung unterstützt die Stadt planerisch bei der Transformation des Wärmeverbrauchs und bietet geeignete Lösungen an, um die notwendigen Veränderungen in die Praxis umzusetzen“, erklärte Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Gert-Uwe Mende (SPD) bei der offiziellen Fertigstellungsfeier für die Pumpstation.
Das neue Herzstück des Wiesbadener Fernwärme-Systems wird das bestehende Biomasse-Heizkraftwerk und Ende 2024 das neue Müllheizkraftwerk mit den Abnehmern in der Stadt verbinden. Sie wird den gesamten Wärmekreislauf in der Stadt regulieren und in Gang halten.
Innenstadt wird angeschlossen
Wiesbaden ist gesetzlich verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln. Ein wichtiger Teil der Planung ist der Fernwärme-Ausbau Richtung Innenstadt. Die Pumpstation bildet dabei das Bindeglied zwischen Wärmeerzeugung und Wärmeverbraucher. Denn in Wiesbaden wird der Hauptteil der Fernwärme durch das Biomasse-Heizkraftwerk (BMHKW) erzeugt. Zusätzlich wird bald schon auch die Abwärme des neuen Müllheizkraftwerks (MHKW) genutzt. Beide Kraftwerke liegen in unmittelbarer Nachbarschaft der neuen Pumpstation. Durch sie ist es möglich, die Fernwärmeversorgung der für die Wiesbadener Innenstadt und das Airfield Erbenheim bedarfsgerecht bei den Erzeugern BMHKW und MHKW abzufordern.
In der Fernwärme-Pumpstation sind aufgrund der unterschiedlich benötigten Fördermengen und Förderhöhen der Netze und Kraftwerke vier Pumpengruppen im Einsatz, die jeweils aus drei Pumpen bestehen. Die Motorleistungen betragen 3 x 45 Kilowatt (kW) für das BMHKW, 6 x 55 kW für das Airfield Erbenheim und das MHKW sowie 3 x 315 kW für das Primärnetz. Um die Lärmbelästigung der Umwelt so gering wie möglich zu halten, wurde die Pumpstation schallisoliert gebaut.
Die Pumpstation ist in der Druckstufe PN 25 gefertigt und kann bis zu 1.185 Tonnen an 120 Grad heißem Wasser pro Stunde fördern. Die Anlage verfügt über ein zentrales Leitsystem der gesamten Fernwärmeversorgung in Wiesbaden mit Überwachungs- und Eingriffsmöglichkeiten. Sie ist auf die ESWE-Netzleitstelle aufgeschaltet und wird damit rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr kontrolliert.
Acht Millionen investiert
Die gesamte Wärme-Einspeiseleistung der Erzeuger liegt bei 68 Megawatt, also 68 Millionen Watt. Ein Mensch produziert im Ruhezustand etwa 100 Watt Körperwärme. Die Planungen für das Projekt begannen 2020, die Bauarbeiten starteten zwei Jahre später. Das Investitionsvolumen liegt bei acht Millionen Euro – Anbindungsleitungen zu BMHKW und MHKW inklusive.
„Für uns ist das eine Investition in die Qualität unser aller Leben und in die Zukunft der Landeshauptstadt“, erläutert ESWE-Vorstandsvorsitzender Ralf Schodlok. „Unser ESWE-Fernwärmenetz versorgt bereits heute viele Teile des Stadtgebiets. Damit leistet ESWE Versorgung einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Für die besondere klimatische Kessellage in der Wiesbadener Innenstadt ist jede Einsparung von Abgasen wichtig. Unser Biomasseheizkraftwerk ersetzt das Energieäquivalent von über 16 Millionen Litern Heizöl, die nicht verfeuert werden müssen. Die Nutzung von Biomasse reduziert den CO2-Ausstoß um 95 Millionen Kilo pro Jahr. So gelangen weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre und weniger schädliche Partikel in unsere Atemluft.“ Die Inbetriebsetzung der neuen Pumpstation ist für diesen Sommer geplant.
2G Energy: Zukunft mit Industriewärmepumpen
[08.11.2024] 2G Energy erweitert sein Portfolio um industrielle Großwärmepumpen. Das Unternehmen sieht darin einen wichtigen Wachstumsbereich. mehr...
Saarland: Hilfe für Kommunen beim Wärmeplan
[08.11.2024] Der saarländische Energieminister Jürgen Barke informierte über den aktuellen Stand des Gesetzgebungsverfahrens zur kommunalen Wärmeplanung. mehr...
Stadtwerke Bayreuth: Baustart einer neuen Wärmezentrale
[07.11.2024] Mit industrieller Abwärme und einer Wärmepumpe wollen die Stadtwerke Bayreuth den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt ebnen. Dazu wird eine innovative Wärmezentrale errichtet. mehr...
BDEW: Bauherren bevorzugen Wärmepumpen
[06.11.2024] In Deutschland setzen Bauherren verstärkt auf Wärmepumpen. Mit einem Anteil von mehr als 64 Prozent sind sie im Jahr 2023 das am häufigsten eingesetzte Heizsystem in neuen Wohngebäuden. mehr...
Stadtwerke Düsseldorf: Kooperation mit Henkel
[04.11.2024] Dank einer Kooperation speisen die Stadtwerke Düsseldorf künftig industrielle Abwärme aus dem Henkel-Kraftwerk ins Fernwärmenetz ein. Die Energiezentrale, realisiert durch Bilfinger, unterstützt damit die Dekarbonisierung der städtischen Wärmeversorgung und spart jährlich rund 6.500 Tonnen CO₂. mehr...
Bundorf: Bürgerenergie im ländlichen Raum
[31.10.2024] Die AEE zeichnet im Oktober 2024 die Gemeinde Bundorf als Energie-Kommune des Monats aus. Einer der Gründe ist eine schon in großen Teilen regenerative Wärmeversorgung sowie Solarstrom. mehr...
Neustadt in Holstein: Erste deutsche Meerwasser-Wärmepumpe
[29.10.2024] Johnson Controls hat Deutschlands erste in ein größeres Wärmenetz integrierte Meerwasser-Wärmepumpe an die Stadtwerke Neustadt in Holstein ausgeliefert mehr...
Sachsen: Projekt zu Aquathermie erhält Förderung
[29.10.2024] Das Forschungsprojekt AQVA HEAT III zur Nutzung von Aquathermie in Sachsen geht jetzt in die nächste Phase. Mit einer Förderung von über 3,7 Millionen Euro will das sächsische Energieministerium den Einsatz von Gewässern als Energiequelle für Wärmepumpen vorantreiben und so zur Wärmewende beitragen. mehr...
Goch: Wärmeplanung startet
[24.10.2024] Die Stadt Goch hat den nächsten Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität beschlossen. Mit der kommunalen Wärmeplanung will die Stadt eine Strategie entwickeln, wie die Wärmeversorgung ökologisch, wirtschaftlich und technisch sinnvoll gestaltet werden kann. mehr...
Bonn: Zwischenergebnisse der Wärmeplanung vorgestellt
[24.10.2024] Die Stadt Bonn hat jetzt im Rahmen ihrer kommunalen Wärmeplanung Szenarien für die Wärmeversorgung bis 2045 sowie erste Karten zu möglichen Versorgungslösungen vorgestellt. Diese Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Wärmeversorgung langfristig nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Abwasser als neue Wärmequelle
[14.10.2024] Täglich fließt warmes Abwasser durch die Kanalisation. Dieses Potenzial will das Land Nordrhein-Westfalen nun nutzen, um den Ausbau der klimafreundlichen Wärmeversorgung voranzutreiben. Dazu wurde eine neue Initiative ins Leben gerufen, die konkrete Projekte zur Abwasserwärmenutzung anstoßen soll. mehr...
Wittenberge: Innovatives Flusswärmeprojekt
[10.10.2024] Die Stadtwerke Wittenberge haben ein zukunftsweisendes Projekt zur Nutzung von Flusswärme in Betrieb genommen. Der Fluss Stepenitz wird als Wärmequelle für die Fernwärmeversorgung der Stadt erschlossen. mehr...
SWTE Netz: Kalter Nahwärme für Neubaugebiet
[08.10.2024] In Mettingen wurde das erste Kalte-Nahwärmenetz der Region Tecklenburger Land in Betrieb genommen. Die Anlage wurde von der SWTE Netz errichtet und ist ein nachhaltiges Modell für die zukünftige Wärmeversorgung. mehr...
Baden-Württemberg: Weiter Fördermittel für Wärmenetze
[08.10.2024] Das Umweltministerium Baden-Württemberg fördert den Aus- und Neubau von energieeffizienten Wärmenetzen in Dußlingen, Bad Rappenau und Tamm mit insgesamt 800.000 Euro. mehr...
Bremen: Vertrag für Fernwärmenetz unterzeichnet
[07.10.2024] Die Stadt Bremen und enercity Contracting Nord haben jetzt den Weg für ein klimafreundliches Fernwärmenetz in Bremen-Nord geebnet. Ein unterzeichneter Vertrag erlaubt die Nutzung öffentlicher Verkehrswege für den Bau und Betrieb des Netzes, das maßgeblich zur Wärmewende beitragen soll. mehr...