Freitag, 22. November 2024

VDE|FNNNetzbetrieb ist systemrelevant

[30.03.2020] Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik fordert in einem aktuellen Positionspapier, dass Mitarbeitende kritischer Bereiche im Stromnetz wie andere Mitarbeiter systemrelevanter Dienste behandelt werden.

Die Versorgung mit elektrischer Energie ist bei einer Pandemie essenziell für das Gemeinwohl. Gerade in der gegenwärtigen Situation haben die Netzbetreiber eine besondere Herausforderung zu bewältigen. Sie müssen sicherstellen, dass die für den Betrieb notwendigen Mitarbeiter und Prozesse im gesamten Netzbetrieb arbeitsfähig bleiben. Daher haben die Netzbetreiber bereits frühzeitig präventive Maßnahmen ergriffen, um zum Beispiel Personal vor Infektionen mit dem Corona-Virus zu schützen. Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE|FNN) appelliert in seinem aktuellen Positionspapier „Netzbetrieb ist Teil systemkritischer Dienste“ eindringlich an Politik und Behörden in Deutschland, Mitarbeitende wichtiger Bereiche bei Netzbetreibern und beauftragten Dienstleistern mit denen von anderen systemrelevanten Diensten gleichzustellen. „Betriebsnotwendige Mitarbeitende in diesem Bereich müssen, wie Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Pflegekräfte und medizinisches Personal auch, Zutrittsrechte erhalten sowie Notbetreuung für Kinder in Anspruch nehmen dürfen – und dies nicht einzeln in Abstimmung mit über 11.000 Kommunen, sondern bundesweit einheitlich“, betont VDE|FNN-Geschäftsführerin Heike Kerber. Die Netzbetreiber müssten sicherstellen, dass die für den Betrieb notwendigen Prozesse laufen und das dafür notwendige Personal am richtigen Ort sei. Bereits kleine Stromausfälle könnten die Unsicherheit in der Bevölkerung vergrößern.
Den Betrieb des Stromnetzes stellen laut Verband täglich tausende Mitarbeiter bei Netzbetreibern deutschlandweit sicher. Dazu muss Personal in den Leitwarten und vor Ort im Netz unterwegs sein, zum Beispiel um Reparaturen durchzuführen. Durch Krankheit, Quarantänemaßnahmen oder auch aufgrund der Kinderbetreuung können Personalengpässe entstehen. Gleichzeitig werden zur Erstellung provisorischer Netzanschlüsse, beispielsweise für ein Containerkrankenhaus in einem abgeriegelten Risikogebiet, zusätzliche Fachkräfte nötig. „Um Personalengpässen vorzubeugen, sollten schnell und unbürokratisch rechtliche und finanzielle Bedingungen geklärt werden, damit passive Personalressourcen, sprich Reservekräfte, aktiviert und eingesetzt werden können. Sie sind von ihrer Ausbildung grundsätzlich in der Lage, diese Tätigkeiten auszuüben“, sagt Kerber.





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