DresoNahwärme für Oberndorf
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Um Potenziale eines Nahwärmenetzes herauszufinden, wurde das gesamte Dorfgebiet systematisch erfasst.
(Bildquelle: Stadtverwaltung Rottenburg am Neckar)
Mitte Januar 2024 stellten die Experten von Drees & Sommer (Dreso) auf einer öffentlichen Abschlussveranstaltung sowie im Bauausschuss der Stadt Rottenburg am Neckar die Ergebnisse des energetischen Quartierskonzepts für den Ortsteil Oberndorf vor. Das auf Bau und Immobilien spezialisierte Planungs- und Beratungsunternehmen hat im Rahmen der Studie unter anderem geprüft, ob und wie ein klimafreundliches Nahwärmenetz in Oberndorf möglich ist. Das zentrale Ergebnis: Ein Wärmenetz für alle 1.500 Einwohner und rund 480 Gebäude ist in einem wirtschaftlichen Rahmen nicht umsetzbar – ein kleines Netz für den Ortskern ist jedoch denkbar. Daher soll eine BEW-Studie, die zu 50 Prozent vom Bund gefördert wird, die Realisierung eines kleineren Netzes im Ortskern von Oberndorf spezifizieren und planen.
10,6 Kilometer lang müsste ein Wärmenetz sein, das ganz Oberndorf versorgen kann. Erzeugt würde die Wärme entweder mit einem Biomassekraftwerk oder mittels Großwärmepumpen. Doch finanziell tragbar, also konkurrenzfähig zu anderen Wärmelösungen, wäre ein solches Netz aufgrund der Kosten nicht. „Selbst wenn sich 70 Prozent für einen Anschluss entscheiden würden, wären die Kosten zu groß. Die Häuser stehen zu weit voneinander entfernt“, berichtete Natalie Schmid, Projektleiterin bei Dreso. Zusammen mit ihrem Kollegen Moritz Hummel, Senior Consultant bei Dreso, stellte sie auf der Abschlussveranstaltung den 120 Teilnehmenden bestehend aus Vertretern der Stadt, der Stadtwerke, der Arbeitsgruppe Oberndorf Nahwärme, der Bürgerschaft sowie weiteren Interessierten das Ergebnis der Studie vor. Im Rahmen des energetischen Quartierskonzepts wurden neben der Wärme- und Stromwende noch Handlungsfelder wie Klimaanpassung, Mobilität sowie Kommunikation und Beteiligung berücksichtigt.
Kleines Wärmenetz deutlich wirtschaftlicher
So zeigte die Untersuchung zudem, dass Biogas, grüner Wasserstoff, Geothermie, Flusswärme und Abwasser-Abwärme aus verschiedenen Gründen ebenfalls keine Möglichkeiten für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von Oberndorf darstellen. Für einige Einwohner bleiben damit nur individuelle Lösungen wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen. Ein großer Teil des Wärmebedarfs kann jedoch durch ein kleineres, circa fünf Kilometer langes Wärmenetz versorgt werden.
„Unsere Untersuchung zeigt, dass ein kleineres Wärmenetz deutlich wirtschaftlicher wäre als das große Netz. Diese kleinere Lösung würde sich auf den Ortskern und ein angrenzendes Areal beschränken. Wenn sich dort 70 Prozent der Eigentümer für einen Anschluss entscheiden – was bis zu 180 Gebäuden entspricht –, kann sich das Wärmenetz rechnen“, sagt Hummel.
Auch Thomas Weigel, Bürgermeister von Rottenburg, betont: „Es ist wichtig, das Projekt weiter voranzutreiben. Ein gemeinsames Wärmenetz, wenn auch ein kleines, ermöglicht es, die Kosten für die klimafreundliche Wärmewende auf viele Schultern zu verteilen. Und mit der angestrebten Lösung haben wir für die Sanierung von Gebäuden deutlich mehr Zeit gewonnen, wie wenn wir das mit dem Heizungstausch immer mit umsetzen müssen.“ Gewissheit über ein gemeinsames Wärmenetz soll die neue Machbarkeitsstudie, die bis 2025 fertiggestellt werden soll, bringen. Sie ist eine wichtige Grundlage für die spätere Genehmigung eines Wärmenetzes sowie für mögliche Förderungen.
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