EnergiekommuneMoosburg will Wärmenetz 4.0

Moosburg wurde dank der langen Tradition nachhaltiger Stromerzeugung AEE-Energiekommune des Monats.
(Bildquelle: Matthias Gabriel)
Das bayerische Moosburg mit etwa 19.000 Einwohnern liegt nördlich von München und kann auf eine lange Tradition der Stromerzeugung aus Solarenergie und Wasserkraft zurückblicken. Nun soll auch das geplante Nahwärmenetz der Stadt mit Solarwärme, Bioenergie und Abwärme nachhaltig beheizt werden. Das berichtet die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), die Moosburg als Energiekommune des Monats Februar 2021 würdigt. Nach dem Start des Photovoltaikausbaus in den frühen 2000er Jahren fassten die Stadt Moosburg und der Landkreis Freisingen im Jahr 2007 einen Energiewendebeschluss. Dieser besagt, dass der gesamte Energieverbrauch ab dem Jahr 2035 vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll. Seitdem packen die Verwaltung und die Bürger gemeinsam an: 2018 deckten die erneuerbaren Energien knapp 89 Prozent des Stromverbrauchs. „In Moosburg zeigt sich beispielhaft, wie Anreize die Bevölkerung ermutigen können, auf die Erneuerbaren zu setzen. Nun muss dies auch im lokalen Wärmesektor geschehen“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE.
Wärme aus dem Wärmenetz 4.0
Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist in Moosburg im Jahr 2020 eine Machbarkeitsstudie gestartet mit dem Ziel, das bestehende Nahwärmenetz zu erweitern und ein wirtschaftlich nachhaltiges Versorgungskonzept mit nahezu 100 Prozent erneuerbarem Anteil zu entwickeln. Bereits bestehende erneuerbare Wärmequellen sind ein Biomasse-Kessel, der mit regionalen Holzhackschnitzeln befeuert wird, sowie BHKW-Abwärme aus einer Kläranlage. Nach der Machbarkeitsstudie soll ein großer Anteil des Wärmebedarfs durch Solarthermie-Dachanlagen gedeckt werden. Auch industrielle Abwärme soll in der Netzerweiterung eine große Rolle spielen.
Alle Akteure werden aktiv
Mit der Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts 2018 folgten einzelne Teilkonzepte, etwa ein Fahrrad- und ein Quartiersanierungskonzept, berichtet die AEE weiter. Der Maßnahmenkatalog umfasst mittlerweile Förderprogramme zu den Themen Solarthermie, Photovoltaik, Lastenfahrräder und Sanierungen. Öffentliche Kampagnen helfen den Bürgern, den Handlungsbedarf bei energetischen Sanierungen oder der Wärmeversorgung zu erkennen und mehr über nachhaltige Potenziale zu erfahren. Die Modernisierungen machen aber nicht bei den Privatgebäuden Halt. Beispielsweise wird auch die lokale Bibliothek mit einer Pelletheizung versorgt. Weiterhin sind für das Jahr 2021 energetische Sanierungen und die Aufrüstung durch PV-Anlagen auf drei städtischen Gebäuden geplant.
Fossile Energieträger verboten
Das Neubaugebiet Amperauen zeigt exemplarisch, welche Bedeutung der Stadt in der aktiven Umsetzung der Energiewendeziele zukommen kann. Der Stadtrat ließ für das Neubaugebiet die Unterlassung von fossilen Energieträgern in den Kaufverträgen festschreiben. Für einige Grundstücke wurde zudem festgelegt, dass Sonnenhäuser errichtet werden müssen, die den eigenen Wärme- und Warmwasserbedarf mindestens zur Hälfte durch die vor Ort generierte und gespeicherte Solarenergie decken sollen.
Neben der Verwaltung spielen die Solarfreunde Moosburg eine wichtige Rolle für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Stadt. Der Verein macht sich seit über 20 Jahren für die umweltfreundliche Nutzung von Solarenergie stark und führt Veranstaltungen, Exkursionen und Beratungen zum Thema durch. „Das vielfältige Engagement in Moosburg demonstriert, dass ambitionierte Ziele erreicht werden können, wenn sowohl die Stadt als auch die Bevölkerung ihre Vorbildrolle wahrnehmen“, so AEE-Präsident Brandt.
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