StudieMit Windstrom heizen
Stromverbraucher und Klimaschutz können davon profitieren, wenn Strom künftig zu bestimmten Zeiten und in manchen Regionen verstärkt zur Wärmeversorgung genutzt wird. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Institut Agora Energiewende gestern (24. Juni 2014) auf einer Fachveranstaltung in Berlin vorgestellt hat. Demnach ist die Wärmeerzeugung aus Strom unter anderem in Schleswig-Holstein sinnvoll, wenn dort aufgrund von Netzengpässen Windstrom nicht abtransportiert werden kann und deshalb die Anlagen gedrosselt werden. Die Verwendung als Wärmeenergie würde die Drosselung unnötig machen und damit den Nutzen der erneuerbaren Energien für das Energiesystem vergrößern.
Bundesweit kann die Wärmeerzeugung aus Strom zudem immer dann sinnvoll genutzt werden, wenn ansonsten Erneuerbare-Energien-Anlagen aufgrund negativer Preise an der Strombörse abgeschaltet würden, so die Autoren der Studie. Das entlaste die Ökostromumlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage). Zusätzlich würde der verstärkte Einsatz von Power to Heat (PtH) die Flexibilität des Stromsystems insgesamt verbessern. Solche Anlagen könnten auch dazu genutzt werden, negative Regelenergie bereitzustellen, die bislang vor allem von konventionellen Kraftwerken geliefert wird. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende, sagte: „Dass Power to Heat keine Idee aus dem Reich der Fantasie ist, zeigt unser Nachbarland Dänemark. Dort sind solche Anlagen bereits heute großflächig im Einsatz.“
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