Freitag, 22. November 2024

FriedrichsdorfMit IT zehn Tonnen CO2 einsparen

[19.10.2017] Insgesamt acht Kommunen hat die Deutsche Umwelthilfe im Rahmen des Projekts GreenITown über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet. Jetzt wurde die hessische Stadt Friedrichsdorf für ihr Engagement als GreenITown-Modellkommune ausgezeichnet.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Stadt Friedrichsdorf als GreenITown-Modellkommune ausgezeichnet. Insgesamt hat die DUH in den vergangenen drei Jahren acht GreenITown-Modellkommunen begleitet. Friedrichsdorf übernimmt dabei eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz durch Green IT in Hessen. Wie die Umweltorganisation meldet, seien die Ermittlung der mit der zunehmenden Digitalisierung in Kommunen verbundenen Energieverbräuche und das Aufzeigen von Einsparpotenzialen wesentliche Ziele des Projektes gewesen.
Für Friedrichsdorf bedeutete dies konkret, dass viele Details in den IT-Systemen der Friedrichsdorfer Verwaltung effizienter gestaltet wurden. „Als wir in Friedrichsdorf angefangen haben, waren einige grundlegende Einsparmaßnahmen bereits umgesetzt“, erklärt Steffen Holzmann, Projektleiter GreenITown bei der DUH. „Friedrichsdorf gehört dabei zu den innovativeren Kommunen, die bereit sind, neue Dinge auszuprobieren. So wurden hier bereits vor einigen Jahren Open-Source-Minicomputer als Thin Clients getestet.“ Trotz der bereits im Vorfeld ergriffenen Maßnahmen, konnte Friedrichsdorf während der Projektlaufzeit nochmals zehn Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Doch damit noch lange nicht genug: So zeigt ein jetzt übergebenes Green-IT-Strategiepapier noch weitere Optimierungspotenziale für die Friedrichsdorfer Kommunalverwaltung. Ziel sei es, Energie- und Ressourceneffizienz zu einem zentralen Kriterium der EDV-Beschaffung zu machen. Die bisherigen Einsparungen wurden dagegen im laufenden Betrieb erzielt, etwa durch die Anpassung der Kühlung, die konsequentere Nutzung von Stromsparfunktionen der Computer sowie die Abschaffung einiger Arbeitsplatzdrucker. Laut DUH könne die bereits erreichte CO2-Einsparung bei konsequenter Umsetzung so nochmals verdoppelt werden.
DUH-Projektmanager Simon Mößinger erläutert: „Die Produktion der Geräte hat einen großen Anteil am gesamten CO2-Fußabdruck eines Geräts. Deshalb ergibt eine vorzeitige Ablösung bei den meisten Geräten wenig Sinn.“ Im Gegenteil: Häufig führe eine Verlängerung der Lebensdauer zu einer deutlich besseren CO2-Bilanz. Deshalb seien Techniken wie Desktop-Visualisierung und kaskadierende Nutzung zu empfehlen. „Virtualisierung ist dabei nicht nur eine Schlüsseltechnologie zur Energieeinsparung“, erklärt Christian Schösser, IT-Leiter der Gemeinde Friedrichsdorf. „Die Zentralisierung erhöht gleichzeitig die Sicherheit und Ausfallsicherheit unserer EDV und verringert den Administrationsaufwand maßgeblich. So sparen wir nicht nur Strom, sondern auch Arbeitsaufwand ein.“
Auch Horst Bukhardt (Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeister in Friedrichsdorf, zieht eine positive Bilanz: „Für Friedrichsdorf hat sich die Investition in das Projekt definitiv gelohnt. In einem zweiten Schritt geht es nun darum, die Erfahrungen in unserer Verwaltung zu verstetigen und auch an andere Kommunen weiter zu geben. Ein regelmäßiger Austausch in der Region wird dazu beitragen.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz
VSHEW-Vorstandsvorsitzender Andreas Wulff (l.) und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt mit der unterzeichneten Dekarbonisierungsvereinbarung. Foto: PR

Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren

[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...

Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert

[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...

Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau

[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...

Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...

Niedersachsen: Elf Sieger bei „Klima kommunal“

[05.09.2024] Elf niedersächsische Kommunen wurden für vorbildlichen Klimaschutz im Wettbewerb „Klima kommunal“ 2024 ausgezeichnet. mehr...

Chemnitz wurde als Energiekommune für den Monat August ausgezeichnet.

Chemnitz: Bürger gestalten Energiewende mit

[02.09.2024] Die AEE zeichnet im August 2024 die Stadt Chemnitz als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist das gemeinsame Gestalten der Energiewende mit Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft. mehr...

Auch in diesem Jahr wurde ein Großteil der Förderung des Programms KlimaBonus Karlsruhe für Photovoltaikanlagen beantragt.

Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen

[09.08.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...

Die Stadtwerke Münster planen den Bau großer PV-Freiflächen-Anlagen

Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt

[02.08.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...

Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf

[02.08.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...

Der Rat der Metropolregion hat den Klimapakt einstimmig in der vergangenen Ratssitzung verabschiedet.

Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen

[01.08.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...

Im Hafen Kehl entstehen jetzt Landstromanlagen.

Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen

[30.07.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...

Der KEA-BW erstellt aus den Informationen der Kommunen einen individuellen Kommunensteckbrief.

Baden-Württemberg: Energieverbrauch übermittelt

[29.07.2024] In Baden-Württemberg haben 547 von 1.136 Kommunen und Landkreisen ihre Energieverbräuche für 2023 fristgerecht veröffentlicht. Die KEA-BW erstellt auf Basis dieser Daten individuelle Steckbriefe, die den Gemeinden helfen, ihre Energiedaten zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. mehr...

Gemeinsam mit 71 weiteren Kommunen hat die Stadt Gütersloh das dritte Kommuniqué im Rahmen der Klimakampagne OWL unterzeichnet.

Gütersloh: Stadt setzt sich Klimaschutzziele

[23.07.2024] Auf dem dritten Klimagipfel OWL in Detmold haben die Stadt Gütersloh und 71 weitere Kommunen ein neues Kommuniqué unterzeichnet. Schwerpunkte sind die klimafreundliche Wärmeplanung, der Ausbau der Windenergie und eine Wissensoffensive zur Förderung der Akzeptanz lokaler Klimaschutzprojekte. mehr...