Kreis BorkenMit Deponiegas einheizen
Der Kreis Borken wurde jetzt von der Initiative KlimaExpo.NRW als Vorreiterkommune für den Klimaschutz im Land ausgezeichnet.
v.l.: Peter Sonntag, Leiter des Kreisbetriebs; Peter Kleyboldt, Geschäftsführer der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland-EGW; Landrat Dr. Kai Zwicker; Wolfgang Jung, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW; Isabel Stasinski, Klimamanagerin des Kreises Borken
(Bildquelle: Kreis Borken)
Seit Anfang des Jahres 2017 ist im Kreis Borken das Kohlezeitalter vorbei. Die frühere Kohleheizung, die die Kreisverwaltung und das angrenzende Polizeigebäude mehr als 30 Jahre lang mit Wärme versorgt hat, wurde durch ein mit Deponiegas betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) ersetzt. Die innovative Versorgung mit Strom und Wärme ist jetzt in die Leistungsschau der KlimaExpo.NRW aufgenommen worden. Landrat Kai Zwicker (CDU) und Peter Kleyboldt, Geschäftsführer der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (EGW), haben die Urkunde von KlimaExpo.NRW-Geschäftsführer Wolfgang Jung entgegengenommen. KlimaExpo.NRW ist eine Initiative der nordrhein-westfälischen Landesregierung und qualifiziert Vorreiter-Projekte für den Klimaschutz im ganzen Land.
Landrat Zwicker freute sich über die Auszeichnung: „Der Kreis Borken hat sich dem Klimaschutz auf vielfache Weise verschrieben – und setzt dabei im wahrsten Sinne des Wortes vor der eigenen Haustür an: Das Blockheizkraftwerk ist eine doppelt sinnvolle Investition: Zum einen zahlt sich die neue Heizungsanlage ökonomisch aus, zum anderen leisten wir so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“
Wie die Pressestelle des Kreises Borken meldet, war es das Ziel der Maßnahme, ein mit Deponiegas betriebenes Blockheizkraftwerk zur Energieversorgung des Kreishauses Borken zu errichten. Da die beiden Blockheizkraftwerke auf der Deponie Hoxfeld sehr sanierungsbedürftig waren, bot sich eine solche Lösung an. Gleichzeitig sollte die Kohleheizung im Kreishaus Borken nach 32 Jahren abgelöst werden. Das Deponiegas wird jetzt über eine 6,3 Kilometer lange Rohrleitung von der Deponie in Borken-Hoxfeld in das Kreishaus geliefert. Da Deponiegasmengen und deren Energiegehalt mit der Zeit abnehmen, wurde eine technische Lösung eingesetzt, mit der dem Deponiegas anderes brennbares Gas wie Bio-, Klär- oder Erdgas beigemischt werden kann. „Das neue Energiekonzept im Kreishaus Borken zeigt erfolgreich, wie Deponiegase trotz sinkender Mengen und Qualitäten langfristig weiter genutzt werden können. Den engagierten Einsatz für den Klimaschutz würdigen wir daher gerne“, erklärte Wolfgang Jung.
Die technische Ausführung hatte die Firma Lamda Herten, eine Tochtergesellschaft der Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR), übernommen. Der Kreis rechnet nach eigenen Angaben mit zwei Millionen Euro weniger Aufwand für Energie in den kommenden 15 Jahren. Auch konnten die Kosten für ein ansonsten notwendig gewordenes zweites BHKW auf der Deponie eingespart werden. Insgesamt investierte der Kreis Borken 2,2 Millionen Euro, wobei rund 90 Prozent der Ausgaben über das kommunale Investitionsfördergesetz des Bundes gefördert wurden.
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