badenovaMinisterpräsident besucht Windpark
Im Rahmen seiner Sommerreise zum Thema Energiewende besuchte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) gestern (8. September 2022) den Windpark Hohenlochen des Freiburger Energieunternehmens badenova. Die vier Windräder gingen im Jahr 2021 in Betrieb (wir berichteten). Sechs Jahre dauerte der Prozess von der Vereinbarung zur Umsetzung des Projekts zwischen den Kommunen und badenova bis zur Verwirklichung des Windparks. Ministerpräsident Kretschmann nahm dies als Beleg dafür, dass die 2021 ins Leben gerufene Taskforce (wir berichteten) weitere Vorschläge machen müsse, wie die Planungszeiten deutlich reduziert werden können.
Verfahrensdauer bereits deutlich verkürzt
Kretschmann erklärte: „Die Forcierung des Ausbaus der Windenergie ist essenziell für die Transformation unseres Energiesystems in Richtung erneuerbare Energieträger. Dazu gehört eine radikale Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie mehr Flächen zur Windkraftnutzung. Die eingesetzte Taskforce arbeitet mit Hochdruck daran, den Ausbau im Land massiv zu beschleunigen – bereits mit guten Ergebnissen.“ So sei die die Verfahrensdauer zur Errichtung von Windenergieanlagen bereits um etwa 1,5 Jahre verkürzt worden. Die Abschaffung des Widerspruchsverfahrens und die Einrichtung eines Infrastruktursenats am Verwaltungsgerichtshof (VGH) hätten den Genehmigungsprozess beschleunigt.
#bild2 Nach den Worten von Kretschmann hat das Land bislang rund 2.800 Hektar Flächen im Staatswald für Projektierer zur Verfügung gestellt. In jeder Region des Landes sollen mindestens zwei Prozent der Fläche für Windenergieanlagen und Photovoltaik-Freiflächenanlagen bereitgestellt werden. Aktuell gebe es in Baden-Württemberg 780 Windanlagen, 0,2 Prozent der Fläche seien derzeit bebaut.
Hoher Zuspruch von den Bürgern
badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher wies darauf hin, dass der Windpark Hohenlochen durch eine frühe, transparente Einbindung der Bürgerinnen und Bürger hohen Zuspruch erfahren habe. „Wir brauchen sowohl den Schulterschluss mit den Genehmigungsbehörden und der Politik als auch eine Beteiligung der Bürger vor Ort am Erfolg des Projekts, damit die Energiewende weiter an Fahrt aufnimmt“, sagte Hölscher. Die direkten Anlieger-Gemeinden Oberwolfach und Hausach sowie die angrenzenden Kommunen Fischerbach, Oberharmersbach und Zell am Harmersbach hätten den Windparkbau mit Engagement unterstützt. Darüber hinaus hielten Oberwolfach und Hausach Kommanditanteile am Windpark und profitierten unmittelbar vom wirtschaftlichen Ertrag der Anlagen. Die Möglichkeit für Bürger, Anteile von Anlagen in der eigenen Nachbarschaft zu erwerben, nannte Hölscher „einen wichtigen Schlüssel, um Mitstreiter für die Mammutaufgabe Energiewende zu gewinnen“.
Wie wichtig solche Beteiligungsmöglichkeiten sind, um die Akzeptanz der Energiewende weiter zu erhöhen, unterstrich auch der Ministerpräsident: „Nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir den Klimawandel eindämmen und den ökologischen Umbau unserer Wirtschaft hinbekommen. Einerseits für den Klimaschutz und andererseits, um unsere Abhängigkeiten zu reduzieren.“
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