Freitag, 22. November 2024

MünchenMieterstrom von ehemaliger Sektkellerei

[10.08.2020] 10.000 Quadratmeter hat die neue Photovoltaikanlage der Stadtwerke München auf dem Dach einer ehemaligen Sektkellerei. Die Mieter im Areal dürfen nun den dort produzierten Ökostrom nutzen.
Ein Ausschnitt der 10.000 Quadratmeter großen PV-Anlage auf dem Dach des Münchner Centro Tesoro.

Ein Ausschnitt der 10.000 Quadratmeter großen PV-Anlage auf dem Dach des Münchner Centro Tesoro.

(Bildquelle: SWM)

Mit ihren 10.000 Quadratmetern ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach des so genannten Centro Tesoro eine der größten Solaranlagen der bayerischen Landeshauptstadt München. Wie die Stadtwerke München (SWM) berichten, ist sie vor Kurzem offiziell in Betrieb gegangen. Die Anlage habe eine Leistung von 433 Kilowatt und erzeuge gut 433.000 Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr. Diese klimafreundliche Energie stellen die SWM direkt den Nutzern des Areals zur Verfügung. Das Mieterstrommodell der Stadtwerke mache das möglich. Die Gewerbefläche auf dem Gelände der ehemaligen Sektkellerei Nymphenburg ist durch die Schwaiger Group in den vergangenen zwei Jahren in eine moderne Gewerbefläche umgewandelt worden, berichten die Stadtwerke. Beim Bau und Betrieb stünden Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Mittelpunkt. Kernstück der energetischen Sanierung sei die Photovoltaikanlage. Der erzeugte Ökostrom soll in erster Linie an die Mieter im Gebäude gehen. Sie können laut den Stadtwerken einen exklusiven Stromtarif zu günstigen Konditionen abschließen. Überschüssige Energie würden die SWM ins Stromnetz einspeisen. Werde mehr Strom benötigt als die Anlage erzeugt, decken die SWM den Bedarf aus dem Netz. Die Gespräche mit den Mietern im Centro Tesoro laufen derzeit heißt es vonseiten der SWM weiter.
Den Ausbau der Photovoltaik in München wollen die Stadtwerke weiter forcieren, auch in Kombination mit Mieterstrommodellen. Allerdings gebe es hier gesetzliche Hindernisse. „Die Umsetzung von Mieterstrom gestaltet sich schwierig aufgrund der komplexen Regularien und Abrechnungsmodalitäten“, sagt Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung. „Oft ist Mieterstrom zudem unwirtschaftlich, da hier unter anderem das so genannte Eigenverbrauchsprivileg nicht greift. Das bedeutet, es fallen zusätzliche Abgaben an, die den Strombezug vom Dach verteuern. Deshalb bedarf es beim Mieterstrom dringend einer Änderung der Bundesgesetzgebung. Mit den bisherigen Regelungen kommen wir zu langsam voran.“





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