Contracting-Preis BW 2018Mieterstrom-Projekte ausgezeichnet
Vier Wohnungsbauprojekte sind nun vom Kompetenzzentrum Contracting der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und dem BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Das Quartierskonzept in Heilbronn des Unternehmens ZEAG Energie mit 320 Wohnungen, die teilweise in Aktiv-Plusbauweise errichtet wurden, erhielt von der Jury den ersten Preis, informiert die KEA. Die Wärme für das neue Quartier stammt aus einem Blockheizkraftwerk mit Spitzenlastkessel. Ein Teil der Bewohner und Gewerbebetriebe kann Mieterstrom beziehen. „Das Projekt der ZEAG überzeugte uns durch seinen integralen Planungsansatz“, sagt Rüdiger Lohse, Leiter des Kompetenzzentrums Contracting der KEA und Jurymitglied. „Von der klimaschonenden Stromerzeugung über Ladesäulen für Elektrofahrzeuge bis hin zur Kommunikation über Glasfaseranbindung: Alle Themen der Nachhaltigkeit sind hier berücksichtigt.“ Lobenswert sei vor allem, dass das sehr zukunftsorientierte Modell mittels Contracting realisiert werden konnte – trotz komplexer Eigentums- und Nutzungsverhältnisse, so Lohse.
Günstig, zeitvariabel und skalierbar
Den zweiten Platz belegten die Stadtwerke Konstanz. Sie bauten mittels Contracting Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke für sechs Gebäude. Den erzeugten Strom bieten sie als Mieterstrom an, informiert die KEA. Das Besondere daran sei das zeitvariable Preissystem. Das ermöglicht den Nutzern, ihr Verbrauchsverhalten anzupassen und etwa in Zeiten hoher Eigenstromerzeugung Wasch- und Spülmaschine laufen zu lassen. Für Stadtwerke ist ein solches Contracting-Modell sowohl im Neubau als auch im Gebäudebestand gut skalierbar, da es bedarfsorientiert funktioniert, so die Einschätzung der Jury.
Sieger Nummer drei ist das Unternehmen Energiekonzept Ortenau. Für einen Mehrfamilienhaus-Neubau mit Gewerbe in Kehl entwickelte es ein Contracting-Konzept, das Investoren, Immobilieneigentümern und Mietparteien gleichermaßen Vorteile bietet. Die zwei BHKW-Kleinkraftwerke, die das Energieunternehmen betreibt und instand hält, gehören nach der vereinbarten Vertragslaufzeit von zehn Jahren dem Immobilienbesitzer.
Der Sonderpreis Sanierung ging an die HEG Heidelberger Energiegenossenschaft. Im Zuge der laufenden Sanierung eines 5.000 Quadratmeter großen Quartiers auf den Energiestandard KfW 55 investierte die HEG in eine Versorgung, die unter anderem Photovoltaikanlage, einen Stromspeicher, Intelligente Zähler und die Integration von Elektromobilität umfasst, berichtet die KEA. Via Webinterface können Mieter ihren aktuellen Energieverbrauch verfolgen.
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