badenovaMessungen für Windpark starten
Am 6. September 2023 startete badenova mit der Messung der lokalen Windverhältnisse im Windparkprojekt bei Oberndorf am Neckar und Epfendorf im Landkreis Rottweil. Diese dienen dazu, die genauen Standorte der Windräder festzulegen. Auch Untersuchungen rund um den Natur- und Artenschutz laufen bereits seit dem Frühling.
Ziel des Unternehmens ist es, bis 2035 in Summe ein Gigawatt Strom durch erneuerbare Energien zu erzeugen. Bis zu 300 Megawatt soll die Windkraft in Baden-Württemberg beisteuern. Der geplante Windpark bei Oberndorf am Neckar und Epfendorf ist eine wichtige Etappe auf diesem Weg und symbolisiert aufgrund seiner großen Unterstützung durch die beteiligten Kommunen in besonderem Maße die Fahrt, welche die Energiewende in der Gesellschaft aufgenommen hat.
Bevor sich jedoch in Oberndorf am Neckar sowie Epfendorf Windkraftanlagen drehen können, müssen viele Parameter intensiv geprüft werden. „Durch die Messung wollen wir unser Verständnis der Windverhältnisse am Standort weiter steigern. Zudem erlangen wir wichtige Erkenntnisse über die konkrete Ausgestaltung des Windparks sowie seine Wirtschaftlichkeit“, erklärt Sebastian Schüßler, Team-Leiter Projektentwicklung Windkraft bei badenovaWÄRMEPLUS.
Während in der Vergangenheit oftmals hohe Masten mit Messinstrumenten aufgestellt wurden, kommt beim Windpark im Landkreis Rottweil mit dem LiDAR-System ein optisches Verfahren zum Einsatz, das vom Boden aus arbeitet und das vertikale Windprofil bis in mehrere hundert Meter Höhe erfasst. Das LiDAR-System ist kompakt, kann auf einem Auto-Anhänger transportiert werden und wird zentral im Untersuchungsgebiet platziert. Strom bezieht das Gerät meist durch kleine PV-Module, eine zusätzliche Brennstoffzelle ermöglicht einen reibungslosen Betrieb des Messgeräts. Die gewonnenen Daten werden dauerhaft übertragen und können somit auch während der laufenden Messung, die rund ein Jahr andauern soll, ausgewertet werden.
Der Laser des LiDAR-Systems orientiert sich an winzigen Luftpartikeln, so genannten Aerosolen, in der Luft. Das Verfahren liefert Daten zu Haupt- sowie Nebenwindrichtungen, aber auch Erkenntnisse zu besonderen Strömungsverhältnissen, die sich aus der jeweiligen Topografie ergeben. Mögliche Abschattungen durch nahegelegene Hindernisse können so besser eingeschätzt werden, ebenso die lokalen Windereignissen (zum Beispiel Windturbulenzen).
Seit März dieses Jahres laufen außerdem erste Untersuchungen rund um den Natur- und Artenschutz. Dabei erweist sich auch der im Frühjahr aufgestellte Vogelbeobachtungsturm als hilfreich. Voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres werden die natur- und artenschutzrechtlichen Untersuchungen fertiggestellt sowie weitere Gutachten für die Erstellung des Genehmigungsantrags zusammengetragen.
Über 25 Megawatt Nennleistung, das entspricht rund 60 Millionen Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr, sollen die Anlagen in Summe bieten und können somit bilanziell 32.000 Haushalte dauerhaft mit regional produzierten, erneuerbaren Strom versorgen. So viel wie Oberndorf am Neckar, Epfendorf und die beiden Nachbargemeinden Vöhringen und Rosenfeld zusammen benötigen.
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