BDEWMehr Wunsch als Wirklichkeit
Eine Stellungnahme zu der von Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) kürzlich veröffentlichten Roadmap als Arbeitsplan für die Weiterentwicklung von Smart Meter Gateways (SMGW) hin zu einer umfassenden Kommunikationsplattform für die Energiewende (wir berichteten) hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) abgegeben. Darin heißt es, es sei zwar zu begrüßen, dass das Ministerium nun endlich seine Vorstellungen und Zeitpläne vorlege, wie es mit der Entwicklung der SMGW weitergehen soll. „Leider sind die vorgelegten Zeitpläne jedoch mehr an politischen Wunschvorstellungen ausgerichtet, als an realistischen Entwicklungs- und Zertifizierungszeiten“, kritisiert der BDEW. Das BMWi habe die Chance vertan, mit realistischen Zeitplänen Vertrauen im Markt für die weitere Geräteentwicklung zu schaffen. Denn bereits bei der Zertifizierung und Entwicklung von Smart Meter Gateways der ersten Generation komme es zu massiven Verzögerungen. Noch immer fehle ein entscheidender Baustein, um mit dem Roll-out starten zu können: drei durch das BSI zertifizierte Gateways. „Der Zertifizierungsprozess hat sich bedauerlicherweise zu einem nicht enden wollenden Hindernislauf mit immer neuen Hürden entwickelt“, moniert der BDEW. „Dies ist besonders ärgerlich, da die Branche ihre Hausaufgaben längst gemacht hat und bereits Ende 2017 mit Millionenaufwand alle notwendigen technischen Prozesse implementiert hat.“
Ein zeitnaher Roll-out und die anschließende, dringend benötigte Weiterentwicklung von Smart Meter Gateways insbesondere hinsichtlich deren Steuerbarkeit könne nur gelingen, wenn nun die anderen Akteure nachlegten, so der Verband weiter. „Das Bundeswirtschaftsministerium muss schnellstmöglich ein effektives Projekt-Management aufsetzen, um die strukturellen Schwierigkeiten zu überwinden, falsche Prioritätensetzung zu vermeiden und die Entwicklungen bei allen Stakeholdern effizient und zielführend zu koordinieren. Wir brauchen jetzt ein pragmatisches, zielgerichtetes und vor allem koordiniertes Vorgehen aller beteiligten Behörden, damit die Digitalisierung der Energiewende gelingt und der Roll-out intelligenter Messsysteme endlich starten kann.“
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