Praxisforum Geothermie.BayernMasterplan Geothermie als Lösung
Bayerns Staatsminister Hubert Aiwanger sprach auf dem 7. Praxisforum Geothermie.Bayern (7. bis 9. Oktober 2019) davon, einen Masterplan Geothermie zu realisieren. Im Rahmen dessen will er die Nutzung der Geothermie besser koordinieren, informiert Veranstalter Enerchange. Der bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie führte weiter aus, dass neben den Fördermitteln auch die rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden müssen. Ziel sei es, Geothermie in den Mittelpunkt der Wärmewende zu rücken. „Die Geothermie muss raus aus dem Dornröschenschlaf. Da haben Sie mich an Ihrer Seite“, sagte der Staatsminister. „Mit der Geothermie haben wir einen Schlüssel für die Wärmewende in der Hand, den wir nur umdrehen müssen.“ Aiwanger unterstrich in seiner Rede, dass er die Energieversorgung in Bayern konsequent auf erneuerbare Energien umstellen und weg von den fossilen Brennstoffen will. Als gutes Beispiel gehen das Heizwerk Riem der Stadtwerke München und das Heizkraftwerk der Erdwärme Grünwald voran. Sie wurden im Rahmen des Praxisforums von Staatsminister Aiwanger mit dem Geothermischen Energiepreis Bayern ausgezeichnet.
Geothermischer Energiepreis Bayern
Die 21 Geothermieanlagen in Bayern wurden unter anderem um ihre Betriebsdaten hinsichtlich der Volllaststunden und der erzeugten Energie gebeten, informiert Jochen Schneider, Geschäftsführer des Veranstalters Enerchange zum Vorgehen bei der Siegerermittlung. Das Ergebnis sei vor allem angesichts der produzierten Wärmemenge beeindruckend. Rund 900 Gigawattstunden (GWh) Wärme wurden im Jahr 2018 produziert und damit 263.000 Tonnen CO2 eingespart. Das Heizwerk Riem war im Jahr 2018 die führende geothermische Heizanlage in Bayern. Im Jahr 2004 nahmen die Stadtwerke München (SWM) die Wärmeversorgung des Messegeländes in Riem in Angriff – laut Enerchange eines der ersten geothermalen Wärmeprojekte in Deutschland. „Die SWM hat damals den schlafenden Riesen Geothermie geweckt“, sagte der Geschäftsführer der Pfalzwerke Geofuture und Betreiber des Kraftwerks in Insheim, Jörg Uhde, in seiner Laudatio.
Von den fünf Geothermiekraftwerken in Bayern war das Heizkraftwerk Laufzorn/Grünwald im Jahr 2018 am erfolgreichsten. Im Jahr 2009 begannen die Bohrungen und wurden bereits 2010 abgeschlossen. „Die kommunalen Entscheidungsträger hatten Weitblick, aber auch das Engagement der Betriebsmannschaft ist entscheidend für den Erfolg“, sagte Laudator Uhde. Die Anlage hatte 2018 mit über 8.200 Betriebslaststunden die höchste Verfügbarkeit und in dieser Zeit 16 Gigawattstunden (GWh) Strom und gleichzeitig 88 GWh Wärme produziert. Damit konnten 22.000 Menschen mit Strom und etwa 18.000 Menschen mit Wärme versorgt werden.
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