MVV EnergieMarktposition gut behauptet
MVV Energie hat im Geschäftsjahr 2017 wieder über vier Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Wie der börsennotierte Mannheimer Energiekonzern auf seiner diesjährigen Bilanzpressekonferenz am heutigen Dienstag (12. Dezember 2017) in Frankfurt mitteilte, stieg das operative Ergebnis (EBIT) um fünf Prozent auf 224 Millionen Euro. Als Grund für die Verbesserung des Finanzergebnisses nannte MVV-Chef Georg Müller gestiegene Erlöse aus der energetischen Abfallverwertung und der Energieerzeugung.
Dadurch sei das Vorsteuerergebnis (Adjusted EBT) mit 169 Millionen Euro um 22 Prozent angestiegen, informierte Müller die Pressevertreter. Der bereinigte Jahresüberschuss nach Fremdanteilen liege bei 93 Millionen Euro. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit habe sich von 274 auf 474 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresergebnis erhöht. „In einem herausfordernden Markt konnten wir unsere Marktposition gut behaupten“, kommentierte Müller die Bilanz. „Zum dritten Mal in Folge konnten wir unser Ergebnis steigern und damit auch unsere unterjährige Prognose erreichen. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind und unsere Strategie nachhaltig erfolgreich umsetzen können.“
Das Finanzergebnis sei die Basis für eine unveränderte Dividende in Höhe von 90 Cent je Aktie, so der Vorschlag des MVV-Vorstands für die im März 2018 stattfindende Hauptversammlung der Gesellschaft. Nach den Worten von Müller entspricht dies einer Ausschüttungsquote von 64 Prozent. Für das schon laufende Geschäftsjahr 2018 erwartet der MVV-Vorstand einen leichten Umsatz- und Ergebniszuwachs.
Weitere drei Milliarden Euro für Investitionen
Auch in den kommenden Jahren will der Energiekonzern weiter in erneuerbare Energien sowie den Ausbau von Fernwärme und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle investieren. Dafür stellt der Konzern nach Angaben von Müller wie schon in der Vergangenheit rund drei Milliarden Euro bereit. So plane MVV allein am Mannheimer Kraftwerksstandort auf der Friesenheimer Insel Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro. Das in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betriebene Heizkraftwerk soll an das Mannheimer Fernwärmenetz angebunden werden, das auch die Städte Heidelberg, Schwetzingen und Speyer versorgt (wir berichteten). „Wir senken damit den so genannten Primärenergiefaktor um ein Drittel, was für Immobilienbesitzer, Bauherren und Investoren gleichermaßen von Bedeutung ist“, betonte Müller. Zudem soll die dortige Müllverbrennungsanlage mit einer Technologie zum Phosphor-Recycling ausgestattet werden. Damit reagiere MVV auf die im Herbst in Kraft getretene Klärschlammverordnung, wonach Klärschlämme für die Wiedergewinnung von Phosphor recycelt werden müssen.
Weiteres Projekt in Großbritannien
Zudem habe das Unternehmen nach seinen beiden bereits laufenden Kraftwerken in Plymouth und Ridham den Zuschlag für ein drittes Projekt in Großbritannien erhalten: Im schottischen Dundee hat MVV Ende November eine Abfallverwertungsanlage übernommen und wird mit Gesamtinvestitionen von 135 Millionen Euro ein neues Heizkraftwerk errichten und 25 Jahre lang betreiben. Das neue Kraftwerk sei auf einen jährlichen Durchsatz von 110.000 Tonnen Abfall ausgelegt. Die Mengen kommen nach Angaben von MVV überwiegend direkt von Kommunen. Auch dieses neue Kraftwerk sei eine KWK-Anlage. Bei einem Gesamt-Wirkungsgrad von knapp 55 Prozent würden dabei Strom und Wärme mit einer Leistung von jeweils rund zehn Megawatt erzeugt.
Erwartungen an die Politik
Der MVV-Vorstandsvorsitzende mahnte die Politik, trotz schwieriger Regierungsfindung wichtige energiepolitische Entscheidungen zu fällen. Von einer neuen Bundesregierung erwartet Müller einen forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien und eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Wärmesektors. Aus seiner Sicht bleibt die Windkraft an Land die Schlüsseltechnologie der Energiewende. Der Ausbau der Windkraft müsse bundesweit erfolgen, deshalb müssten die Fehler bei den Wind-Onshore-Ausschreibungen schnell beseitigt werden, so Müller. In den ersten Runden hatten vor allem Bürgerenergiegesellschaften ohne immissionsschutzrechtliche Genehmigung den Zuschlag erhalten. Zudem liegen die bezuschlagten Projekte vor allem in Norddeutschland und damit weit weg von den Verbrauchszentren im Süden. Nach Auffassung von Müller sollte es deshalb bei den Ausschreibungen eine Mitte-Süd-Quote geben. Zudem forderte er für 2018 die zusätzliche Ausschreibung einer Sondermenge von 1,5 Gigawatt, um die Fehlsteuerung bei den Ausschreibungen von Windkraft an Land schnell auszugleichen. Der Hintergrund: MVV hat vor drei Jahren die Projektentwickler juwi und Windwärts übernommen. Beide Unternehmen kamen bei den jüngsten Ausschreibungen für Windenergie an Land nicht zum Zug.
Klimafreundliche Wärmeversorgung
Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien ist laut Müller die Wärmeversorgung ein wesentlicher Baustein zum Erreichen der Klimaziele in Deutschland. Dabei spiele Fernwärme auch in Zukunft eine unverzichtbare Rolle. Gerade in Ballungsgebieten seien Fernwärmenetze wichtige Energiedrehscheiben, die nicht entwertet werden dürften. Fundament einer umweltfreundlichen Fernwärme sei die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung. Deshalb sollten auch das KWK-Gesetz und der Kohlewechselbonus über 2022 hinaus verlängert werden, so Müller. Parallel müssten auch in der Wärmeversorgung erneuerbare Energien und industrielle Abwärmelösungen eingebunden werden. Auch Gas behalte bei der Wärmeversorgung seine Bedeutung. Müller: „Politik muss klimaorientierte Ziele für die Wärmeversorgung formulieren, darf aber keine Technologien vorschreiben.“
Online-Geschäftsbericht der MVV Energie AG
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