KonstanzMachbarkeitsstudien gestartet
Die Stadtwerke Konstanz haben im vergangenen Monat mit Machbarkeitsstudien zur Errichtung von Wärmenetzen im Berchengebiet sowie im Bereich der Bodensee-Therme Konstanz begonnen. Das teilt die Stadt Konstanz jetzt mit. „Das Berchengebiet eignet sich hervorragend für dieses Projekt: Zum einen können wir Wärme aus dem Abwasser der Kläranlage gewinnen, zum anderen voraussichtlich auch einen kleinen Teil aus industrieller Abwärme“, erklärt Niklas Reichert. Der Wirtschaftsingenieur aus dem Bereich Energiedienstleistungen der Stadtwerke leitet das Projekt. „Dort können wir mit relativ kurzen Leitungswegen viel CO2 einsparen und potenziell bis zu 4.000 Haushalte nachhaltig mit Wärme versorgen. In der Machbarkeitsstudie untersuchen wir nun unter anderem, wie das optimale Energiekonzept aussieht und wo die Leitungen verlaufen könnten. Auf dieser Basis werden dann die weiteren Planungen für die Umsetzung des Projekts erfolgen. Die Machbarkeitsstudie ist auch Voraussetzung, um die zwingend notwendigen Fördermittel zu generieren.“ Nach Angaben der Stadt sollen die Ergebnisse bei planmäßigem Verlauf Ende Oktober vorliegen. Die Stadtwerke führen auch Gespräche mit mehreren im Gebiet ansässigen Unternehmen über eine mögliche Zusammenarbeit. Der Wärmebedarf im Gebiet wird auf rund 65 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr prognostiziert, das sind etwa zehn Prozent des gesamten Wärmebedarfs in Konstanz. Um diesen Bedarf zu decken, sind nach einer ersten Schätzung rund zwölf Kilometer Trasse erforderlich. Bei optimalem Verlauf könnte 2029 mit dem Bau des Wärmenetzes begonnen werden.
Wärmeverbund rund um die Therme
Rund um die Bodensee-Therme Konstanz soll ebenfalls ein Wärmeverbund entstehen. Auch hier beginne jetzt die Machbarkeitsstudie. „Im Gebiet rund um die Bodensee-Therme entfallen rund 90 Prozent des Wärmebedarfs auf die Therme, die Kliniken Schmieder und das Parkstift Rosenau der KWA“, erklärt Gordon Appel, Bereichsleiter Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken. „Das sind so genannte Ankerkunden, also Großabnehmer, mit denen wir in diesem Gebiet einen gemeinsamen Wärmeverbund aufbauen wollen. Wir sprechen von einem Wärmebedarf von rund 18 GWh pro Jahr. Natürlich würde ein solches Wärmenetz auch den restlichen Gebäudebestand mitversorgen, also auch Privathaushalte. Als Energiequelle steht das Wasser des Bodensees im Fokus, das mittels Großwärmepumpen für den Betrieb eines Wärmenetzes nutzbar gemacht werden kann, heißt es von der Stadt. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte 2024 vorliegen. Läuft alles nach Plan, könnte das Wärmenetz zwischen 2028 und 2030 realisiert werden.
Viel Planungs- und Konzeptionsaufwand
„Was man bei beiden Projekten sieht: Die Energie- und Wärmewende bedeutet viel Planungs- und Konzeptionsaufwand und es geht nur, wenn verschiedene Akteure Hand in Hand zusammenarbeiten. Wir freuen uns, dass die Planungen zügig voranschreiten und uns dabei auf qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen können“, sagt Gordon Appel.
https://www.stadtwerke-konstanz.de
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