Montag, 23. Dezember 2024

KonstanzMachbarkeitsstudien gestartet

[09.04.2024] In Konstanz sind Machbarkeitsstudien für das Berchengebiet und das Gebiet um die Bodensee-Therme angelaufen.
Die Grafik zeigt alle prioritär geplanten Wärmeverbünde.

Die Grafik zeigt alle prioritär geplanten Wärmeverbünde.

(Bildquelle: Stadt Konstanz)

Die Stadtwerke Konstanz haben im vergangenen Monat mit Machbarkeitsstudien zur Errichtung von Wärmenetzen im Berchengebiet sowie im Bereich der Bodensee-Therme Konstanz begonnen. Das teilt die Stadt Konstanz jetzt mit. „Das Berchengebiet eignet sich hervorragend für dieses Projekt: Zum einen können wir Wärme aus dem Abwasser der Kläranlage gewinnen, zum anderen voraussichtlich auch einen kleinen Teil aus industrieller Abwärme“, erklärt Niklas Reichert. Der Wirtschaftsingenieur aus dem Bereich Energiedienstleistungen der Stadtwerke leitet das Projekt. „Dort können wir mit relativ kurzen Leitungswegen viel CO2 einsparen und potenziell bis zu 4.000 Haushalte nachhaltig mit Wärme versorgen. In der Machbarkeitsstudie untersuchen wir nun unter anderem, wie das optimale Energiekonzept aussieht und wo die Leitungen verlaufen könnten. Auf dieser Basis werden dann die weiteren Planungen für die Umsetzung des Projekts erfolgen. Die Machbarkeitsstudie ist auch Voraussetzung, um die zwingend notwendigen Fördermittel zu generieren.“ Nach Angaben der Stadt sollen die Ergebnisse bei planmäßigem Verlauf Ende Oktober vorliegen. Die Stadtwerke führen auch Gespräche mit mehreren im Gebiet ansässigen Unternehmen über eine mögliche Zusammenarbeit. Der Wärmebedarf im Gebiet wird auf rund 65 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr prognostiziert, das sind etwa zehn Prozent des gesamten Wärmebedarfs in Konstanz. Um diesen Bedarf zu decken, sind nach einer ersten Schätzung rund zwölf Kilometer Trasse erforderlich. Bei optimalem Verlauf könnte 2029 mit dem Bau des Wärmenetzes begonnen werden.

Wärmeverbund rund um die Therme

Rund um die Bodensee-Therme Konstanz soll ebenfalls ein Wärmeverbund entstehen. Auch hier beginne jetzt die Machbarkeitsstudie. „Im Gebiet rund um die Bodensee-Therme entfallen rund 90 Prozent des Wärmebedarfs auf die Therme, die Kliniken Schmieder und das Parkstift Rosenau der KWA“, erklärt Gordon Appel, Bereichsleiter Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken. „Das sind so genannte Ankerkunden, also Großabnehmer, mit denen wir in diesem Gebiet einen gemeinsamen Wärmeverbund aufbauen wollen. Wir sprechen von einem Wärmebedarf von rund 18 GWh pro Jahr. Natürlich würde ein solches Wärmenetz auch den restlichen Gebäudebestand mitversorgen, also auch Privathaushalte. Als Energiequelle steht das Wasser des Bodensees im Fokus, das mittels Großwärmepumpen für den Betrieb eines Wärmenetzes nutzbar gemacht werden kann, heißt es von der Stadt. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte 2024 vorliegen. Läuft alles nach Plan, könnte das Wärmenetz zwischen 2028 und 2030 realisiert werden.

Viel Planungs- und Konzeptionsaufwand

„Was man bei beiden Projekten sieht: Die Energie- und Wärmewende bedeutet viel Planungs- und Konzeptionsaufwand und es geht nur, wenn verschiedene Akteure Hand in Hand zusammenarbeiten. Wir freuen uns, dass die Planungen zügig voranschreiten und uns dabei auf qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen können“, sagt Gordon Appel.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung
Das Bild zeigt die Skyline von Köln von der Rheinseite.

Köln: Flusswärme-Projekt nimmt Gestalt an

[17.12.2024] Europas größte Flusswasser-Wärmepumpe entsteht in Köln. Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht: RheinEnergie hat die Aufträge für Bau und Technik vergeben. Das Projekt soll ab 2027 bis zu 50.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und die Wärmewende vorantreiben. mehr...

Stadtwerke Osnabrück: Wärmepumpen-Komplettpaket gestartet

[17.12.2024] Mit einem neuen Komplettangebot wollen die Stadtwerke Osnabrück Privathaushalten den Umstieg auf Wärmepumpen erleichtern. In Zusammenarbeit mit Viessmann und lokalen Handwerksbetrieben bietet das Paket Beratung, Installation und passende Stromtarife aus einer Hand. mehr...

Berlin: Erste Ergebnisse der Wärmeplanung veröffentlicht

[13.12.2024] Berlin zeigt erstmals konkrete Gebiete auf, die auch in Zukunft dezentral beheizt werden sollen. Eine digitale Karte bietet den Bürgerinnen und Bürgern Orientierung und Unterstützung bei der Wahl zukunftsfähiger Heizlösungen. mehr...

Mannheim: Eröffnung der Wärmewende Akademie

[05.12.2024] In Mannheim wurde jetzt mit der Wärmewende Akademie ein neues Schulungs- und Vernetzungszentrum zur Förderung klimafreundlicher Heizlösungen eröffnet. mehr...

Wiesbaden: Mit ESWE zur Wärmeplanung

[03.12.2024] Wiesbaden und ESWE haben jetzt einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die kommunale Wärmeplanung voranzutreiben. Bis 2026 soll ein umfassender Wärmeplan erarbeitet werden, der den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung ebnet. mehr...

Stadtwerke Gotha: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[29.11.2024] Die Stadt Gotha treibt die Wärmewende voran. Mit der kommunalen Wärmeplanung, die von den Stadtwerken Gotha umgesetzt wird, soll eine klimafreundliche und kosteneffiziente Wärmeversorgung für die Residenzstadt geschaffen werden. mehr...

RheinEnergie: Flughafen Köln/Bonn baut Holzheizwerk

[28.11.2024] Der Köln Bonn Airport errichtet jetzt gemeinsam mit RheinEnergie ein nachhaltiges Holzheizwerk, um den CO2-Ausstoß des Flughafens zu reduzieren. mehr...

Offenbach an der Queich: Kalte Nahwärme mit Zukunft

[27.11.2024] Offenbach an der Queich (Rheinland-Pfalz) betreibt künftig ein kaltes Nahwärmenetz. Damit hat sich die Ortsgemeinde nach Angaben des Ministeriums für Klimaschutz und Energie des Landes für eine zukunftsweisende Wärmeversorgung mit Vorbildcharakter entschieden. mehr...

Stadtwerke Bamberg: Zwei Flusswärmepumpen in Planung

[27.11.2024] In Bamberg sollen zwei Flusswärmepumpen entstehen, die Haushalte und das Bildungszentrum der Handwerkskammer für Oberfranken mit erneuerbarer Wärme versorgen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Wärmeplanung auf Kurs

[25.11.2024] Eine Umfrage von NRW.Energy4Climate zeigt, dass viele Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen ihre Wärmeplanung bereits vorantreiben. Zwei Drittel der Kommunen arbeiten dabei eng mit Stadtwerken oder lokalen Energieversorgern zusammen. mehr...

SWTE Netz: Baustart für Nahwärmenetz

[22.11.2024] In der Stadt Hörstel haben die Bauarbeiten für ein innovatives Nahwärmenetz begonnen. Die Wärme wird nachhaltig aus oberflächennaher Geothermie gewonnen und künftig mehr als 40 Haushalte und öffentliche Gebäude versorgen. mehr...

Baden-Württemberg: Förderung für nachhaltige Wärmeversorgung

[21.11.2024] Das Umweltministerium Baden-Württemberg unterstützt jetzt mit 700.000 Euro den Ausbau und die Erweiterung von energieeffizienten Wärmenetzen in Mengen, Uttenweiler und Dürmentingen. mehr...

Heidelberg: Flusswärmepumpe am Neckar geplant

[20.11.2024] Der Gemeinderat Heidelberg hat die Machbarkeitsstudie für den Bau einer Flusswärmepumpe an der Ernst-Walz-Brücke genehmigt. Damit können die Planungen für das innovative Projekt zur klimafreundlichen Wärmeversorgung weiter vorangetrieben werden. mehr...

Projektleiterin Sarah Klähne (SachsenEnergie), Christopher Schmid (seecon Ingenieure GmbH), Energiemanager Matthias Herfter, Oberbürgermeister Frank Höhme und Gunnar Schneider (Leiter des Kommunalvertriebs bei SachsenEnergie, v.l.n.r.) gehen die Kommunale Wärmeplanung für Radeberg gemeinsam an.

SachsenEnergie: Wärmeplan für Radeberg

[18.11.2024] Die Erstellung eines Wärmeplans für Radeberg nimmt Fahrt auf. SachsenEnergie hat dafür den Zuschlag erhalten. Der Plan soll bis September 2025 fertiggestellt werden. mehr...

Im prämierten Abwärmeprojekt Dresden wandeln drei Wärmepumpen die Abwärme der Supercomputersysteme in Fernwärme um. Foto: Oliver Killig

SachsenEnergie: Preis für Abwärmenutzung

[14.11.2024] Drei Großwärmepumpen wandeln künftig die Abwärme der Hochleistungsrechner der TU Dresden in Fernwärme um. SachsenEnergie, die TU Dresden und der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement erhalten dafür den renommierten Energy Efficient Award. mehr...