NetzentgelteLichtblick erwartet Anstieg
Zum Jahreswechsel steigen erneut die Netzentgelte für die Stromdurchleitung. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Energieunternehmens Lichtblick aus Hamburg. Für die Untersuchung wurden die vorläufigen Netzgebühren der 29 größten Verteilnetzbetreiber Deutschlands herangezogen. Allein 22 der berücksichtigten Netzbetreiber haben die Netznutzungsgebühren zum 1. Januar 2016 erhöht, so ein erstes Ergebnis. Einem Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden Strom im Jahr sollen im Jahr 2016 demnach Mehrkosten von bis zu 38 Euro entstehen, meldet Lichtblick. Insgesamt zahle ein Drei-Personen-Haushalt dann 255 Euro Netzgebühren, also rund zehn Prozent mehr als im Jahr 2015. Damit machten die Netzentgelte fast ein Drittel des Strompreises aus. Besonders stark betroffen seien Bürger aus Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen. So erhöht der Betreiber Netze BW die Gebühren um 15 Prozent, die Unternehmen Energienetz Mitte in Hessen und Niedersachsen sowie Schleswig Holstein Netz um zehn Prozent. Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft von Lichtblick: „Die Netzentgelte stellen für Haushalte eine wachsende Belastung dar. Im Sinne des Verbraucherschutzes muss die Politik die Monopolrenditen der Netzbetreiber endlich konsequent kappen.“ Momentan variiere die Höhe der Kosten von Netzgebiet zu Netzgebiet stark. So veranschlagten die Netzbetreiber Schleswig-Holstein AG und E.dis in Brandenburg mit 12 Cent pro Kilowattstunde doppelt so hohe Kosten wie Wesernetz Bremen mit 6 Cent. Neben zersplitteten Netzstrukturen ist die mangelnde staatliche Kontrolle der größte Kostentreiber, stellt Lichtblick fest. Lücking fordert: „Die Politik muss endlich für schärfere Kostenkontrollen und Transparenz bei den Netzentgelten sorgen.“
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