Montag, 23. Dezember 2024

MünsterLand fördert Geothermieprojekt

[30.11.2023] Für die Erkundung des Potenzials der Tiefen Geothermie in der Stadt erhält Münster knapp sechs Millionen Euro Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen.
Die Stadt Münster erhält knapp sechs Millionen Euro Fördermittel für die Erkundung des Potenzials der Tiefengeothermie.

Die Stadt Münster erhält knapp sechs Millionen Euro Fördermittel für die Erkundung des Potenzials der Tiefengeothermie.

v.l.: Stadtdirektor Thomas Paal; NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur; Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk; Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Walter von Göwels

(Bildquelle: Stadtwerke Münster)

Die Stadt Münster und ihre Stadtwerke kommen der klimaneutralen Wärmeversorgung einen entscheidenden Schritt näher. Sie erhalten vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen eine Förderung in Höhe von 5,77 Millionen Euro für die detaillierte Untersuchung des Potenzials der Tiefen Geothermie in der Stadt. Zum Hintergrund: Die Stadtwerke Münster planen, eine 3D-Seismik durchzuführen, um mögliche Standorte für die Aufsuchung von heißem Thermalwasser zu identifizieren. Diese Standortentscheidung soll nicht nur die Grundlage für das erste Geothermie-Heizwerk in NRW schaffen, sondern auch als Türöffner für weitere Geothermieprojekte im bevölkerungsreichsten Bundesland dienen.
Die nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen) unterstrich die Bedeutung der Initiative: „Aus Daten werden Projekte. Mit den vom Land geförderten Voruntersuchungen servieren wir den Kommunen in Nordrhein-Westfalen erste wichtige Erkenntnisse über Geothermiepotenziale auf dem Silbertablett. Umso mehr freue ich mich, dass die Stadtwerke Münster den nächsten Schritt gehen und eine Investitionsentscheidung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Zukunft getroffen haben.“
Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) erklärt: „Die kommunale Wärmewende ist eine der zentralen Herausforderungen für die Kommunen. Damit sie gelingt und Münster zur Klimastadt wird, braucht es auch Pioniergeist und Mut, neue technologische Wege zu gehen. Dafür steht auch der einstimmige Ratsbeschluss zur Tiefen Geothermie in Münster im vergangenen Herbst.“
Die Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen decken nach Angaben der Stadtwerke rund 50 Prozent der Gesamtkosten. Die geologische Landesaufnahme aus dem Jahr 2020 zeigte vielversprechende Verhältnisse mit drei Kalksteinschichten unter Münster. Die jetzt zugesagte Förderung fließt in weitere Untersuchungen, die die Erfolgsaussichten einer späteren Bohrung erhöhen sollen. Dabei werden die tiefen Gesteinsschichten durch seismische Untersuchungen dreidimensional modelliert, um Standorte für eine erste Tiefenbohrung zu identifizieren und so die Grundlage für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu schaffen.
Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster, erläutert den Fokus des Projekts: „Während die Tiefe Geothermie in Süddeutschland zur Wärmeversorgung bereits etabliert ist, steckt ihre Nutzung in NRW noch in den Kinderschuhen. Wir wollen zeigen, dass die Technologie auch im Nordwesten Wärme zu einem echten heimischen Produkt machen kann.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geothermie

badenova: Zielgebiet für Geothermie eingegrenzt

[20.12.2024] Für die im Oberrheingraben geplante Geothermie-Nutzung hat badenovaWÄRMEPLUS jetzt Hartheim und angrenzende Gemeinden in den Fokus gerückt. Ab 2028 könnte das heiße Thermalwasser zur Versorgung von bis zu 20.000 Menschen mit grüner Fernwärme genutzt werden. mehr...

München: Allianz für den Klimaschutz

[18.11.2024] Die Landeshauptstadt München, acht Kommunen der NordAllianz und die Stadtwerke München wollen enger zusammenarbeiten, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und die Versorgungssicherheit zu verbessern. mehr...

zusehen sind drei Vibro-Trucks, die den Untergrund in der Stadt Münster untersuchen sollen.

Münster: Stadt wird durchgerüttelt

[24.10.2024] Die Stadtwerke Münster starten Anfang November eine groß angelegte geologische Erkundung, um das Potenzial der Tiefengeothermie auszuloten. Diese könnte in Zukunft einen großen Teil des Wärmebedarfs in Münster klimaneutral decken. mehr...

Das Bild zeigt einen Bohrplatz für tiefe Bohrungen.

Fraunhofer-Studie: Vorhandene Bohrlöcher nutzen

[23.10.2024] Eine neue Studie des Fraunhofer IEG zeigt, dass alte Erdgasbohrungen für die Gewinnung von Erdwärme genutzt werden können. Insbesondere für Kommunen im norddeutschen Becken könnten ungenutzte Bohrungen eine wertvolle Wärmequelle darstellen. mehr...

Das Bild zeigt einen Bohrkopf für Geothermiebohrungen.

Praxisforum Geothermie.Bayern: Goldenes Heizwerk steht in München

[21.10.2024] Die bayerischen Geothermieanlagen haben im Jahr 2023 etwa 2,8 Terawattstunden Wärme erzeugt und einen bedeutenden Beitrag zur Wärmewende geleistet. Im Rahmen des Praxisforums Geothermie.Bayern wurden herausragende Anlagen für ihre Effizienz prämiert. mehr...

Luftaufnahme von Messtrucks in einem Wald.

Tiefe Geothermie: Bochums Untergrund wird kartiert

[21.10.2024] Um das Aufsuchen untertägiger Wärmespeicher zu erleichtern, wird jetzt ein fünf Kilometer langes Stück des Bochumer Untergrunds kartiert. Die Messungen reichen bis in 2.000 Meter Tiefe und sollen bis einschließlich Februar 2025 stattfinden. mehr...

Eavor und enercity schließen Wärmeliefervertrag

Hannover: Geothermieprojekt startet

[16.10.2024] Die Stadt Hannover geht einen weiteren Schritt in Richtung Wärmewende: Gemeinsam mit dem Energieversorger enercity und der Firma Eavor soll Erdwärme für das Fernwärmenetz gewonnen werden. Jetzt sind die ersten Vorbereitungen für das Geothermieprojekt gestartet. mehr...

Spatenstich in München für die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas.

München: Spatenstich für Geothermieanlage

[07.10.2024] In München haben jetzt die Bauarbeiten für die größte Geothermieanlage in Europa begonnen. Die Anlage am Michaelibad soll ab 2033 rund 75.000 Haushalte in der Region mit klimaneutraler Fernwärme versorgen und ist ein wichtiger Baustein für die Wärmewende der Stadt. mehr...

NRW-Geothermiekonferenz: Schatz aus der Tiefe heben

[07.10.2024] Nordrhein-Westfalen will 20 Prozent seines Wärmebedarfs klimaneutral aus Erdwärme decken. Auf der 19. NRW-Geothermiekonferenz werden aktuelle Projekte und technologische Entwicklungen für die kommunale Wärmeplanung vorgestellt. mehr...

NRW: Geld für Aachener Geothermie

[19.09.2024] NRW fördert eine wichtige Vorerkundung für ein Geothermieprojekt der Stadtwerke Aachen. mehr...

Die Gemeinde Grünwald sparte im Jahr 2023 rund 22.000 Tonnen CO2 durch die Nutzung der Tiefengeothermie.

Drees & Sommer: Tiefengeothermie auf Expansionskurs

[16.09.2024] Die Tiefengeothermie in Bayern befindet sich auf Expansionskurs. Dank neuer Projekte soll die klimafreundliche Wärmequelle künftig einen noch größeren Beitrag zur Wärmewende in Bayern leisten. mehr...

Baustellenbesichtigung: Im Norden von Frankfurt am Main entsteht ein zukunftsweisendes Klimaschutzquartier.

Frankfurt am Main: Klimaschutzquartier im Bau

[10.09.2024] In Frankfurt entsteht ein neuer Vorzeigestadtteil: Im Hilgenfeld sollen rund 2.500 Menschen mit klimaschonender Energie versorgt werden. Das innovative Energiekonzept kombiniert Geothermie, Solarenergie und Blockheizkraftwerke. mehr...

Altenburg: Kaltes Nahwärmenetz in Betrieb

[09.09.2024] In Altenburg wurde jetzt ein innovatives kaltes Nahwärmenetz offiziell in Betrieb genommen. Das Projekt, das über 100 Gebäude mit nachhaltiger Geothermie versorgen soll, gilt als Vorbild für die klimafreundliche Wärmeversorgung im Ahrtal und Rheinland-Pfalz. mehr...

12 Uhr Mittags: Thomas Finkeldey

LBEG: Schicht im Schacht Steinförde

[23.07.2024] Eine geplante geothermische Nachnutzung des Kalischachts Steinförde in Wietze wird nicht umgesetzt. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und der Verein Geoenergy Celle haben festgestellt, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind. mehr...

Kick-off-Treffen des Geothermieprojekts AGENS in Speyer.

Speyer/Schifferstadt: Geothermieprojekt AGENS gestartet

[12.07.2024] In den Städten Speyer und Schifferstadt soll Erdwärme für die Nah- und Fernwärmeversorgung genutzt werden. Das Projekt AGENS will durch innovative Bohrtechniken die Dekarbonisierung und Unabhängigkeit der Energieversorgung vorantreiben. mehr...