Mittwoch, 16. April 2025

MünsterLand fördert Geothermieprojekt

[30.11.2023] Für die Erkundung des Potenzials der Tiefen Geothermie in der Stadt erhält Münster knapp sechs Millionen Euro Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen.
Die Stadt Münster erhält knapp sechs Millionen Euro Fördermittel für die Erkundung des Potenzials der Tiefengeothermie.

Die Stadt Münster erhält knapp sechs Millionen Euro Fördermittel für die Erkundung des Potenzials der Tiefengeothermie.

v.l.: Stadtdirektor Thomas Paal; NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur; Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk; Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Walter von Göwels

(Bildquelle: Stadtwerke Münster)

Die Stadt Münster und ihre Stadtwerke kommen der klimaneutralen Wärmeversorgung einen entscheidenden Schritt näher. Sie erhalten vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen eine Förderung in Höhe von 5,77 Millionen Euro für die detaillierte Untersuchung des Potenzials der Tiefen Geothermie in der Stadt. Zum Hintergrund: Die Stadtwerke Münster planen, eine 3D-Seismik durchzuführen, um mögliche Standorte für die Aufsuchung von heißem Thermalwasser zu identifizieren. Diese Standortentscheidung soll nicht nur die Grundlage für das erste Geothermie-Heizwerk in NRW schaffen, sondern auch als Türöffner für weitere Geothermieprojekte im bevölkerungsreichsten Bundesland dienen.
Die nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen) unterstrich die Bedeutung der Initiative: „Aus Daten werden Projekte. Mit den vom Land geförderten Voruntersuchungen servieren wir den Kommunen in Nordrhein-Westfalen erste wichtige Erkenntnisse über Geothermiepotenziale auf dem Silbertablett. Umso mehr freue ich mich, dass die Stadtwerke Münster den nächsten Schritt gehen und eine Investitionsentscheidung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Zukunft getroffen haben.“
Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) erklärt: „Die kommunale Wärmewende ist eine der zentralen Herausforderungen für die Kommunen. Damit sie gelingt und Münster zur Klimastadt wird, braucht es auch Pioniergeist und Mut, neue technologische Wege zu gehen. Dafür steht auch der einstimmige Ratsbeschluss zur Tiefen Geothermie in Münster im vergangenen Herbst.“
Die Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen decken nach Angaben der Stadtwerke rund 50 Prozent der Gesamtkosten. Die geologische Landesaufnahme aus dem Jahr 2020 zeigte vielversprechende Verhältnisse mit drei Kalksteinschichten unter Münster. Die jetzt zugesagte Förderung fließt in weitere Untersuchungen, die die Erfolgsaussichten einer späteren Bohrung erhöhen sollen. Dabei werden die tiefen Gesteinsschichten durch seismische Untersuchungen dreidimensional modelliert, um Standorte für eine erste Tiefenbohrung zu identifizieren und so die Grundlage für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu schaffen.
Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster, erläutert den Fokus des Projekts: „Während die Tiefe Geothermie in Süddeutschland zur Wärmeversorgung bereits etabliert ist, steckt ihre Nutzung in NRW noch in den Kinderschuhen. Wir wollen zeigen, dass die Technologie auch im Nordwesten Wärme zu einem echten heimischen Produkt machen kann.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geothermie

Hannover: Seismik-Messungen abgeschlossen

[14.04.2025] In Hannover ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu klimafreundlicher Wärmeversorgung geschafft: Die Seismik-Kampagne für ein neuartiges Geothermieprojekt ist beendet. Im Sommer sollen die Bohrungen starten. mehr...

Potsdam: Tiefengeothermie für Energiewende

[11.04.2025] Die Energie und Wasser Potsdam fordert bessere Rahmenbedingungen für den Umbau in Zeiten der Energiewende und erhält Unterstützung vom VKU. mehr...

Krefeld: Bohrungen erreichen Festgestein

[10.04.2025] In Krefeld hat die wissenschaftliche Bohrung des Geologischen Dienstes NRW das Festgestein erreicht. Nun fördern die Fachleute erstmals Bohrkerne aus der Tiefe – auf der Suche nach dem rund 340 Millionen Jahre alten Kohlenkalk. mehr...

Berlin: Bohrungen am Südkreuz

[26.03.2025] Am Südkreuz in Berlin entstehen bis 2026 neue Wohn- und Gewerbeflächen, deren Energieversorgung durch ein modernes Geothermiesystem gesichert wird. Dafür werden derzeit 285 Erdwärmesonden installiert, die Wärme aus bis zu 100 Metern Tiefe nutzbar machen sollen. mehr...

Krefeld: Forschungsbohrung zu Geothermie gestartet

[25.03.2025] In Krefeld ist vergangene Woche eine Forschungsbohrung des Geologischen Dienstes NRW gestartet, um das Potenzial der Tiefen Geothermie in der Region zu untersuchen. mehr...

Praxisforum Geothermie Bayern: Neue Entwicklungen der Geothermie

[25.03.2025] Das Praxisforum Geothermie Bayern findet vom 22. bis 24. Oktober 2025 in Pullach bei München statt. Die Veranstaltung bietet Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik eine Plattform, um die neuesten Entwicklungen der Geothermie zu diskutieren. mehr...

Germering/Puchheim: Gemeinsames Geothermieprojekt beschlossen

[25.02.2025] Die Städte Germering und Puchheim haben beschlossen, gemeinsam mit den Stadtwerken München (SWM) ein Geothermieprojekt zu realisieren. Ziel ist eine unabhängige, klimafreundliche Wärmeversorgung, die frühestens 2033 in Betrieb gehen soll. mehr...

Fraunhofer IEG: Bau eines Reallabors für Geothermie

[19.02.2025] Mit einer neuen Forschungsinitiative will das Fraunhofer IEG das Potenzial der Tiefengeothermie in Nordrhein-Westfalen erschließen. Mit einer Förderung von 52 Millionen Euro entsteht in der Städteregion Aachen eine europaweit einzigartige Forschungsinfrastruktur, die erneuerbare Wärmequellen für Kommunen und Industrie nutzbar machen soll. mehr...

Stadtwerke Münster: Positives Fazit zur 3D-Seismik

[14.02.2025] Die Stadtwerke Münster haben jetzt die umfangreiche geologische Untersuchung des Untergrunds abgeschlossen. Die Messungen sollen die Basis für eine klimaneutrale Fernwärmeversorgung durch Tiefengeothermie schaffen. mehr...

Waren: Wartung des Bohrlochs

[13.02.2025] Die Stadtwerke Waren investieren knapp eine Million Euro in die Wartung eines Bohrlochs der Geothermieanlage am Papenberg. Die Arbeiten sind entscheidend für den weiteren Ausbau der geothermischen Wärmeversorgung in der Region. mehr...

bericht

Geothermie: Multitalent für die Wärmeversorgung

[11.02.2025] Tiefengeothermie gilt als Rückgrat der Wärmewende und ist für die Bestückung neuer Netze mit Wärme und die Dekarbonisierung von Bestandsnetzen alternativlos. Um sie wirtschaftlich nutzen zu können, müssen sich allerdings zahlreiche politische Rahmenbedingungen ändern. mehr...

Stadtwerke Erfurt: Genehmigung für 3D-Seismik-Messungen beantragt

[30.01.2025] Die Stadtwerke Erfurt haben jetzt beim Thüringer Bergamt die Genehmigungsunterlagen für eine 3D-Seismik-Messung im Raum Erfurt eingereicht. Die Untersuchung soll die Grundlage für die Nutzung von Tiefengeothermie zur klimafreundlichen Fernwärmeversorgung der Stadt schaffen. mehr...

GeoTHERM: Einblick in Potenzial der Geothermie

[15.01.2025] Die GeoTHERM 2025 bietet vom 20. bis 21. Februar in Offenburg eine Plattform für Fachleute, Studierende und Bürger, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Geothermie auszutauschen. mehr...

badenova: Zielgebiet für Geothermie eingegrenzt

[20.12.2024] Für die im Oberrheingraben geplante Geothermie-Nutzung hat badenovaWÄRMEPLUS jetzt Hartheim und angrenzende Gemeinden in den Fokus gerückt. Ab 2028 könnte das heiße Thermalwasser zur Versorgung von bis zu 20.000 Menschen mit grüner Fernwärme genutzt werden. mehr...

München: Allianz für den Klimaschutz

[18.11.2024] Die Landeshauptstadt München, acht Kommunen der NordAllianz und die Stadtwerke München wollen enger zusammenarbeiten, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und die Versorgungssicherheit zu verbessern. mehr...