Osterholzer StadtwerkeKWP fürs Umland und Osterholz
Alle Kommunen im Landkreis Osterholz in Niedersachsen wappnen sich für den Weg in Richtung Wärmewende. Ende November 2023 haben die Kommunen das Vergabeverfahren für die Planungsleistungen zentral über die Vergabestelle des Landkreises Osterholz angestoßen und die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung (KWP) öffentlich ausgeschrieben.
Nun sind die Zuschläge erteilt und die Unternehmen offiziell beauftragt.
Die Osterholzer Stadtwerke werden die kommunale Wärmeplanung für die Stadt Osterholz-Scharmbeck mit über 30.000 Einwohnern, die Gemeinde Lilienthal mit 20.280 Einwohner und die Gemeinde Ritterhude mit fast 15.000 Einwohnern durchführen. Damit erhält der Energieversorger in der Nähe von Bremen für sein Netzgebiet den Zuschlag zur Planung. „Dieses Vorgehen macht durchaus Sinn, denn wir als Netzbetreiber kennen unsere Netze besser als jeder andere“, so Christian Meyer-Hammerström, Geschäftsführer bei den Osterholzer Stadtwerken.
Planung in vier Schritten
Dafür werden die Kommunen folgende vier Schritte durchlaufen:
Eine Bestandsanalyse, in der mithilfe der Verbrauchsdaten unter anderem der Netzbetreiber und Schornsteinfeger der aktuelle Wärmebedarf, die Gebäude- und Versorgungsstruktur und die CO2-Emissionen dargestellt werden. Dies kann beispielsweise anhand einer digitalen Kartierung erfolgen, in der rote Bereiche einen hohen Energiebedarf aufzeigen und grüne Bereiche einen niedrigen Energiebedarf.
Eine Potenzialanalyse, in der geschaut wird, welche alternativen Energiequellen an den jeweiligen Standorten sinnvoll wären. Neben Nah- oder Fernwärmenetzen wird hier auch geprüft, ob Geothermie, Wind, Wasser, Sonne, industrielle Abwärme oder auch strombetriebene Wärmepumpen als Wärmequellen genutzt werden können.
Die Aufstellung eines Zielszenarios, in dem Erzeugung und Verbräuche zusammengebracht werden und die notwendige Versorgungsstruktur abgeleitet wird. Hier wird es eher um Regionen gehen, nicht um konkrete Straßen.
Die Formulierung einer konkreten Strategie, in der erste Maßnahmen definiert und schließlich umgesetzt werden können.
Digitaler Zwilling
Die Umsetzung der Maßnahmen ist nicht Bestandteil der kommunalen Wärmeplanung, sondern beginnt im Anschluss. Herzstück der kommunalen Wärmeplanung ist ein Digitaler Zwilling. Hier fließen die unterschiedlichsten Daten von Netzbetreibern, Schornsteinfegern und Kommunen in ein Datenmodell und lassen sich so miteinander verknüpfen, sodass die verschiedensten Simulationen durchgeführt werden können. „Hier haben wir mit der Trianel einen sehr professionellen Partner an unserer Seite, der aus den verschiedensten Projekten umfangreiche Erfahrungen mitbringt. Insofern sind wir damit schon so gut wie durch“, freut sich Meyer-Hammerström.
Die Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung ist komplex, daher wird die Bearbeitungszeit auf ein Jahr geschätzt. Ziel ist es, bis Ende April 2025 fertig zu sein. Zwischenergebnisse werden im Verlauf des Projekts für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Meyer-Hammerström weiter: „Das A und O ist die Beteiligung der Öffentlichkeit und das Management deren Erwartungshaltung in vielen Informationsveranstaltungen. Durch die missglückte Einführung des Gebäudeenergiegesetzes oder umgangssprachlich Heizungsgesetz im letzten Jahr, herrscht viel Verunsicherung bei den Bürgern.“
Im Rahmen unterschiedlicher Quartiersprojekte konnten die Osterholzer Stadtwerke bereits für einzelne Bereiche im Versorgungsgebiet die Wärmewende vorantreiben. So wurde in einem Wohnquartier in Ritterhude auf Basis einer umfassenden Sanierungsberatung die Versorgung mehrerer Straßenzüge auf den Prüfstand gestellt.
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