Sonntag, 20. April 2025

EnergiepolitikKWK gegen Solarwärme

[01.09.2015] Der geplante Gesetzesentwurf zur Kraft-Wärme-Kopplung gefährdet die Entwicklung der solaren Fernwärme in Deutschland, so der Bundesverband Solarwirtschaft. Die Kraft-Wärme-Kopplung solle daher nur saisonweise subventioniert werden.
Aus Sicht des Bundesverbands Solarwirtschaft sorgt eine ganzjährige Subventionierung der KWK dazu

Aus Sicht des Bundesverbands Solarwirtschaft sorgt eine ganzjährige Subventionierung der KWK dazu, dass Wärme aus Solarenergie der Zugang zum Markt verwehrt bleibt.

(Bildquelle: neurolle - Rolf / pixelio.de)

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) sowie Energieexperten zahlreicher wissenschaftlicher Einrichtungen haben davor gewarnt, dass einzelne Effizienztechnologien und erneuerbare Energien sich gegenseitig blockieren könnten, wenn das neue Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) wie geplant in Kraft tritt. „Eine ganzjährige Subventionierung der Kraft-Wärme-Kopplung aus fossiler Energie ist für den Klimaschutz kontraproduktiv“, sagt BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Der weitgehend wettbewerbsfähigen solaren Fernwärme dürfe nicht durch eine erhöhte Subventionierung fossiler Energie der Marktzugang verbaut werden. „Das wäre ein großer Fehler und illegitimer Markteingriff“, so Körnig. KWK-Anlagen sollten daher nur in der Heizperiode laufen und eine Sommerpause einlegen. In dieser Zeit sollen dann große Solarwärmeanlagen den Wärmebedarf decken.

Förderung nach Jahreszeit

Die Energieexperten fordern den Bundestag dazu auf, den Gesetzesentwurf dahingehend zu überarbeiten, dass die Förderung von Strom aus neuen KWK-Anlagen nach einem Übergangszeitraum ab dem Jahr 2018 auf die Heizperiode konzentriert wird. Das soll interessierten Kommunen und Stadtwerken den Einstieg in die solare Fernwärme erleichtern. Der BSW-Solar weist darauf hin, dass den Betreibern fossil befeuerter KWK-Anlagen durch die Konzentration der Förderung auf die Heizperiode kein wirtschaftlicher Nachteil entsteht. Der Appell wird unter anderem von Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts Bremen, des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR), der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg sowie der Uni Kassel getragen.





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