Serie Kommunales EnergiemanagementKurs auf die kommunale Wärmewende
Im Jahr 2015 schlossen sich acht Gemeinden aus dem Enzkreis in Baden-Württemberg zu einem kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk (kEEn) zusammen. Gemeinsam und voneinander lernen lautet das Motto. Die Idee dazu hatte die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg. Jede Netzwerkgemeinde etablierte im Lauf der Zeit ein monatliches Verbrauchscontrolling und prüfte investive Maßnahmen und deren Förderung mithilfe von Contracting. In einer weiteren Sitzung diskutierten sie darüber, wie es möglich ist, ein Nahwärmekonzept zu erstellen. Auf der Tagesordnung standen auch Konzepte für Gebäude mit einem hohen Grad an unabhängiger Energieversorgung. Die Ergebnisse der darauf folgenden energietechnischen Beratungen beschreibt Teil 7 der stadt+werk-Serie.
Keine Energiewende ohne Wärmewende
Bis 2050 den Gebäudebestand nahezu klimaneutral mit Wärme zu versorgen – vor dieser Herausforderung stehen Deutschland und damit auch Baden-Württemberg angesichts der Bundes- und Landesziele. Denn die Energiewende ist ohne eine Wärmewende nicht machbar. Diesem energiepolitischen Statement schlossen sich die Teilnehmer des Netzwerktreffens bei ihrer Zusammenkunft ohne Wenn und Aber an. Was bedeutet, dass Öl und Gas innerhalb der nächsten 30 Jahre aus der kommunalen Wärmeversorgung weitgehend verschwunden sein müssen. Zwei Lösungswege favorisierten die Netzwerkpartner für sich.
Lösungsweg Nummer eins ist die intelligente Eigenversorgung kommunaler Liegenschaften. Grundlage dafür ist ein sehr geringer Wärme- und Strombedarf. Möglich machen dies eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle, eine hocheffiziente Gebäudetechnik sowie eine sinnvolle Kombination von Wärme- und Stromverbrauchern. Nummer zwei: Setzt man Solarthermie und Photovoltaik in Verbindung mit thermischen und elektrischen Speichern ein, lässt sich mittels dieser Kombination die benötigte Energie vor Ort produzieren, speichern und bei Bedarf zeitversetzt verbrauchen. Die Modellrechnung für den Kindergarten einer am Netzwerk beteiligten Kommune ergab für diese Variante beim Wärmeverbrauch des Kindergartens einen solaren Deckungsgrad von 55 Prozent und beim Stromverbrauch von 75 Prozent. Dies lässt sich mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand erreichen, sind die Netzwerker sicher.
Wärmenetz im Ortsteil
Eine der Netzwerk-Kommunen beispielsweise plant, fünf öffentliche Gebäude als Kernelement in ein Stadtteil-Wärmenetz einzubinden. Das bringt zunächst auf alle Fälle gute technische Voraussetzungen, um die Anforderungen des baden-württembergischen Erneuerbare-Wärme-Gesetzes zu erfüllen. Denn diese gelten seit Juli 2015 auch für Nichtwohngebäude. Weiter bedingt solch ein Wärmeverbund nicht sofort und von allein finanzielle Vorteile. Anfangs heißt es investieren in die umfangreiche Wärmeleitung. Große Abstände zwischen den Gebäuden machen die Leitung relativ teuer. Schließen sich allerdings auch Privatleute und Kleinbetriebe dem Projekt an, wird es unter dem Strich letztlich doch wirtschaftlich.
Auch angesichts der Beschlüsse im Klimavertrag von Paris im Dezember 2015 beschließt die Netzwerk-Gemeinde, jetzt vorausschauend zu handeln. Sie setzt beim Umbau der Wärmeversorgung öffentlicher Gebäude auf die Nahwärmeversorgung und tut damit den ersten Schritt für eine umfassende Wärmewende im gesamten Ortsteil.
Teil 1 der Serie finden Sie hier
Teil 2 der Serie finden Sie hier
Teil 3 der Serie finden Sie hier
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