ThügaKraft-Wärme-Kopplung bedroht
Der Stadtwerkeverbund Thüga kritisiert den aktuellen Gesetzentwurf zur Modernisierung der Netzentgeltstruktur des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Er ziele darauf ab, die vermiedenen Netzentgelte zwischen 44 und 64 Prozent je nach Regelzone ab dem Jahr 2018 zu reduzieren. Die noch verbliebenen Entgelte sollten zusätzlich über einen Zeitraum von zehn Jahren auf abschmelzen. Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands von Thüga, sagt: „Die vermiedenen Netzentgelte sind ein wichtiges Finanzierungsinstrument für den Erhalt und Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Mit dem Gesetz würde dieser umweltfreundlichen und wetterunabhängigen Stromerzeugungstechnologie die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden.“ Wie Thüga mitteilt, erzeugt die KWK dezentral Strom und Wärme, um Kunden zu versorgen. Der Strom müsse daher nicht über große Entfernungen transportiert werden und das deutschlandweite Transportnetz könne kleiner dimensioniert werden. Die dadurch vermiedenen Kosten für den Netzausbau hätten bisher die Kraftwerke in Form der vermiedenen Netzentgelte erhalten. „Das hat wesentlich zum Erhalt der KWK beigetragen, da die Strompreise durch den geförderten Ausbau der erneuerbaren Energien stark gesunken sind und die KWK-Erzeugung sonst nicht rentabel zu betreiben wäre“, argumentiert Riechel. „Der Vorstoß des BMWi ist umso unverständlicher, da erst Anfang 2016 das Kraft-Wärmekopplungsgesetz novelliert wurde und der Rahmen für die KWK richtigerweise den veränderten energiewirtschaftlichen Bedingungen angepasst wurde.“ Es habe parteiübergreifend Konsens bestanden, dass die KWK ein wichtiger Baustein der Energiewende sei, deren Anteil an der Stromerzeugung weiter gesteigert werden soll. All dies würde bei Umsetzung der Planung des BMWi konterkariert.
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