Dienstag, 5. November 2024

Greenpeace Energy / FÖSKonventionelle teurer als Erneuerbare

[13.10.2016] Eine Kurzanalyse des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag von Greenpeace Energy bestätigt, dass die versteckten Kosten für Kohle und Atomstrom die EEG-Umlage deutlich übersteigen.
Zusammensetzung des Strompreises bei Berücksichtigung der Zusatzkosten konventioneller Energieträger für das Jahr 2017.

Zusammensetzung des Strompreises bei Berücksichtigung der Zusatzkosten konventioneller Energieträger für das Jahr 2017.

(Bildquelle: Carsten Raffel/Greenpeace Energy eG)

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat jetzt im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy eine Kurzanalyse zu den Kosten von Kohle, Atom und Gas erstellt. Das Ergebnis: Atomkraft und fossile Energieerzeugung sind für Verbraucher anderthalb mal teurer als die EEG-Umlage. So müssten Stromkunden im Jahr 2017 bis zu 10,8 Cent auf jede verbrauchte Kilowattstunde zahlen, wenn die versteckten Kosten für Kohle, Atomenergie und Gas in den Strompreis eingerechnet würden. Denn laut Kurzanalyse des FÖS summieren sich staatliche Fördergelder und gesellschaftliche Folgekosten für konventionelle Energieträger wie Kohle und Atomkraft im kommenden Jahr voraussichtlich auf 38 Milliarden Euro. Damit liegen diese Mehrkosten etwa eineinhalb mal so hoch wie die Förderung für erneuerbare Energien, die auf der Stromrechnung transparent als EEG-Umlage ausgewiesen ist. Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy, sagt: „Obwohl der Anteil von Kohle und Atom im bundesdeutschen Strom-Mix schrumpft, sind die Kosten für diese schmutzigen und riskanten Energiequellen noch immer deutlich höher als die für den Ökostrom-Ausbau.“ Deshalb fordert Keiffenheim eine ehrliche Debatte darüber, was der Strom wirklich kostet und wer diese Kosten in welchem Maße verursacht. Zurzeit werden stattdessen aus dem Bundeshaushalt staatliche Finanzhilfen, Förderungen und Steuervergünstigungen an die Kohle- und Atomindustrie gezahlt, berichtet Greenpeace Energy. Da Ende 2016 die Kernbrennstoffsteuer auslaufe, erhielten die Betreiber von Atomkraftwerken allein im kommenden Jahr Steuervergünstigungen in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Außerdem werde ein großer Teil der Folgekosten für Umwelt- und Gesundheitsschäden auf die Allgemeinheit abgewälzt. Würden diese Belastungen jedoch transparent und analog zur EEG-Methode in der Stromrechnung aufgeführt, dann müssten private Haushalte laut dem Ökostromanbieter künftig rund 39 anstatt 29 Cent für eine Kilowattstunde Strom zahlen. Die EEG-Umlage, die am 14. Oktober offiziell veröffentlicht wird, wird Schätzungen zufolge hingegen unter sieben Cent liegen. Die versteckten Kosten für konventionelle Energien könnten sich laut FÖS in der Zukunft sogar noch erhöhen: Zum Beispiel, wenn die Atommüllendlagerung oder die Renaturierung von Braunkohletagebauflächen stärker als geplant vom Staat mitfinanziert werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Barcamp 2023 in der SMA Solar Academy. Foto: Heiko Meyer

Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten

[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...

Das Bild zeigt das Zeichen H2 für Wasserstoff, das in einer Flüssigkeit schwimmt.

Rheinland-Pfalz: Potenzialregionen für Wasserstoff

[08.10.2024] Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass es in Rheinland-Pfalz vielversprechende Regionen für die Produktion von grünem Wasserstoff gibt. mehr...

Foto der Sprecher der Pressekonferenz zur Gründung der EnergieRegion Göttingen GmbH.

Regionale Zusammenarbeit: EnergieRegion Göttingen gegründet

[08.10.2024] Mit der Gründung der EnergieRegion Göttingen soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Die Gesellschaft, an der Stadt, Landkreis, Stadtwerke und EAM beteiligt sind, schafft die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung. Bürger und Kommunen können sich aktiv beteiligen. mehr...

Das Bild zeigt Arbeiter auf einem Strommast.

ÜNB: Netzentgelte vorläufig festgelegt

[07.10.2024] Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben die vorläufigen Netzentgelte für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Das durchschnittliche Netzentgelt steigt um 3,4 Prozent und liegt im kommenden Jahr bei 6,65 Cent pro Kilowattstunde. mehr...

Energy Sharing: Deutschland vor dem Durchbruch?

[07.10.2024] Ein neuer Gesetzesentwurf weckt nun die Hoffnung, dass Energy Sharing auch in Deutschland bald Realität werden könnte. Über die Hürden und Chancen von Energy Sharing diskutieren Expertinnen und Experten auf der diesjährigen Online-Konferenz von Exnaton am 8. Oktober. mehr...

Mehr als jede zweite in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde Strom stammt aus erneuerbaren Energien.

BDEW/ZSW: Solarenergie geht voran

[04.10.2024] In den ersten drei Quartalen 2024 deckten erneuerbare Energien rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland, das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Vor allem die Solarenergie konnte deutlich zulegen. mehr...