StudieKompetenzlücken schließen
Energieunternehmen stehen vor einem Umbruch: Mit dem Entstehen eines neuen, dezentralen Versorgungsmarkts in Europa kommen neue Marktteilnehmer ins Spiel und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wird unberechenbarer. Eine Umfrage der Unternehmensberatung BearingPoint unter 40 europäischen Versorgern zeigt nun, dass eine große Lücke besteht zwischen den derzeitigen Kompetenzen und jenen, die erforderlich sind, um in den kommenden Jahren erfolgreich zu sein. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit IDC Energy Insights durchgeführt wurde, ergab, dass nur 28 Prozent der befragten Unternehmen individuelle Tarife für die Verbraucher anbieten und nur 33 Prozent mit neuen Marktteilnehmern zusammenarbeiten, die einen IT-Hintergrund haben, etwa Suchmaschinen, Preisvergleichsseiten oder Start-Ups. Die Autoren der Studie prognostizieren, dass in den nächsten 15 Jahren drei neue Kategorien von Marktteilnehmern entstehen werden, die den aktuellen Marktführern gefährlich werden könnten:
– der Micro-Grids-Betreiber, der die Infrastruktur zur lokalen Energieerzeugung betreibt;
– der Energiedaten-Aggregator, der eine Übersicht bezüglich des lokalen Vertriebsnetzes bereitstellt;
– und der Energie-Manager, der eine schwankende Nachfrage bestmöglich mit dem volatilen Energieangebot koordiniert.
Jens Raschke, Leiter des Geschäftsbereichs Utilities bei BearingPoint in Deutschland, kommentierte die Studie so: „Die rasante Veränderung des Energiemarktes und die steigende Ungewissheit erfordern von den Energieversorgern ein schnelleres und innovativeres Agieren in neuen Geschäftsmodellen. Getrieben werden sie hierbei durch Politik, Regulierung, Technologie, Wettbewerb, aber insbesondere auch durch ein neues Kundenverhalten. Die Unternehmen, die in der Lage sind, auf dieser Klaviatur zu spielen, werden auch in Zukunft erfolgreich sein.“
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