Wolf-GruppeKompetenzen bündeln
Herr Kruse, Dreyer & Bosse ist einer der Pioniere bei biogasbetriebenen Blockheizkraftwerken (BHKW). Was zeichnet das Unternehmen heute aus?
Aus dem einstigen Pionier biogasbetriebener Blockheizkraftwerke ist ein weltweit tätiger Spezialist für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in den Bereichen Biogas, Klärgas und Erdgas geworden. Hierbei zeichnen Dreyer & Bosse insbesondere die Erfahrung und das Know-how in der Umsetzung individueller, kunden- und objektspezifischer Projekte aus. Auch die langjährige Erfahrung im internationalen Geschäft ist eine Stärke unseres Unternehmens.
Dreyer & Bosse ist seit Anfang 2016 Teil von Wolf Power Systems. Was waren die Gründe für die Umstrukturierung?
Mit der im Zuge der strategischen Neuausrichtung der Wolf-Gruppe gegründeten Business Unit Wolf Power Systems soll das BHKW-Geschäft der beiden Hersteller Dreyer & Bosse sowie Kuntschar und Schlüter strategisch neu ausgerichtet werden. Ziel ist es, die Kompetenzen in den Bereichen Vertrieb, Service, Produktion und Projekt-Management zu bündeln. Durch die Zusammenführung der Vertriebs- und Serviceorganisation wollen wir mehr Kundennähe und eine effektivere Marktbearbeitung im nationalen und internationalen Umfeld erreichen. Wolf Power Systems kann dem Kunden so eine BHKW-Produktpalette mit Leistungen von 18 Kilowatt bis zwei Megawatt in den Bereichen Klärgas, Biogas und Erdgas bieten.
Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?
Es ist mein Ziel, das Unternehmen im Verbund der Wolf Power Systems national und international stärker und breiter aufzustellen. Wir wollen ein deutliches, profitables Wachstum – insbesondere durch den Ausbau unserer Vertriebs- und Serviceaktivitäten – sowie die Internationalisierung und die Stärkung unseres Erdgasgeschäfts erreichen. Als Spezialist im Biogasbereich und einer der Marktführer im Klärgasgeschäft wird die Wolf Power Systems in Zukunft auch der Ansprechpartner für innovative und intelligente Erdgaslösungen aus einer Hand sein.
Kraft-Wärme-Kopplung gilt als wichtiger Baustein der Energiewende. Wird das aus Ihrer Sicht von der Politik ausreichend gewürdigt?
Die aktuellen Weichenstellungen im Bereich der Energiepolitik deuten leider nicht darauf hin, dass man das Potenzial der Kraft-Wärme-Kopplung ausreichend erkannt hat und würdigt. Die Kosten für den viel diskutierten Netzausbau etwa könnten deutlich gesenkt werden, wenn der Strom dort produziert wird, wo er im Netz benötigt wird, unabhängig von Sonne und Wind, mithilfe der dezentralen KWK.
Welche Technologien und Dienstleistungen sind im KWK-Markt aus Ihrer Sicht zukunftsträchtig?
In Zukunft wird es immer stärker erforderlich sein, vernetzte, aufeinander abgestimmte, individuelle Kundenlösungen anzubieten. Die Anlagen müssen deshalb immer intelligenter werden. Zudem ist die Einbindung in die Märkte Strom und Wärme erforderlich, um die Anlagen zum wirtschaftlich optimalen Zeitpunkt fahren zu können. Dies bedeutet aber durch die höheren Taktungen gleichzeitig auch höhere Anforderungen an die Technik. Entsprechende technologische Weiterentwicklungen sowie Wartungs- und Servicekonzepte sind unerlässlich, um den Kunden eine langfristig wirtschaftliche und zuverlässige Lösung anzubieten.
Dieser Beitrag ist in der Juli-/August-Ausgabe von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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