evmKommunen punkten bei Smart City
Eine 24-Stunden-Servicestation mitten auf dem Dorfplatz könnte für die Bewohner von Wassenach bald Realität werden. Die 1.200 Einwohner starke Ortsgemeinde hatte an einem Ideenwettbewerb der Energieversorgung Mittelrhein (evm) teilgenommen und dabei den ersten Platz gewonnen. Mit 15.000 Euro unterstützt der regionale Energieversorger das Smart-City-Projekt.
Die evm hatte die Kommunen aus ihrem Geschäftsgebiet zwischen Westerwald und Eifel aufgerufen, sich mit Smart-City-Projekten um eine Förderung zu bewerben. „Wir wollen damit zeigen, dass Smart City nicht nur ein Thema für Großstädte wie Hamburg oder Berlin ist, sondern auch für kleine Dörfer und Gemeinden bei uns“, sagte Unternehmenssprecher Christian Schröder. Insgesamt ging es um eine Fördersumme von 20.000 Euro sowie zwei intelligente Solarsitzbänke, so genannte iBenches. 19 Kommunen hatten sich beworben.
Den Hauptpreis von 20.000 Euro teilen sich gleich zwei Kommunen: Die Stadt Mayen will ein dauerhaftes Tool zur Frequenzmessung in der Innenstadt auf Basis von WLAN- und GPS-Messung oder Outdoor-Sensoren einführen. Damit will sie messen, wie die Besucherströme in der Mayener Innenstadt sind. „So möchten wir Mayen als Wirtschaftsfaktor, besonders in Bezug auf den Einzelhandel, dauerhaft stärken“, erklärt Oberbürgermeister Wolfgang Treis (Bündnis 90/Die Grünen). Die Daten seien künftig nicht nur zentraler Schlüssel für die Stadtplanung, sondern auch um die Lukrativität des Standorts Mayen zu belegen. Die evm unterstützt das Projekt mit 5.000 Euro.
Die übrigen 15.000 Euro gehen nach Wassenach. Die Ortsgemeinde plant noch in diesem Jahr die eingangs erwähnte 24-Stunden-Servicestation aufzustellen. Hier können Bürger Lebensmittel, Pakete oder auch Medikamente bestellen, abholen und sogar bezahlen. Die Station mit EC-Cash-Funktion und 40, zum Teil tiefgekühlten, Abholfächern macht die Wassenacher Bürger zukünftig unabhängiger von Ladenöffnungszeiten.
Über eine moderne Parkbank, die unter anderem Handys laden und WLAN ausstrahlen kann, freuen sich die Ortsgemeinde Rheinbrohl und die Verbandsgemeinde Gerolstein. Letztere plant, die erst kürzlich zur Verbandsgemeinde fusionierten Kommunen Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll smart zu vernetzen. In einem ersten Schritt soll dafür WLAN auf öffentlichen Plätzen aufgebaut und ein kleines Mobillitätskonzept mit dem Fokus Elektro-Carsharing entwickelt werden. Die Ortsgemeinde Rheinbrohl überzeugte mit einer speziell für ältere, weniger mobile Menschen entwickelten App. Sie soll zukünftig smartes Einkaufen möglich machen und zugleich Handwerk, Handel und Vereine vernetzen.
Das Thema Smart City steht auch im Mittelpunkt des nächsten evm-Zukunftsforums am 29. Oktober 2019 in der Rhein-Mosel-Halle. Rund 600 kommunalen Vertreter erhalten dort Anregungen von hochkarätigen Experten. Unter anderem ist Chirine Etezadzadeh, die Gründerin des SmartCity.institutes, zu Gast.
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