StudieKommunen geht ein Licht auf
Bei der kommunalen Straßenbeleuchtung hat sich der Anteil von LED-Leuchten innerhalb von vier Jahren verzehnfacht. Im Jahr 2014 lag er bei elf Prozent. Das zeigt die Studie „Straßenbeleuchtung im Energiesparmodus?“ der Wirtschaftsprüfung- und Beratungsgesellschaft PwC. Die Gesellschaft hat bundesweit 156 Städte und Gemeinden befragt. „Die LED-Technologie birgt für den öffentlichen Haushalt ein enormes Einsparpotenzial“, sagt Christian Liebaug, Partner bei PwC im Bereich öffentlicher Sektor. Der wachsende LED-Anteil macht sich laut PwC schon jetzt positiv bemerkbar: Verbrauchte ein Lichtpunkt im Jahr 2010 im Schnitt 340 Kilowattstunden, waren es 2014 nur noch 300 Kilowattstunden. Das entspricht Einsparungen von 90 Millionen Euro jährlich. Bei einem vermehrten Einsatz von LED-Leuchten und einem durchschnittlichen Verbrauch von nur noch 240 Kilowattstunden pro Lichtpunkt bundesweit ließen sich jährlich weitere 135 Millionen Euro sparen. Nahezu alle befragten Städte und Gemeinden sehen Einsparungen bei der Beleuchtung ihrer Straßen als wichtig an. Drei Viertel erachten die Kostensenkung als oberstes Ziel, vor der Steigerung der Effizienz und der Erneuerung und Modernisierung. Beim Austausch alter Lampen setzen etwa drei Viertel der Städte und Gemeinden zunehmend auf Leuchtdioden. Die anfängliche Skepsis, ob diese Technik genügend ausgereift ist, hat sich gelegt. Waren Leuchtdioden zunächst nur in Anliegerstraßen und Wohngebieten zu finden, werden sie heute zunehmend entlang von Hauptverkehrsstraßen eingesetzt. Nach wie vor hindern hohe Investitionskosten Kommunen an einem stärkeren LED-Einsatz. Eine weitere Hürde bleibt die Ungewissheit über die langfristige Wirtschaftlichkeit. „Nach unseren Erfahrungen kann sich die Anschaffung von Leuchtdioden bereits in fünf bis acht Jahren amortisieren“, erläutert Gerrit Birkemeyer, PwC-Experte für kommunale Energieversorgung und Straßenbeleuchtung. „Es kommt natürlich jeweils darauf an, in welchem Zustand sich die Anlagen insgesamt befinden, welche zusätzlichen Kosten beispielsweise durch das Erneuern ganzer Lichtpunkte inklusive Mast und Kabel entstehen oder welche Folgekosten im Betrieb anfallen. Deshalb ist es ratsam, im Vorfeld alle Kostenkomponenten zu analysieren und darauf aufbauend eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln.“ Unter dem Strich ist die öffentliche Beleuchtung in Deutschland veraltet, meldet PwC. Die Leuchten seien im Durchschnitt seit 20 Jahren in Betrieb und entsprechend wartungsintensiv. Neben dem zu hohen Energieverbrauch verursachen auch die Wartung und die Instandhaltung hohe Kosten. Gut ein Viertel der Gesamtkosten für die öffentliche Beleuchtung entfallen auf die Betriebsführung.
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