Donnerstag, 26. Dezember 2024

BonnKommunale Wärmeplanung startet

[19.02.2024] Wie die Stadt klimaschonend mit Wärme versorgt werden kann, soll die kommunale Wärmeplanung für Bonn herausarbeiten. Nicht nur technisch und rechtlich machbar sollen die Maßnahmen sein, sondern auch wirtschaftlich und sozialverträglich. Ergebnisse werden Anfang 2025 erwartet.
Die Bundesstadt Bonn hat die kommunale Wärmeplanung in Auftrag gegeben.

Die Bundesstadt Bonn hat die kommunale Wärmeplanung in Auftrag gegeben.

(Bildquelle: Giacomo Zucca/Bundesstadt Bonn)

Die Stadt Bonn hat jetzt das städtische Tochterunternehmen Bonn-Netz mit der kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Wie die nordrhein-westfälische Kommune mitteilt, hat sich Bonn-Netz im EU-weiten Vergabeverfahren mit einem überzeugenden Konzept und dem wirtschaftlichsten Angebot durchgesetzt. Unterstützt werde Bonn-Netz unter anderem von dem Beratungsunternehmen evety und dem IT-Dienstleister DigiKoo.
Die kommunale Wärmeplanung ist Teil des Arbeitsprogramms des Bonner Klimaplans 2035, der im März 2023 vom Stadtrat beschlossen worden ist. Sie soll für alle Bonner Stadtgebiete sinnvolle, klimaschonende Heizungsformen vorschlagen. Dies könne der Anschluss an das auszubauende zentrale Fernwärmenetz sein, die Einrichtung eines Nahwärmenetzes für ein Quartier oder eine dezentrale Lösung wie einzelne Wärmepumpen für jedes Gebäude. Ergebnisse der Wärmeplanung werden Anfang 2025 erwartet.
Bei der Erarbeitung spielt nach Angaben der Stadt nicht nur die rechtliche Machbarkeit eine Rolle. Maßgabe sei auch, dass die Wärmeplanung wirtschaftlich und sozialverträglich ist. Für zwei bis drei so genannte Fokusgebiete sollen außerdem konkrete erste Schritte vorgeschlagen werden, damit die Umsetzung direkt starten könne. Zusätzlich werde die Wärmeplanung aufzeigen, wie der Energiebedarf zur Wärmeversorgung gesenkt werden kann. „Schon jetzt ist klar, dass Bonn-Netz das Fernwärmenetz verdoppeln und das Stromnetz massiv ausbauen wird“, kündigt Bonn-Netz-Geschäftsführer Urs Reitis an. „Die Bonnerinnen und Bonner erhalten damit die Grundlage für klimafreundliche Wärmelösungen.“

Herausforderung gemeinsam angehen

An der Wärmeplanung werden neben Verwaltung und Stadtwerken auch viele weitere Akteure beteiligt, heißt es in der Bonner Meldung. Dazu gehören beispielsweise Bürgerenergiegenossenschaften, Unternehmen, die nutzbare Abwärme produzieren, Wohnungsbaugesellschaften, die Universität, Ministerien und andere große Einrichtungen mit hohen Wärmeverbräuchen, Schornsteinfeger, Handwerksbetriebe und die Bonner Beratungsstellen.
Nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanung werde der Rat der Stadt die empfohlenen Versorgungsgebiete voraussichtlich in Form einer kommunalen Satzung ausweisen. Erst dann seien diese bei zukünftigen Planungen zu berücksichtigen – und erst dann greife die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) formulierte Anforderung, dass Heizungen zukünftig mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien zu betreiben sind. Die Stadt will außerdem rechtzeitig zum Vorliegen der Wärmeplanung ein eigenes Förderprogramm für die sozialverträgliche Altbausanierung aufsetzen.

Wichtiges Planungsinstrument

„Ich bin froh, dass wir in Bonn schnell unterwegs sind und als eine der ersten Kommunen in NRW die Wärmeplanung starten“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Mit der Entscheidung über die Art des Heizens, bindet man sich für 20 bis 30 Jahre. Je eher wir Klarheit haben, welche klimaschonenden Lösungen in welchen Bereichen der Stadt gut funktionieren, umso besser.“
Bis spätestens Juni 2026 müssen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern eine kommunale Wärmeplanung vorlegen – so schreibt es das Wärmeplanungsgesetz (WPG) des Bundes vor. Die Bundesstadt Bonn hat laut eigenen Angaben bereits frühzeitig Bundesfördermittel im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) beantragt. Als im November 2023 eine Ausgabesperre für den Bundeshaushalt verhängt wurde, lag der Zuwendungsbescheid in Bonn mit über 90 Prozent der benötigten Projektmittel bereits vor. Mittlerweile ist das Förderprogramm mit Blick auf kommende Landesgesetzgebungen ausgelaufen.



Stichwörter: Wärmeversorgung, Bonn


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung
Das Bild zeigt die Skyline von Köln von der Rheinseite.

Köln: Flusswärme-Projekt nimmt Gestalt an

[17.12.2024] Europas größte Flusswasser-Wärmepumpe entsteht in Köln. Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht: RheinEnergie hat die Aufträge für Bau und Technik vergeben. Das Projekt soll ab 2027 bis zu 50.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und die Wärmewende vorantreiben. mehr...

Stadtwerke Osnabrück: Wärmepumpen-Komplettpaket gestartet

[17.12.2024] Mit einem neuen Komplettangebot wollen die Stadtwerke Osnabrück Privathaushalten den Umstieg auf Wärmepumpen erleichtern. In Zusammenarbeit mit Viessmann und lokalen Handwerksbetrieben bietet das Paket Beratung, Installation und passende Stromtarife aus einer Hand. mehr...

Berlin: Erste Ergebnisse der Wärmeplanung veröffentlicht

[13.12.2024] Berlin zeigt erstmals konkrete Gebiete auf, die auch in Zukunft dezentral beheizt werden sollen. Eine digitale Karte bietet den Bürgerinnen und Bürgern Orientierung und Unterstützung bei der Wahl zukunftsfähiger Heizlösungen. mehr...

Mannheim: Eröffnung der Wärmewende Akademie

[05.12.2024] In Mannheim wurde jetzt mit der Wärmewende Akademie ein neues Schulungs- und Vernetzungszentrum zur Förderung klimafreundlicher Heizlösungen eröffnet. mehr...

Wiesbaden: Mit ESWE zur Wärmeplanung

[03.12.2024] Wiesbaden und ESWE haben jetzt einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die kommunale Wärmeplanung voranzutreiben. Bis 2026 soll ein umfassender Wärmeplan erarbeitet werden, der den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung ebnet. mehr...

Stadtwerke Gotha: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[29.11.2024] Die Stadt Gotha treibt die Wärmewende voran. Mit der kommunalen Wärmeplanung, die von den Stadtwerken Gotha umgesetzt wird, soll eine klimafreundliche und kosteneffiziente Wärmeversorgung für die Residenzstadt geschaffen werden. mehr...

RheinEnergie: Flughafen Köln/Bonn baut Holzheizwerk

[28.11.2024] Der Köln Bonn Airport errichtet jetzt gemeinsam mit RheinEnergie ein nachhaltiges Holzheizwerk, um den CO2-Ausstoß des Flughafens zu reduzieren. mehr...

Offenbach an der Queich: Kalte Nahwärme mit Zukunft

[27.11.2024] Offenbach an der Queich (Rheinland-Pfalz) betreibt künftig ein kaltes Nahwärmenetz. Damit hat sich die Ortsgemeinde nach Angaben des Ministeriums für Klimaschutz und Energie des Landes für eine zukunftsweisende Wärmeversorgung mit Vorbildcharakter entschieden. mehr...

Stadtwerke Bamberg: Zwei Flusswärmepumpen in Planung

[27.11.2024] In Bamberg sollen zwei Flusswärmepumpen entstehen, die Haushalte und das Bildungszentrum der Handwerkskammer für Oberfranken mit erneuerbarer Wärme versorgen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Wärmeplanung auf Kurs

[25.11.2024] Eine Umfrage von NRW.Energy4Climate zeigt, dass viele Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen ihre Wärmeplanung bereits vorantreiben. Zwei Drittel der Kommunen arbeiten dabei eng mit Stadtwerken oder lokalen Energieversorgern zusammen. mehr...

SWTE Netz: Baustart für Nahwärmenetz

[22.11.2024] In der Stadt Hörstel haben die Bauarbeiten für ein innovatives Nahwärmenetz begonnen. Die Wärme wird nachhaltig aus oberflächennaher Geothermie gewonnen und künftig mehr als 40 Haushalte und öffentliche Gebäude versorgen. mehr...

Baden-Württemberg: Förderung für nachhaltige Wärmeversorgung

[21.11.2024] Das Umweltministerium Baden-Württemberg unterstützt jetzt mit 700.000 Euro den Ausbau und die Erweiterung von energieeffizienten Wärmenetzen in Mengen, Uttenweiler und Dürmentingen. mehr...

Heidelberg: Flusswärmepumpe am Neckar geplant

[20.11.2024] Der Gemeinderat Heidelberg hat die Machbarkeitsstudie für den Bau einer Flusswärmepumpe an der Ernst-Walz-Brücke genehmigt. Damit können die Planungen für das innovative Projekt zur klimafreundlichen Wärmeversorgung weiter vorangetrieben werden. mehr...

Projektleiterin Sarah Klähne (SachsenEnergie), Christopher Schmid (seecon Ingenieure GmbH), Energiemanager Matthias Herfter, Oberbürgermeister Frank Höhme und Gunnar Schneider (Leiter des Kommunalvertriebs bei SachsenEnergie, v.l.n.r.) gehen die Kommunale Wärmeplanung für Radeberg gemeinsam an.

SachsenEnergie: Wärmeplan für Radeberg

[18.11.2024] Die Erstellung eines Wärmeplans für Radeberg nimmt Fahrt auf. SachsenEnergie hat dafür den Zuschlag erhalten. Der Plan soll bis September 2025 fertiggestellt werden. mehr...

Im prämierten Abwärmeprojekt Dresden wandeln drei Wärmepumpen die Abwärme der Supercomputersysteme in Fernwärme um. Foto: Oliver Killig

SachsenEnergie: Preis für Abwärmenutzung

[14.11.2024] Drei Großwärmepumpen wandeln künftig die Abwärme der Hochleistungsrechner der TU Dresden in Fernwärme um. SachsenEnergie, die TU Dresden und der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement erhalten dafür den renommierten Energy Efficient Award. mehr...