Samstag, 12. Oktober 2024

WuppertalKlimaschutzquartier stellt sich vor

[28.09.2023] In Wuppertal hat sich jetzt die Klimaschutzsiedlung Alte Dorfstraße vorgestellt. NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und der Landesverband Erneuerbare Energien NRW besichtigten die drei Gebäude mit insgesamt 68 Wohneinheiten.
Mona Neubaur (l.) bei der Besichtigung der Klimaschutzsiedlung in Wuppertal-Sonnborn.

Mona Neubaur (l.) bei der Besichtigung der Klimaschutzsiedlung in Wuppertal-Sonnborn.

(Bildquelle: naturstrom AG)

Der Projektentwickler I.D.G. und der Mieterstrompartner Naturstrom haben jetzt die Klimaschutzsiedlung Alte Dorfstraße in Wuppertal vorgestellt. Wie das Unternehmen Naturstrom mitteilt, machten sich dabei NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen), Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Bündnis 90/Die Grünen) und der Landesverband Erneuerbare Energien NRW ein Bild von dem Projekt.
Drei Gebäude mit 68 Wohneinheiten, zwei Gäste-Apartments und Gemeinschaftsräumen hat I.D.G. in Wuppertal-Sonnborn für die I.D.G. Genossenschaft Alte Dorfstraße umgesetzt. Mit der Kombination aus unter anderem Photovoltaik, Batteriespeicher und Wallboxen, Solarthermie, Pelletöfen und Wärmerückgewinnung zeigten I.D.G. und Naturstrom, wie die sektorenübergreifende Energiewende im Geschosswohnungsbau funktionieren kann.

Solarthermie- und Photovoltaikanlagen

Den Großteil der Wärme erzeuge eine Solarthermieanlage, die in Kombination mit einem 20.000 Liter fassenden Pufferspeicher rund 90 Prozent des Wärmebedarfs der drei Gebäude deckt. Dank der sehr guten Dämmung liege dieser bei durchschnittlich nur 13 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr und Wohneinheit. Für Tage mit deutlichen Minusgraden und fehlender Sonneneinstrahlung stünden zwei Pelletöfen bereit. Damit erreiche die Siedlung den ambitionierten Effizienzhaus-Standard 40 Plus.
Herzstück der Stromversorgung seien die Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 147 Kilowatt peak (kWp). Pro Jahr erzeugten sie etwa 110.000 kWh, was bilanziell etwa der Hälfte des in den Wohngebäuden verbrauchten Stroms entspricht. Der Öko-Energieversorger Naturstrom bündele diesen Solarstrom, ergänzt durch Ökostrom aus dem Netz, für die Bewohnerinnen und Bewohner zu einem günstigen und unkomplizierten Mieterstromtarif. „Mit Solarstrom direkt vom Dach können auch Mieterinnen und Mieter an der Energiewende teilhaben. So wie hier in Wuppertal klappt das aber noch viel zu selten“, sagt Oliver Hummel, Vorstandsvorsitzender von Naturstrom. „Dabei muss gerade im Geschosswohnungsbau noch viel mehr passieren, wenn der Photovoltaikzubau auch in den kommenden Jahren die politisch definierten Ziele erreichen soll. Der Bundestag ist daher jetzt am Zug, das Solarpaket I im parlamentarischen Verfahren weiter zu verbessern. Ziel muss es sein, die bürokratischen Hürden für Mieterstrom so weit wie möglich abzubauen und sie für andere gebäudenahe Versorgungskonzepte von vornherein zu vermeiden.“

Vorzeigeprojekt

Mona Neubaur sagte beim Ortsbesuch: „Die Klimaschutzsiedlung Alte Dorfstraße zeigt, wie die Energiewende auch die Innenstädte erreichen kann. Solche Vorzeigeprojekte brauchen wir, um die dahinterstehenden Konzepte in die Breite zu tragen. NRW hat ein riesiges Potenzial für Aufdach-Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Als Landesregierung arbeiten wir an verschiedenen Stellen daran, dieses Potenzial zu heben. Mit dem Folgeprojekt KlimaQuartier.NRW setzen wir den Fokus noch einmal stärker auf den Einsatz erneuerbarer Energien und auf die Verringerung der CO2-Emissionen.“
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind ergänzte. „Der Erfolg der Energiewende im Quartier wird nicht nur in Kilowattstunden gemessen, sondern auch in Kategorien wie sozialer Teilhabe und Veränderungsbereitschaft.“
Für Christian Mildenberger, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW, hat die Klimaschutzsiedlung in Wuppertal-Sonnborn das Potenzial, landesweit zur Blaupause zu werden: „Damit Projekte wie hier in Wuppertal möglichst viele Nachahmer finden, müssen die Hürden weiter gesenkt und Anreize geschaffen werden. Wir begrüßen daher die geplante Solarpflicht, die im Zuge der Bauordnungsnovelle umgesetzt werden soll. Die Bundes- und die Landesregierung müssen viel stärker auf solare Mieterstromprojekte setzen, da sie einerseits den Klimaschutz unterstützen und andererseits auch Mieterinnen und Mieter von niedrigeren Strompreisen dank erneuerbarer Energien profitieren lassen.“
Die Projekte Klimaschutzsiedlungen und KlimaQuartier.NRW werden von der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate betreut.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz
Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...

Niedersachsen: Elf Sieger bei „Klima kommunal“

[05.09.2024] Elf niedersächsische Kommunen wurden für vorbildlichen Klimaschutz im Wettbewerb „Klima kommunal“ 2024 ausgezeichnet. mehr...

Chemnitz wurde als Energiekommune für den Monat August ausgezeichnet.

Chemnitz: Bürger gestalten Energiewende mit

[02.09.2024] Die AEE zeichnet im August 2024 die Stadt Chemnitz als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist das gemeinsame Gestalten der Energiewende mit Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft. mehr...

Auch in diesem Jahr wurde ein Großteil der Förderung des Programms KlimaBonus Karlsruhe für Photovoltaikanlagen beantragt.

Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen

[09.08.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...

Die Stadtwerke Münster planen den Bau großer PV-Freiflächen-Anlagen

Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt

[02.08.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...

Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf

[02.08.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...

Der Rat der Metropolregion hat den Klimapakt einstimmig in der vergangenen Ratssitzung verabschiedet.

Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen

[01.08.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...

Im Hafen Kehl entstehen jetzt Landstromanlagen.

Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen

[30.07.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...

Der KEA-BW erstellt aus den Informationen der Kommunen einen individuellen Kommunensteckbrief.

Baden-Württemberg: Energieverbrauch übermittelt

[29.07.2024] In Baden-Württemberg haben 547 von 1.136 Kommunen und Landkreisen ihre Energieverbräuche für 2023 fristgerecht veröffentlicht. Die KEA-BW erstellt auf Basis dieser Daten individuelle Steckbriefe, die den Gemeinden helfen, ihre Energiedaten zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. mehr...

Gemeinsam mit 71 weiteren Kommunen hat die Stadt Gütersloh das dritte Kommuniqué im Rahmen der Klimakampagne OWL unterzeichnet.

Gütersloh: Stadt setzt sich Klimaschutzziele

[23.07.2024] Auf dem dritten Klimagipfel OWL in Detmold haben die Stadt Gütersloh und 71 weitere Kommunen ein neues Kommuniqué unterzeichnet. Schwerpunkte sind die klimafreundliche Wärmeplanung, der Ausbau der Windenergie und eine Wissensoffensive zur Förderung der Akzeptanz lokaler Klimaschutzprojekte. mehr...

Stuttgart: CO2-Emissionen fast zur Hälfte gesenkt

[19.07.2024] Laut dem aktuellen Energie- und Klimaschutzbericht 2022/23 hat Stuttgart seit 1990 seine Treibhausgasemissionen um 49 Prozent reduziert und somit fast die Hälfte des Wegs zur angestrebten Klimaneutralität zurückgelegt. mehr...

Metropolregion Rhein-Neckar: Neue Projekt-Website

[17.07.2024] Die Metropolregion Rhein-Neckar hat jetzt eine neue Website zum Projekt „Innovativ Bauen – CO2 einsparen“ veröffentlicht. Das Projekt zielt darauf ab, durch wissenschaftliche Forschung und Vernetzung klimafreundliches Bauen und Sanieren in der Region zu fördern. mehr...

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2023 um 18 Prozent gesunken.

Treibhausgasemissionen: Rekordrückgang in Deutschland

[17.07.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2023 um 18 Prozent gesunken. Das ist der stärkste Rückgang seit Einführung des europäischen Emissionshandels im Jahr 2005. Besonders stark sind die Emissionen im Energiesektor zurückgegangen. mehr...