StadtplanungKlimaschutz durch Holzbau
Kommunen spielen in der Stadtplanung eine entscheidende Rolle für den Klimaschutz, insbesondere wenn sie Eigentümer von Bauland sind. Durch Vorgaben für klimafreundliche Baustoffe können sie im Bausektor erhebliche Einsparungen von Treibhausgasen (THG) erzielen. Darauf weist jetzt die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hin. Ein gelungenes Beispiel sei das Quartier Prinz-Eugen-Park in München, wo die Stadt die Vergabe einer ökologischen Mustersiedlung an Kriterien wie eine hohe Kohlenstoffspeicherung vor allem durch den Baustoff Holz geknüpft hat. Das Ergebnis: Deutschlands größte zusammenhängende Holzbausiedlung mit 566 Wohnungen in Holz- und Holzhybridbauweise.
Um den Klimaschutzbeitrag solcher Quartiere und Gebäude genau quantifizieren zu können, wird derzeit das Kommunale Informationssystem Holzbau (Holzbau-KIS) entwickelt. Die generierten Daten sollen als Entscheidungshilfe für Kommunen dienen und in deren Klimaschutzkonzepte einfließen. Das Holzbau-KIS baut auf dem Vorgängerprojekt Holzbau-GIS auf, einem webbasierten Tool, das räumliche Fachdaten mit Gebäudetypologien und THG-Minderungspotenzialen verknüpft. Im aktuellen Projekt wird das System für weitere Städte angepasst, um es auch bundesweit einsetzen zu können. Dabei werden landes- und kommunenspezifische Datensätze berücksichtigt. Das Tool wird von der Ruhr-Universität Bochum mit Förderung durch den Bund entwickelt und soll ab 2026 zur Verfügung stehen.
Das Holzbau-KIS geht laut FNR über das Thema Holzbau hinaus und kann als kommunales Planungsinstrument für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung eingesetzt werden. Neue Szenarien wie Aufstockung, Nachverdichtung und Holzbau im Nichtwohnungsbau sowie die Berücksichtigung der blau-grünen Infrastruktur machen es zu einem umfassenden Werkzeug für die nachhaltige Stadtplanung und ökologische Fachplanungen in Kommunen, so die Agentur.
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