Stuttgart / ÜberlingenKlimaneutrale Quartiere
Einer Vision für eine klimaneutrale Energieversorgung in der Zukunft geht das Forschungsvorhaben „Stadtquartier 2050“ der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart nach. Das Projekt, das beim Amt für Umweltschutz angesiedelt ist, wird von den Bundesministerien für Wirtschaft und Energie sowie Bildung und Forschung voll gefördert und ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt. Beworben hatte sich die Stadt Stuttgart gemeinsam mit der Stadt Überlingen und 13 weiteren Projektpartnern. Insgesamt wurden vom Bund 14 Millionen Euro für das Vorhaben bewilligt.
Indem das Projekt in Stuttgart und Überlingen parallel, aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten und lokalen Gegebenheiten durchgeführt wird, sollen sich nach Angaben der Stadt Stuttgart Synergieeffekte ergeben und Konzepte entstehen, die auf viele verschiedene Quartiersstrukturen deutschlandweit übertragbar sind.
In Stuttgart soll die Entwicklung des Quartiers Bürgerhospital beispielgebend für eine klimaneutrale Energieversorgung sein. Die Umsetzung wird umfangreich wissenschaftlich begleitet. Der Energiebedarf des neuen Quartiers soll vor allem durch lokal vorhandene Quellen gedeckt werden, insbesondere Geothermie und Photovoltaik auf Dächern und Fassaden. Die Wärmeverteilung wird laut der Stadt Stuttgart über ein Nahwärmenetz erfolgen, das für Spitzenlasten einen Anschluss an die Fernwärme erhält. Fossile Brennstoffe seien hingegen ausgeschlossen. Außerdem müssen die Gebäude mindestens die Anforderungen des Energiestandards KfW 55 erfüllen.
Neben technischen Aspekten sind sozialwissenschaftliche Fragen wichtige Elemente der Forschung: Wie kann es gelingen, dass günstiger Wohnraum auch energieeffizient ist? Wie können die Bewohner über Mieterstrommodelle direkt von ihren Solaranlagen profitieren? Und wie können sie dazu motiviert werden, von sich aus bewusst mit Energie umzugehen?
Koordiniert wird das Forschungsprojekt von der Stadt Stuttgart gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik. Weitere Forschungspartner sind die Universität Stuttgart mit dem Institut für Werkstoffe im Bauwesen, das Forschungsinstitut für Wärmeschutz München sowie das Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien. Bei der Umsetzung vor Ort wird die Landeshauptstadt von den Stadtwerken Stuttgart unterstützt.
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