Amt MalchinKlimakommune dank Niedermoormasse

Herstellung des Brennstoffes mittels Rundballenpresse.
(Bildquelle: Agrotherm)
Seit 2014 wird im Amt Malchin ein innovatives Niedermoormasse-Heizkraftwerk betrieben, das ab 2023 entscheidend zur emissionsfreien Wärmeversorgung städtischer Wohnungen beiträgt. Gemeinsam mit dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und dem regionalen Planungsverband werden Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung der Region erarbeitet und umgesetzt. Dafür wurde die Gemeinde jetzt von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) als Klimakommune des Monats Dezember ausgezeichnet.
Malchin befindet sich in einem der größten Wassersportreviere Europas, weswegen es bei der Umsetzung der Energie- und Wärmewende immer wieder zu Zielkonflikten mit den Bürgern kommt. Investitionen in Klimaanpassungsmaßnahmen sowie der weitere Ausbau der lokalen und nachhaltigen Erzeugungsmöglichkeiten von Strom und Wärme sind jedoch unumgänglich, soll die Vielfalt der Region erhalten werden. Übernutzung der natürlichen Ressourcen durch Tourismus sowie konventionelle Landwirtschaft stellen die Region – laut dem regionalen Entwicklungskonzept des Planungsverbands Mecklenburgische Seenplatte – aktuell vor große Herausforderungen. Wie Erhalt und Wiederherstellung ursprünglicher Landschaften und Ausbau nachhaltiger Erzeugungskapazitäten zusammen umgesetzt werden können, zeigt das Niedermoormasse-Heizkraftwerk in Malchin. „Mit dem Bau des Heizkraftwerks hat Malchin gezeigt, wie man gemeinsam mit engagierten Bürger und staatlicher Förderung innovative Projekte umsetzen kann. Durch die Zusammenarbeit mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft sparen Anwohner ab 2023 sogar Geld“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE.
Bis zu 75 Prozent nachhaltige Wärme
Seit der Inbetriebnahme des Niedermoormasse-Heizkraftwerkes werden jedes Jahr um die 5.000 Ballen Niedermooraufwuchs in nachhaltige Wärme umgewandelt. Das sind etwa 800 bis 1.200 Tonnen Brennstoff, die in einem speziell für das Heizkraftwerk entwickelten Verfahren in Wärme umgewandelt werden. Der Brennstoff wird dabei zu 90 Prozent von wiederhergestellten Niedermoorflächen entnommen, die gleichzeitig als CO2-Senke dienen. Der Rest des Heizmaterials wird zur Deckung des Energiebedarfs durch Holzhackschnitzel ergänzt.
So versorgt das Kraftwerk mit einer Nennwärmeleistung von 800 Kilowatt circa 490 Wohnungen, zwei Schulgebäude sowie mehrere Bürogebäude mit nachhaltiger Wärme. Damit werden pro Jahr knapp 400.000 Liter Heizöl eingespart. Ab 2023 soll durch eine Kooperation des Kraftwerks mit dem städtischen Wohnungsbauunternehmen WOGEMA ein Großteil der Gebäude des Stadtgebiets mit bis zu 75 Prozent erneuerbarer Fernwärme versorgt werden. Diese Kooperation entlastet vor allem die Mieter, da so die steigenden Heizkosten durch die Besteuerung von CO2 zu großen Teilen abgefangen werden können.
Landkreis wichtiger Standort für Erneuerbare
Während Malchin den Ausbau der Wärmeversorgung vorantreibt, hat auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bereits einige Erfolge im Ausbau der erneuerbaren Energien vorzuweisen. Im Planungsgebiet des Landkreises werden aktuell 320 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 684 Megawatt betrieben. Zusätzlich wird im gesamten Landkreis an 73 Standorten Biogas produziert. Jährlich werden so über 400 Millionen Kubikmeter nachhaltiges Gas hergestellt, welches überwiegend dazu genutzt wird, lokal und nachhaltig Wärme und Strom bereitzustellen. Wie in anderen Regionen Deutschlands stagniert die Ausbauquote jedoch in den letzten Jahren und es sind bundespolitische Regelungen gefragt, damit die Region auch in Zukunft ihr Potenzial voll nutzen kann.
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