Mittwoch, 13. November 2024

Öko-InstitutKataster für PV-Anlagen

[24.11.2020] Das Öko-Institut und die Stiftung Umweltenergierecht regen eine bundesweite Katasterlösung bei der Einführung einer Photovoltaikpflicht an.

Eine bundesweite Verpflichtung, auf Dächern von Neubauten und nach Dachsanierungen Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) zu installieren und zu betreiben, sollte als Nutzungs- oder Katasterpflicht ausgestaltet werden. Dafür plädieren jetzt das Öko-Institut und die Stiftung Umweltenergierecht. Eigentümer sollten sich entscheiden können: Entweder sie installieren und betreiben eine PV-Anlage selbst oder sie tragen ihre Dachfläche in ein Kataster ein, die dann von Dritten für den Betrieb einer PV-Anlage gepachtet werden kann. Eine solche Ausgestaltung sichere die Wirtschaftlichkeit der Anlagen und könne die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen. Die Pflicht würde es ermöglichen, dass mehr Dächer als bislang für die Erzeugung von Solarstrom genutzt werden. Bis Ende 2017 waren nur rund zwölf Prozent der verfügbaren Dachflächen erschlossen.
Diese Empfehlungen basieren auf einem gemeinsamen Gutachten von Wissenschaftlern des Öko-Instituts und der Stiftung Umweltenergierecht für das Umweltbundesamt. Ziel war es, verschiedene Ausgestaltungsoptionen für eine bundesweite Photovoltaikpflicht zu untersuchen und zu bewerten. Wirtschaftliche und rechtliche Aspekte wurden umfassend einbezogen. Potenzielle Konflikte mit anderweitigen Verpflichtungen, etwa nach dem Gebäude-Energie-Gesetz zur Nutzung von Solarthermieanlagen, wurden ebenso berücksichtigt wie die Konzeptionen bereits bestehender und geplanter Solarpflichten in den Ländern – beispielsweise in Baden-Württemberg und Hamburg. „Die PV-Pflicht soll nur dann greifen, wenn sie für die Gebäudeeigentümer wirtschaftlich zumutbar ist“, sagt Sebastian Palacios vom Öko-Institut. Um dies zu erreichen, schlagen die Autoren der Studie die Nutzungs- oder Katasterpflicht vor. „Diese Art der Verpflichtung macht zeit- und personalintensive Wirtschaftlichkeitsprüfungen überflüssig“, erklärt Nils Wegner von der Stiftung Umweltenergierecht.





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