KlimaneutralitätKassel kassiert Klimaziele

Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller sieht in den Studienergebnissen eine wichtige Grundlage auf dem Weg zur Klimaneutralität.
(Bildquelle: Stadt Kassel / Bernd Schoelzchen)
Der Kasseler Klimaschutzrat hat vor drei Jahren eine Strategie mit Handlungsempfehlungen erarbeitet, um die Stadt bis 2030 klimaneutral zu machen (wir berichteten). Doch dieses Ziel ist nicht erreichbar. Das zeigt eine Studie, die Kassel in Auftrag gegeben hat. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Klimaneutralität unter günstigen Bedingungen bis 2040 erreicht werden kann. Eine frühere Umsetzung bis 2030 oder 2035 halten sie jedoch für nicht machbar. Grund dafür seien gesetzliche Vorgaben auf EU- und Bundesebene, heißt es in einer Pressemitteilung.
Szenario für das Jahr 2040
Die Studie untersucht vier Szenarien für 2030, 2035, 2040 und 2045. Im bevorzugten Szenario für 2040 soll der gesamte Strom- und Wärmebedarf der Stadt durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Sanierungen, effizientere Nutzung und neue Technologien sollen den Energiebedarf deutlich senken. Der Verkehr soll durch den Ausbau des ÖPNV und den Rückgang des privaten Autoverkehrs klimafreundlicher werden. Auch der Wirtschaftsverkehr könnte weitgehend klimaneutral werden. Eine Anlage zur Speicherung und Nutzung von CO2 (Carbon Capture) soll die Emissionen aus der Müllverbrennung reduzieren. Außerdem sind Maßnahmen wie die Pflanzung von 10.000 zusätzlichen Bäumen und die Reduzierung von Methanemissionen in der Landwirtschaft geplant. Die verbleibenden fünf Prozent der Emissionen sollen durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden.
„Klarheit für unseren weiteren Weg“
Oberbürgermeister Sven Schoeller sieht in den Studienergebnissen eine wichtige Grundlage für die nächsten Schritte. „Die Ergebnisse bringen einiges mehr an Klarheit für unseren weiteren Weg“, sagte er. „Die Studie wählt den methodischen Ansatz, ein realistisches Zieldatum für das Erreichen der Klimaneutralität unter Berücksichtigung der vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen zu definieren. Gleichzeitig macht sie deutlich, wo die Stadt Unterstützung von Bund, Land und Europa braucht.“
Stadtklimarätin Simone Fedderke betonte, dass das Konzept nicht nur für den Klimaschutz wichtig sei, sondern auch die Versorgungssicherheit und Energiesouveränität Kassels im Blick habe. Sie wies darauf hin, dass bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden, darunter der Ausbau des Radverkehrs, die Pflanzung neuer Bäume und der Ausbau der Photovoltaik. Bisher habe die Stadtverwaltung jedoch keinen konkreten Fahrplan gehabt, der Wirkung, Kosten und Prioritäten der Maßnahmen festlegt. Das nun vorliegende Grobkonzept bietet eine erste Orientierung und wird im nächsten Schritt zu einem detaillierten Klimafahrplan ausgearbeitet.
Feinkonzept folgt noch
Als nächste Schritte werden die Ergebnisse des Grobkonzeptes mit den Stadtverordneten und dem Klimaschutzbeirat diskutiert. Dabei sollen auch Anregungen für den weiteren Klimafahrplan aufgenommen werden. Anschließend soll der zweite Teil der Studie, das Feinkonzept, erarbeitet werden. Darin sollen konkrete Maßnahmen definiert, deren Kosten und Umsetzbarkeit bewertet und Prioritäten gesetzt werden.
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