Mittwoch, 22. Januar 2025

Stadtwerke JenaKanalraupe checkt Fernwärmeleitung

[09.04.2021] Die Stadtwerke Jena untersuchen Fernwärmeleitungen mit einer innovativen und ferngesteuerten Kanalraupe. Das Inspektionsgerät ist so flach, dass es auch in engste Rohre passt.
Einen eigentlich unzugänglichen Heizkanal unter der Stadtrodaer Straße untersuchten die Stadtwerke Jena mithilfe einer innovativen Kanalraupe.

Einen eigentlich unzugänglichen Heizkanal unter der Stadtrodaer Straße untersuchten die Stadtwerke Jena mithilfe einer innovativen Kanalraupe.

(Bildquelle: Stadtwerke Jena)

Um ihre unterirdischen Fernwärmeleitungen auf mögliche Schäden zu untersuchen, arbeiten die Stadtwerke Jena Netze mit dem Institut für Angewandte Bauforschung (IAB) aus Weimar zusammen. Wie die Stadtwerke Jena berichten, haben die Wissenschaftler mit dem so genannten Crawler Eye (krabbelndes Auge) ein Inspektionsgerät entwickelt, das so flach ist, dass es selbst in die engsten Heizkanäle passt. Von dort liefere ein schwenkbares Kamerasystem 360-Grad-Aufnahmen aus sonst unzugänglichen Rohren und Schutzeinrichtungen. Die Stadtwerke nutzten das Crawler Eye unter anderem zur Untersuchung einer besonders sensibel gelegenen Fernwärmeleitung. Die aus den 1970er Jahren stammende Trasse verlaufe zwischen Sportgymnasium und Stadion und unterquere dabei sowohl die Stadtrodaer Straße als auch die Straßenbahnschienen. „In dem die Leitungen umschließenden Schutzrohr haben wir bei unseren Routinekontrollen Feuchtigkeit bemerkt“, berichtet Bernd Heinemann, Bereichsleiter Fernwärme bei den Stadtwerken Jena Netze.
Da kam das Angebot der IAB-Wissenschaftler für den Projektversuch gerade recht. Die Forscher seien immer auf der Suche nach Einsatzmöglichkeiten, um ihr Crawler Eye testen und weiterentwickeln zu können. Und das gerade einmal acht Zentimeter hohe Inspektionsgerät habe seine Bewährungsprobe in Jena vollauf bestanden. Ferngesteuert mit einer Art Joystick, konnte das kettenbetriebene Minifahrzeug rund 28 Meter weit in den Schutzkanal vordringen. Die dabei übermittelten Videobilder ließen Heinemann und seine Kollegen zunächst aufatmen. Die Leitung selbst und auch die wichtigen Isolierungen waren unbeschädigt. Für diese Erkenntnis hätte man auf herkömmlichem Wege mehrere Wochen Bauzeit und eine Vollsperrung gebraucht. In den kommenden Monaten wird die Trasse noch häufiger kontrolliert, um mögliche Veränderungen rechtzeitig zu bemerken.





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