Freitag, 22. November 2024

Stadtwerke Friedberg/LEWKaltes Nahwärmesystem für Friedberg

[29.11.2018] Die Stadtwerke Friedberg und der Versorger Lechwerke (LEW) setzen ein innovatives Energiekonzept mit kalter Nahwärme um. Ein System bei dem auf dem Weg durch die Leitungen so gut wie keine Energie verloren geht.
Über einen Wärmetauscher wird die Umweltwärme aus dem Grundwasser in den Solekreislauf gespeist.

Über einen Wärmetauscher wird die Umweltwärme aus dem Grundwasser in den Solekreislauf gespeist.

v.l.: Andreas Feldmann, Leiter Energiedienstleistungen bei LEW; Holger Grünaug, Leiter der Stadtwerke Friedberg; Bürgermeister Roland Eichmann; Bauunternehmer Alois Kolpe; LEW-Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher

(Bildquelle: LEW/Hochgemuth)

Im Auftrag der Stadtwerke Friedberg haben die Lechwerke (LEW) im Neubaugebiet im bayerischen Friedberg ein kaltes Nahwärmesystem errichtet. Alle geplanten fast 250 Wohneinheiten können damit energieeffizient und klimaschonend mit Heizwärme und Warmwasser versorgt werden, informiert der Versorger LEW. Im Unterschied zu einem klassischen Nahwärmenetz gehe bei der kalten Nahwärme auf dem Weg durch die Leitungen so gut wie keine Energie verloren: Herkömmliche Nahwärmesysteme erzeugen die Wärme zentral, zum Beispiel in einem kleinen Heizkraftwerk und verteilen die hohen Temperaturen dann über Rohre an die Gebäude. Das kalte Nahwärmenetz dagegen transportiere die aus Grundwasser gewonnene und mit rund zehn Grad Celsius vergleichsweise niedrige Umweltwärme zu den Häusern, sodass keine Wärmeverluste entstehen können, berichtet LEW. Erst dort erzeugen Wärmepumpen daraus Heizwärme und Warmwasser. Das Konzept des kalten Nahwärmenetzes in Friedberg ist von LEW-Experten für nachhaltige Energieerzeugung entwickelt worden. Eine Machbarkeitsstudie habe bestätigt, dass die Realisierung nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich besonders sinnvoll ist, meldet LEW.

Staatliche Förderungen möglich

Der Augsburger Versorger führt drei wesentliche Vorteile des Systems auf: Erstens können Bauherren die Umweltenergie des Grundwassers nutzen, ohne dafür eigene Brunnen bauen zu lassen. Denn um Heizwärme und Warmwasser zu erzeugen, genüge es, eine elektrisch betriebene Wärmepumpe an das Nahwärmenetz anzuschließen. Aus einer Kilowattstunde Stromverbrauch durch den Betrieb der Wärmepumpe werden so nach LEW-Angaben etwa vier bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugt. Die Anforderungen der Energiesparverordnung werden demnach erfüllt. Zweitens können die Bauherren staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Und drittens: Auch beim Strom, den das Heizsystem benötigt, könnten sie ihre Energiekosten durch den Bau einer Photovoltaikanlage weiter optimieren, empfiehlt LEW.





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