Dienstag, 15. April 2025

Stadtwerke FlensburgInvestition in die Umwelt

[19.11.2018] Das Kraftwerk der Stadtwerke Flensburg bekommt eine neue erdgasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Der Kessel 13 soll zwei Kohlekessel vorzeitig ersetzen.
Die erdgasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlage Kessel 13 soll im Jahr 2022 im Kraftwerk der Stadtwerke Flensburg in Betrieb genommen werden.

Die erdgasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlage Kessel 13 soll im Jahr 2022 im Kraftwerk der Stadtwerke Flensburg in Betrieb genommen werden.

(Bildquelle: Andreas Große)

Die Ratsversammlung der Stadt Flensburg in Schleswig-Holstein hat in ihrer jüngsten Sitzung den Bau der nächsten erdgasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) im Kraftwerk der Stadtwerke Flensburg genehmigt. Dadurch können jährlich 120.000 Tonnen CO2 eingespart werden, informieren die Stadtwerke. Die Anlage Kessel 13 soll im Jahr 2022 in Betrieb gehen und zwei Kohlekessel vorzeitig ersetzen. Diese könnten aus technischer Sicht noch bis zu zehn Jahre weiter betrieben werden, gehen aber kurz nach der Inbetriebnahme von Kessel 13 in den frühen Ruhestand, berichten die Stadtwerke. Die KWK-Anlage senke die CO2-Emissionen bei gleicher Erzeugungsmenge um 40 Prozent. Damit gehen die Stadtwerke den nächsten Schritt zur signifikanten Reduzierung der CO2-Emissionen mit dem Ziel einer CO2-neutralen Energieerzeugung.
Maik Render, Geschäftsführer der Stadtwerke, beschreibt die Dimension der Investition für den Flensburger Energieversorger: „Die neue Erdgas-KWK-Anlage Kessel 13 wird rund 70 Millionen Euro kosten. Zusammen mit den fast 130 Millionen Euro, die das Projekt Kessel 12 gekostet hat, den 100 Millionen Euro, die der Glasfaserausbau benötigt, und den jährlichen Investitionen in die Effizienz und Kostenoptimierung der Netze investieren wir mehr als 300 Millionen Euro in Flensburgs Umwelt und Zukunft.“
Die Details der neuen Erdgasanlage zeigen den technischen Fortschritt: Mit einer Fernwärmeleistung von 70 Megawatt wird der Kessel 13 einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent erreichen. Das liegt noch einmal rund zehn Prozent über den alten Kohlekesseln, berichten die Stadtwerke. Durch die gemeinsame Produktion von Strom und Fernwärme wird der Brennstoff gut ausgenutzt und die Stadtwerke können die hohe Effizienz des Kraftwerks noch einmal deutlich steigern. Moderne Gaskraftwerke, die nur Strom produzieren, weisen zum Beispiel Wirkungsgrade von maximal 60 Prozent auf. Mit den beiden erdgasbetriebenen Anlagen können die Stadtwerke die Flensburger Energieversorgung künftig bis zu 80 Prozent mit Erdgas abdecken.





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