Dienstag, 22. April 2025

Plattform EnergienetzeIntelligentes Verteilnetz gefordert

[09.07.2014] Auf der Plattform Energienetze diskutierten Experten am Dienstag (8. Juli 2014) relevante Fragen zum Netzum- und Netzausbau. Aus Sicht des Verbands kommunaler Unternehmen müssten vor allem die Verteilnetze ertüchtigt werden.

Um einen offenen Diskurs und allen voran um Lösungsvorschläge bei der Modernisierung der Stromnetze ging es am gestrigen Dienstag (8. Juli 2014) im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi). In ihrer neunten Plenarsitzung hat das Plenum der Plattform Energienetze die Technologieübersicht verabschiedet, die von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hochspannungstechnik (IFHT) der RWTH Aachen sowie weiteren Partnern der Plattform Energienetze erarbeitet wurde. Laut BMWi legt die Übersicht differenziert dar, welche Eigenschaften Stromübertragungstechnologien haben, die im Höchstspannungsnetz zur Verfügung stehen. Technologieoptionen, die erst in Zukunft zur Verfügung stehen, seien ebenfalls berücksichtigt worden. An der Sitzung nahm auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) teil. „Es ist gut, dass die Bundesregierung den intensiven Dialog mit den Marktakteuren sucht“, sagte VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. „Um zu guten Ergebnissen zu kommen, ist die Beteiligung der Praktiker und derjenigen, die die politischen Entscheidungen umsetzen müssen, zwingende Voraussetzung.“ Aus Sicht des VKU findet die Umsetzung der Energiewende vorrangig in den Verteilnetzen statt. „Dieser Trend setzt sich weiter fort mit dem Ergebnis, dass die Verteilnetze von unten volllaufen“, so Reck. Deshalb müsse parallel zum Übertragungsnetz für eine bedarfsgerechte Ertüchtigung der Verteilnetze gesorgt werden. Aus Verteilnetzen müssten Smart Grids werden.
Nach Schätzungen des VKU liegt der konventionelle Investitionsbedarf für die Verteilnetze bei 25 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Diese Kosten liessen sich bei qualitativen Netzum- und Netzausbau durch den Einsatz innovativer Netzbetriebsmittel deutlich reduzieren. Die Politik sei nun gefordert, für die Verteilnetze endlich investitionsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wir fordern hierzu schon seit langem, dass der Zeitverzug bei Investitionen in die Verteilnetze beseitigt wird“, sagte Reck. „Bislang gilt: Wer investiert, verliert!“



Stichwörter: Politik, BMWi, dena, Netze, Smart Grid, VKU


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