E-world 2015Intelligent vernetzt
Morgen (10. Februar 2015) heißt es wieder: Vorhang auf für die E-world energy & water. Die europäische Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft präsentiert sich auch in diesem Jahr mit einem breiten Angebot an innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um die Fragen der Strom- und Gasversorgung aus den Bereichen Erzeugung, Effizienz, Handel, Transport und Speicherung. 620 Aussteller aus 25 Nationen fanden im vergangenen Jahr den Weg nach Essen. Zur 15. Auflage der Messe könnte dieser Teilnehmerrekord bereits wieder gebrochen werden. Denn die Zeichen stehen weiterhin auf Wachstum: Allein der Themenbereich Smart Energy wird laut den Veranstaltern um 25 Prozent zunehmen. Rund 100 Aussteller informieren in insgesamt drei Hallen zu den Themen Smart Grid, Smart Metering, vernetzte Haustechnik und Energiespeicherung. Darunter befinden sich Branchengrößen wie Energietechnik-Spezialist ABB, IT-Dienstleister Bosch Software Innovations oder Energie-Datenspezialist Thüga MeteringService. Die intelligente und effiziente Nutzung von Energie ist damit eines der Topthemen der diesjährigen E-world energy & water.
Branchentrend Smart Energy
Ein wichtiger Branchentrend im Bereich Smart Energy ist in diesem Jahr das Thema Industrie 4.0. Die Kommunikation zwischen Maschinen, M2M-Kommunikation, wird auch für die Energiewirtschaft immer wichtiger, da der automatische Datenaustausch zwischen Geräten auf der Energieerzeuger-, Speicher- und Verbraucherseite eine effizientere Energienutzung verspricht. Lösungen präsentieren Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft unter anderem in zahlreichen Foren und Podiumsdiskussionen. Für neue Impulse soll auch das Forum Energiewende sorgen, das erstmals in den Themenbereich Smart Energy integriert wird und diesen um ein zweites Podium erweitert.
Insgesamt stehen auf der E-world energy & water rund 30 Konferenzen auf dem Programm. Sie finden parallel zur Leitmesse auf dem E-world Kongress 2015 statt. So wird beispielsweise am 11. Februar gemeinsam mit dem Bundesverband der Energiemarktdienstleister (BEMD) die lang erwartete und häufig verschobene Umsetzung des Smart-Meter-Roll-outs in Deutschland diskutiert. #bild2 Die halbtägige Veranstaltung Smart Metering 2015 soll die Bedeutung der Einführung intelligenter Zähler in Deutschland für Unternehmen, Volkswirtschaft und Endverbraucher aufzeigen. Dabei kommen verschiedene Akteursgruppen zu Wort: Gesetzgeber und Beratungsunternehmen, die Energieversorger und Netzdienstleister bei der Umsetzung unterstützen, sowie Vertreter erfolgreicher Projekte. So wird beispielsweise Johanna Kardel von der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) über Anforderungen aus Verbrauchersicht, Energieeinsparpotenziale und Datenmissbrauch referieren. Auf dem zweitägigen Innovationskongress vom 11. bis 12. Februar stehen weitere Trends der Branche im Fokus – angefangen von Big Data Management über neue Geschäftsmodelle für Technologien und Dienstleistungen bis hin zur IT-Sicherheit im Bereich Smart Energy.
Die Rolle der Versorger
Die Welt der Energiewirtschaft ist vielfältig und erstreckt sich keineswegs nur auf die Bereiche Smart Energy und Digitalisierung. Deshalb werden in den Konferenzen auch wichtige Aspekte der Energieerzeugung und -vermarktung sowie der Unternehmensstrategie behandelt: So geht es gleich zu Beginn am ersten Veranstaltungstag auf dem 19. Fachkongress Zukunftsenergien der EnergieAgentur.NRW um Trends, Märkte und neue Entwicklungen innerhalb der Branche. Nordrhein-Westfalens Klimaschutzminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) wird den Eröffnungvortrag halten. Über das Stadtwerk von morgen referieren zeitgleich Vertreter des Unternehmens Bosch sowie mehrerer kommunaler Versorger. Die zentrale Frage der halbtägigen Konferenz wird sein, wie sich kommunale Anbieter vom Energieversorger zum Energiedienstleister entwickeln können, um an Wertschöpfungskraft zu gewinnen. Die Referenten berichten über neue Geschäftsfelder (etwa Energie-Monitoring als Dienstleistung für Gewerbekunden), Vermarktung von Flexibilitäten, Speicherbetrieb sowie lokale Stromerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und zeigen, wie diese zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen. So wird beispielsweise Martin Rühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfhagen, auf die Frage eingehen, wie Smart Metering und virtuelle Kraftwerke dabei helfen können, ungenutzte kommerzielle Potenziale zu erschließen.
Breites Themenspektrum
Um eine verstärkte Kundenbindung wird es am zweiten Messetag auf der Konferenz Energieversorgung im Wandel gehen. Kommunikationsexperten der Unternehmen Daimler, Google, RWE und spezialisierter Agenturen geben ihre Erfahrungen aus erster Hand weiter – von der Online-Strategieentwicklung bis hin zum Einsatz von Social Media. Erläutert wird unter anderem, wie Preiserhöhungen kommuniziert werden können und warum ein Corporate Blog das bessere Facebook ist. Auch die Bedeutung von Kunden-Center und Kundenmagazinen in der künftigen Kommunikationsstrategie wird hinterfragt.
Nach ihrer erfolgreichen Premiere im Jahr 2014 geht die Konferenz European Power Market auf der E-world 2015 in die zweite Runde. Sie legt am 10. Februar den Schwerpunkt auf das Thema Kapazitätsmärkte. Unter den Referenten sind hochrangige Vertreter der European Federation of Energy Traders (EFET), des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Verbands der Chemischen Industrie (VCI).
Die E-world energy & water verspricht auch dieses Mal, den Bedürfnissen und Erwartungen der Aussteller und Besucher gerecht zu werden. Das zeigt nicht zuletzt das breite Themenspektrum. Doch die Veranstalter sind auch bemüht, die Messe kontinuierlich an Marktveränderungen anzupassen und für neue Besucherkreise interessant und ansprechend zu gestalten. So informiert etwa der Bundesverband der Energieabnehmer in einem eigens für Vertreter der Industrie angebotenen Seminar darüber, wie Unternehmen ihre Energiekosten optimieren können.
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Januar/Februar von stadt+werk im Spezial E-world 2015 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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