Sonntag, 20. April 2025

BerlinInnovatives Wärmenetz für Berlin TXL

[07.11.2018] Ein neuartiges Niedrigtemperaturnetz ist die Basis des Energiekonzepts für den Forschungs- und Industriepark Berlin TXL – The Urban Tech Republic. Die entsprechende Ausschreibung für das Stadtentwicklungsprojekt haben die Berliner Stadtwerke und E.ON gewonnen.
Die Berliner Stadtwerke und der Energiekonzern E.ON versorgen künftig den Forschungs- und Industriepark Berlin TXL – The Urban Tech Republic mit Wärme und Kälte.

Die Berliner Stadtwerke und der Energiekonzern E.ON versorgen künftig den Forschungs- und Industriepark Berlin TXL – The Urban Tech Republic mit Wärme und Kälte.

v.l.: Dr. Karsten Wildberger, E.ON-Vorstand; Dr. Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH; Jörg Simon, Vorstandschef der Berliner Stadtwerke-Mutter Berliner Wasserbetriebe

(Bildquelle: Berliner Stadtwerke GmbH)

Die Berliner Stadtwerke und der Energiekonzern E.ON versorgen künftig den Forschungs- und Industriepark Berlin TXL – The Urban Tech Republic mit Wärme und Kälte. Beide Unternehmen gewannen als Bietergemeinschaft die EU-weite Konzessionsausschreibung für das Stadtentwicklungsprojekt auf dem Areal des heutigen Flughafens Tegel. Auch das ebenfalls dort geplante Schumacher Quartier mit über 5.000 Wohnungen soll in das Energiekonzept einbezogen werden.
Wie beide Partner melden, erfolgt die Versorgung über ein neuartiges Niedrigtemperaturnetz. Dieses so genannte LowEx-Netz werde mit Temperaturen bis 40 Grad Celsius betrieben. Durch die im Vergleich zu einem klassischen Fernwärmenetz niedrigere Betriebstemperatur könnten Wärmeverluste reduziert werden. Bei den Verbrauchern installierte Wärmepumpen sollen bei Bedarf höhere Temperaturen sowie Kühlenergie erzeugen. Das LowEx-Netz könne zudem überschüssige oder selbsterzeugte Energie aufnehmen, etwa Produktionsabwärme aus den Gewerbe- und Industriebetrieben des Standortes oder Energie aus erneuerbaren Quellen. Nach Angaben der beiden Unternehmen fungiert das Netz als Energie-Tauschplatz, weil alles direkt vor Ort dezentral und nachhaltig aus einem Mix von Blockheizkraftwerken, Solaranlagen, Geothermie und Abwasserwärme erzeugt, gespeichert und verbraucht werde.
Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt Gesellschaft, sagt: „In der geplanten Größenordnung ist das LowEx-Netz weltweit einzigartig. Uns geht es hier um die weitreichenden Möglichkeiten dieses neuen Ansatzes, der einen zentralen Punkt der Energiewende aufgreift: weg von der zentralen Energieerzeugung hin zu bürgernahen, dezentralen, intelligenten Energiesystemen und einem modernen Quartiersmanagement.“ E.ON-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger erklärt: „Der Zuschlag durch das Land Berlin beweist, dass klimafreundliche Lösungen sich auch wirtschaftlich durchsetzen können, wenn sie intelligent und innovativ entwickelt werden. Für uns ist es das erste Netz einer völlig neuen Generation und ein wichtiger Schritt für die kommunale Energiewende.“
Jörg Simon, Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe, deren Tochterunternehmen die Berliner Stadtwerke sind, ergänzt: „Als kommunales Unternehmen setzen die Stadtwerke gemeinsam mit dem Partner E.ON auf einem für Berlin bedeutsamen Gelände ein zukunftsweisendes Energiekonzept mit Leuchtturmcharakter um. Mit dem innovativen LowEx-Netz zeigen wir, wie die Berliner Energiewende in einem Quartier mit unterschiedlichsten Nutzungen gestaltet werden kann.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

DStGB/PD: Praxisleitfaden für kommunale Wärmeplanung

[11.04.2025] Ein neuer Praxisleitfaden soll Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Entwickelt wurde er aus den Erfahrungen von zehn Kommunen, die bereits erste Schritte in Richtung Wärmewende gegangen sind. mehr...

rhenag: Eisspeicherprojekt in Rommerskirchen-Widdeshoven

[09.04.2025] Im nordrhein-westfälischen Rommerskirchen-Widdeshoven hat rhenag Energie ein innovatives Eisspeicherprojekt gestartet, das ein ganzes Neubaugebiet mit klimaneutraler Wärme versorgen soll. mehr...

Scharbeutz: Konzept für Wärmeplanung zugestimmt

[09.04.2025] Die Gemeinde Scharbeutz hat den von Green Planet Energy entwickelten Wärmeplan beschlossen und sich damit frühzeitig zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bekannt. mehr...

NTT DATA: Wärmekonzept für Berlin-Spandau

[07.04.2025] Ein neues Wärmekonzept in Berlin-Spandau nutzt die Abwärme eines Bestandsrechenzentrums von NTT DATA zur Versorgung des Neubaugebiets Das Neue Gartenfeld. Quartierswerk Gartenfeld setzt dabei auf eine nachhaltige Lösung, die CO2-freie Wärme für mehr als 10.000 Menschen bereitstellt. mehr...

Dillingen: Weiterer Ausbau des Wärmenetzes

[03.04.2025] Die Stadt Dillingen und die energie schwaben Gruppe bauen jetzt das Wärmenetz in der historischen Altstadt weiter aus. mehr...

Stadtwerke Hattingen: Potenzialanalyse abgeschlossen

[02.04.2025] Die Stadtwerke Hattingen und das Gas- und Wärme-Institut Essen haben ihre Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung abgeschlossen. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage, um bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln. mehr...

Nürnberg: Zwei Studien zur Wärmespeicherung

[31.03.2025] Saisonale Wärmespeicher könnten eine zentrale Rolle in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen. Zwei Studien der FAU Erlangen-Nürnberg und der TH Nürnberg Georg Simon Ohm analysieren, welche Technologien und Speichergrößen für den Energieversorger N‑ERGIE wirtschaftlich und technisch sinnvoll sind. mehr...

MVV: Flusswärmepumpe in Planung

[24.03.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant eine der größten Flusswärmepumpen Europas. Die neue Anlage soll ab 2028 bis zu 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und durch einen wasserstofffähigen Fernwärmenachheizer ergänzt werden. mehr...

Rheinland-Pfalz: Stand zur Wärmeplanung

[24.03.2025] Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Kommunen haben bereits mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans begonnen. mehr...

GISA: Nutzung von Abwärme aus Rechenzentrum

[21.03.2025] Der IT-Dienstleister GISA nutzt künftig die Abwärme seines Rechenzentrums in Halle (Saale), um Büros zu temperieren. Dies spart Energie, reduziert den CO₂-Ausstoß und macht die Cloudleistungen des Unternehmens nachhaltiger. mehr...

Ibbenbüren: Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen

[20.03.2025] Die Stadt Ibbenbüren hat als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und stellt damit die Weichen für die lokale Wärmewende. mehr...

Borkum: Wärmeplanung gestartet

[19.03.2025] Die Insel Borkum hat jetzt gemeinsam mit der Energielenker Gruppe die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist eine nachhaltige und langfristig kosteneffiziente Wärmeversorgung, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der Bewohner stärkt. mehr...

KEA-BW: Wärmeatlas BW ist online

[19.03.2025] Der neue Wärmeatlas Baden-Württemberg bietet Kommunen eine detaillierte Übersicht über den Wärmebedarf von Gebäuden und unterstützt sie bei der Planung ihrer zukünftigen Wärmeversorgung. mehr...

Frankfurt am Main: Wärmeplan soll 2026 vorliegen

[17.03.2025] Die Stadt Frankfurt hat den Energieversorger Mainova, das Fraunhofer-Institut IFAM, e-think-energy research und IREES mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans beauftragt. Die Unternehmen sollen eine zukunftsweisende Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Mainmetropole entwickeln. mehr...

Schleswig-Holstein: Wärmekompetenzzentrum und -potenzialkarten gehen an den Start

[14.03.2025] Mit dem neuen Wärmekompetenzzentrum und den Wärmepotenzialkarten erhalten die Kommunen in Schleswig-Holstein gezielte Unterstützung bei der kommunalen Wärmeplanung. Während das Wärmekompetenzzentrum die Gemeinden beratend begleitet, bieten die Wärmepotenzialkarten eine wichtige Entscheidungsgrundlage für wirtschaftlich tragfähige Wärmenetze. mehr...