Donnerstag, 14. November 2024

AusschreibungenInnovative KWK doppelt überzeichnet

[20.12.2019] Bei den jüngsten Ausschreibungen für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen durch die Bundesnetzagentur wurden die Mengen für innovative Anlagen mehr als doppelt überzeichnet. Die Ausschreibungsmengen für konventionelle Anlagen hingegen wurden bei Weitem nicht erreicht.

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat bereits zum fünften Mal für konventionelle Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und zum vierten Mal für innovative Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (iKWK) den Förderbedarf im Bereich von 1 bis 50 Megawatt elektrischer Leistung ermittelt. Auktionstermin war der 2. Dezember 2019. Während der Wettbewerb im konventionellen Segment schwächelte, war die innovative Ausschreibung erstmals überzeichnet. In der konventionellen Auktion kam auf eine Ausschreibungsmenge von etwa 80,1 MW lediglich ein Angebot von 58,3 MW. Das Teilnehmerfeld scheint den schwachen Wettbewerb gut antizipiert zu haben. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert liegt mit 5,12 Cent je Kilowattstunde so hoch wie nie. Aufgrund von Formfehlern wurde ein Gebot von der Auktion ausgeschlossen. Insgesamt erhielten in der konventionellen Ausschreibung zehn Bieter Zuschläge.
Hervorzuheben sind dabei die Stadtwerke Norderstedt, die sich gleich über die Förderung für drei BHKW-Anlagen freuen dürfen. Ebenso erfreut werden die Bieter des letzten, noch bezuschlagten Gebots sein. Mit 6,84 ct/kWh liegt der Zuschlag nur knapp unterhalb des maximal zulässigen Höchstsatzes von 7 ct/kWh. „Kosteneffiziente KWK-Projekte können bereits bei deutlich niedrigeren Fördersätzen als 6,84 ct/kWh positive Renditen erzielen. Das eingegangene Risiko wird sich in diesem Falle sicherlich bezahlt machen“, so Christoph Pfister, Berater beim Energiedienstleister enervis. Dagegen liegt der Zuschlag mit dem niedrigsten Gebotswert bei lediglich 3,4 ct/kWh. Die breite Spanne an Geboten ist nach Einschätzung von enervis auch ein Zeichen dafür, dass in der Auktion zwei Arten von Bieterstrategien aufeinandertreffen: die der Bieter, bei denen die Projektrealisierung im Vordergrund steht und optionale Projekte, bei denen Spielraum für Gewinnmaximierung bleibt. Die Ausschreibungsmenge für die kommende Runde (Juni 2020) liegt bei 75 MW.
Im innovativen Segment wurde die ausgeschriebene Menge von der BNetzA gesetzeskonform auf 25 MW festgesetzt. Doch in der aktuellen Runde zeigte sich ein gänzlich anderes Bild. So standen der Ausschreibungsmenge von 25 MW 43,1 MW gegenüber, eine deutliche Erhöhung im Vergleich zur vorangegangenen Runde. Insgesamt erhielten fünf Gebote einen Zuschlag. Das niedrigste bezuschlagte Gebot liegt bei 9,38 ct/kWh, das höchste bei 11,20 ct/kWh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert sinkt leicht von 11,17 ct/kWh (Vorrunde) auf 10,25 ct/kWh.





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