Mittwoch, 9. Oktober 2024

enercityInnovationsstandort Herrenhausen

[23.11.2016] Am enercity-Standort Herrenhausen wird die mit der Energiewende erforderliche Transformation des Energiesystems sichtbar. Jetzt informierte sich Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel darüber, wie das künftige Energiesystem aussehen kann.
Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel informiert sich über den enercity-Innovationsstandort Herrenhausen.

Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel informiert sich über den enercity-Innovationsstandort Herrenhausen.

v.l.: Christoph Kollenda, enercity-Produktionsleiter; Stefan Wenzel, niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz; enercity-Technikvorstand Harald Noske

(Bildquelle: enercity/Kallen)

Die Stadtwerke Hannover (enercity) erproben am alten Kraftwerksstandort Herrenhausen, wie Strom aus erneuerbaren Quellen mit innovativer Technik ins Energiesystem integriert werden kann. Laut enercity werden dort mit einem Fernwärmespeicher Konzepte zur Energiespeicherung erfolgreich umgesetzt. Zuschaltbare Lasten wie der in Bau befindliche Batteriespeicher sollen künftig das Energiesystem stabilisieren und Effizienzverluste vermeiden. Am Montag (21. November 2016) informierte sich Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen) über die Projekte.

Übergreifende Ersatzstrategie

enercity-Technikdirektor Harald Noske erläuterte: „Mit dem massiven Anstieg der erneuerbaren Stromproduktion ist deutlich geworden, dass eine übergreifende Ersatzstrategie für das Energieversorgungssystem gebraucht wird, um die Rolle der bisher lastausgleichend wirkenden und künftig stillzulegenden fossilen Wärmekraftwerke zu übernehmen.“ Nötig seien flexible, steuerbare Stromerzeugungskapazitäten, Systemdienstleistungen wie Frequenz- oder Spannungshaltung auf den verschiedenen Spannungsebenen und die bedarfsgerechte Erweiterung und Modernisierung der Stromnetze. Auf der Verbrauchsseite müssen nach den Worten von Noske die Energieeffizienz weiterhin vorangetrieben, vorhandene Lasten flexibler und zuschaltbare Lasten wie Batteriespeicher installiert werden. Die flexible Stromverwendung mit steuerbaren Lasten und mit energieeffizienten Anlagen müsse Vorrang gegenüber simplem Stromverbrauch bekommen. Umweltminister Stefan Wenzel lobte: „Wir brauchen technische Lösungen vieler Akteure, damit die Energiewende gelingt. Es ist gut, wenn sich Stadtwerke aktiv einbringen und aktiv die Energiezukunft gestalten. Flexibilitäten wie Speicher zu schaffen ist genau richtig. Dann können wir auch den Einsatz von Kohlekraftwerken und deren Must-Run nach und nach weiter reduzieren.“

Öltank wird Fernwärmespeicher

Hannovers ältestes Kraftwerksgelände wird von enercity zum Innovationsstandort ausgebaut. Dort stand seit den späten 1970er Jahren ein ungenutzter Öltank neben dem Gasheizkraftwerk Hannover-Herrenhausen. Dieser wurde zu einem Heißwasserspeicher für das enercity-Fernwärmenetz umgebaut, der noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll. Der über 20 Meter hohe Tank mit einem Durchmesser von 30 Metern hat nach Angaben von enercity ein Brutto-Volumen von 15.000 Kubikmetern. Das Wärmespeichervermögen betrage 500 Megawattstunden (MWh) bei einer thermischen Ein- und Ausspeicherleistung von je 100 MW. Die Investitionskosten für das Projekt – einschließlich der Anbindung ans Fernwärmenetz – beziffert der kommunale Versorger auf rund 5,5 Millionen Euro.
Zudem hat enercity auf dem Gelände gemeinsam mit dem Unternehmen Mercedes Benz Energy mit dem Bau eines neuen Batteriespeichers begonnen (wir berichteten). Die Besonderheit: Es handelt sich um ein Ersatzteillager für elektromobile Batteriesysteme. Rund 3.000 Batteriemodule für die elektrisch betriebene Versin des Kleinwagens Smart werden in Herrenhausen zu einem Stationärspeicher gebündelt. Die Anlage hat laut enercity eine Speicherkapazität von insgesamt 17,5 MWh.

Gehirn der Erzeugungsanlagen

Die Leitwarte des Kraftwerks Herrenhausen bezeichnet enercity als Gehirn der regenerativen Erzeugungsanlagen des kommunalen Unternehmens. Von dort aus erfolge die Steuerung der Wasserkraftwerke KW Herrenhausen und Schneller Graben, der Photovoltaikanlagen sowie von Windparks in Niedersachsen, Hessen und Sachsen-Anhalt. Außerdem befinde sich hier der zentrale Server des Virtuellen Kraftwerks von enercity.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen
Uniper ist einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland.

Beschaffung: Win-win-Modell für alle Beteiligten

[09.10.2024] Der Energiekonzern Uniper unterstützt seine Kunden bei der Beschaffung grüner Energie. Instrumente wie Power Purchase Agreements und Herkunftsnachweise sichern die Versorgung mit sauberer Energie, schützen vor Preisschwankungen, fördern Innovationen und reduzieren Emissionen. mehr...

EnBW: Neue Beteiligungsrunde für Kommunen

[09.10.2024] EnBW startet im Juli 2025 die zweite Runde des Beteiligungsmodells „EnBW vernetzt“. Antragsberechtigte Kommunen in Baden-Württemberg können Anteile an Netze BW erwerben und so die Energieinfrastruktur aktiv mitgestalten. mehr...

Der Fachkräftemangel ist eines der Themen

Studie: Den digitalen Puls fühlen

[24.09.2024] Die aktuelle Studie Utility 4.0 von prego services und den Energieforen Leipzig hat untersucht, wie gut Energieversorger im digitalen Zeitalter aufgestellt sind. Ein Ergebnis: Zwischen den einzelnen Unternehmen bestehen zum Teil eklatante Unterschiede im Digitalisierungsgrad. mehr...

Zukünftiger badenova Vorstand: Dirk Sattur.

badenova: Dirk Sattur wird neuer Vorstand

[23.09.2024] Der Aufsichtsrat der badenova hat Dirk Sattur zum neuen Vorstand für Infrastruktur, Erzeugung, Personal und kommunales Engagement berufen. Der bisherige Alleinvorstand Hans-Martin Hellebrand wird Vorstandsvorsitzender. mehr...

WEMAG-Vorstände Thomas Murche und Caspar Baumgart blicken optimistisch auf die Entwicklung der Netzentgelte im WEMAG Netzgebiet.

WEMAG: Strompreise sinken ab 2025

[13.09.2024] Die Bundesnetzagentur sorgt ab Januar 2025 für eine gerechtere Verteilung der Kosten für den Netzausbau. Insbesondere Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden entlastet. mehr...

Die Gewinner des diesjährigen STADTWERKE AWARD.

STADTWERKE AWARD 2024: Haßfurt, München und Worms siegen

[05.09.2024] Die Siegerprojekte des STADTWERKE AWARD 2024 kommen aus Haßfurt, München und Worms. mehr...

VKU-Stadtwerkekongress: Zu Gast in Hannover

[04.09.2024] Seit 25 Jahren ist der VKU-Stadtwerkekongress Branchen-Seismograf. In diesem Jahr findet er in Hannover statt. mehr...

Geschäftsführung der neuen Gesellschaft Hamburger Energienetze.

Hamburg: Fusion der Netzgesellschaften

[30.08.2024] Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg fusionieren zur Hamburger Energienetze. Das neue Unternehmen steht im Zentrum der Weiterentwicklung der Hamburger Energie-Infrastruktur und spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Klimaziele der Freien und Hansestadt. mehr...

Solarthermieanlage am Bodensee: Die Umstellung der Wärmeversorgung ist für das Stadtwerk am See ein wichtiges Zukunftsthema.

Stadtwerk am See: Weichen für die Zukunft gestellt

[30.08.2024] Mit einem guten Jahresergebnis und umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien, Nahwärme und ÖPNV sieht sich das Stadtwerk am See für die Energie- und Mobilitätszukunft gut aufgestellt. mehr...

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gießen hat Andreas Hergaß zum neuen kaufmännischen Geschäftsführer bestellt.

Stadtwerke Gießen: Neuer kaufmännischer Vorstand

[23.08.2024] Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gießen hat Andreas Hergaß zum neuen kaufmännischen Vorstand bestellt. Der 57-jährige Diplom-Volkswirt tritt zum 1. September 2024 die Nachfolge von Jens Schmidt an und bringt umfangreiche Erfahrungen aus der Energiewirtschaft mit. mehr...

Landwärme: Insolvenz durch THG-Quoten-Verfall

[15.08.2024] Der Biomethanversorger Landwärme musste Insolvenz anmelden. Nach Angaben des Unternehmens ist der Preisverfall der THG-Werte dafür verantwortlich. Das Insolvenzverfahren soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden. mehr...

EnBW will Investitionen in die Energiewende erhöhen.

EnBW: Gewinn schrumpft im ersten Halbjahr

[12.08.2024] EnBW legt ein gutes Halbjahresergebnis vor und will Investitionen in die Energiewende erhöhen. Das Ergebnis lag mit 2,6 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen. mehr...

Für das Geschäftsjahr 2023 können die Stadtwerke Bayreuth ein positives Ergebnis verzeichnen.

Stadtwerke Bayreuth: Erfolgreiches Geschäftsjahr 2023

[06.08.2024] Trotz der Energiekrise konnten die Stadtwerke Bayreuth das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gewinn von 600.000 Euro abschließen. Der Umsatz belief sich auf 212 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert Geschäftsführer Jürgen Bayer ebenfalls ein positives Ergebnis. mehr...

Der Landkreis Haßberge hat jetzt nach über einem Jahr Vorbereitung die Gründung des Regionalwerks beschlossen.

Landkreis Haßberge: Grünes Licht für das Regionalwerk

[06.08.2024] Der Landkreis Haßberge hat nach über einem Jahr Vorbereitung die Gründung des Regionalwerks beschlossen. Ab Mitte 2025 sollen Bürger und Unternehmen im Landkreis einen regionalen Stromtarif erhalten, der aus eigenen PV- und Windparks gespeist wird. mehr...

Detlef Repper ist seit dem 1. August Geschäftsführer der providata GmbH.

providata: Repper übernimmt Geschäftsführung

[06.08.2024] Detlef Repper hat zum 1. August die Geschäftsführung von providata neben Stephan Vulpus übernommen. Er folgt auf Michael Rothe, der aus gesundheitlichen Gründen zurücktritt, jedoch in einer neuen Funktion im Unternehmen verbleibt. mehr...