Stadtwerke AltensteigHybrides Heizkraftwerk entlastet Netze
Die Stadtwerke Altenberg haben jetzt ihre Erzeugungsanlagen für Strom und Wärme aufgerüstet und optimiert. Das neue Hybride Heizkraftwerk wird am 17. September 2017 im Beisein des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) offiziell in Betrieb genommen. Das Konzept dazu hat die Stadtwerke-Kooperation SüdWestStrom entwickelt. Wie die Stadtwerke Altensteig und die Südwestdeutsche Stromhandels GmbH (SüdWestStrom) melden, kann die Anlage den Heizbedarf auf zweierlei Weise liefern: Sind die Strompreise hoch, dann wird die Wärme mit der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, bei niedrigen Preisen mit Strom. Die benötigte Wärme kann also in Altensteig alternativ in den drei installierten Blockheizkraftwerken (BHKW) mit Gasmotoren oder durch den Einsatz von elektrischer Energie in einer Wärmepumpe produziert werden. Wie bei anderen Stromspeicher-Systemen werde überschüssiger Strom aus dem Netz entnommen und in Zeiten hohen Bedarfs in das öffentliche Netz eingespeist. Das bei der elektrischen Wärmeerzeugung eingesparte Erdgas wird in der Erdgas-Infrastruktur gespeichert und bei Strommangel in den BHKWs zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Damit kann das Kraftwerk künftig einen maßgeblichen Beitrag zum Ausgleich der immer stärker schwankenden Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen und somit zur Energiewende leisten.
Wärme durch Einspeisung oder Verbrauch von Strom erzeugen
Neben dem Konzept hat SüdWestStrom auch die Steuerungssoftware für das Hybride Heizkraftwerk entwickelt. Zwar wurde bereits im Jahr 2015 die Heizzentrale auf dem Gelände der Polizeihochschule in Biberach an der Riß nach diesem Konzept ergänzt (wir berichteten), das Projekt in Altensteig sei jedoch das erste Hybride Heizkraftwerk, das bei einem kommunalen Unternehmen in der Praxis eingesetzt werde. Patrick Kruppa, Abteilungsleiter Erzeugungs- und Portfoliomanagement bei SüdWestStrom, sagt: „Die Stadtwerke Altensteig sind mit diesem Projekt noch zukunftsfähiger aufgestellt: Wärme kann jetzt je nach Situation im Stromnetz durch Einspeisung oder Verbrauch von Strom erzeugt werden.“
Günther Garbe, Technischer Werkleiter der Stadtwerke Altensteig, ergänzt: „Dieses Projekt ist ein wichtiger Baustein im Klimaschutz-Programm von Altensteig. Denn die Energiewende ist vor allem eine kommunale Erfolgsgeschichte. Daher haben wir uns entschieden, hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung, Solarthermie, Wärmepumpe und Pufferspeicher zu verknüpfen.“ Das Hybride Heizkraftwerk versorgt drei Schulen mit insgesamt 2.100 Schülern, das Rathaus und 160 Wohn- und Gewerbeeinheiten in der Altstadt. Garbe: „Mit diesem Konzept wird der Anteil von erneuerbaren Energien an der gesamten Wärmeabgabe größer.“ Gefördert wurde das Projekt mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
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