Donnerstag, 31. Oktober 2024

MVV EnergieHohes Tempo bei Investitionen

[19.12.2012] Der Mannheimer Konzern MVV Energie AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein „zufriedenstellendes Ergebnis“ erzielt. Dies sagte der Sprecher des Vorstands, Georg Müller, auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz. Die eigenen Prognosen wurden leicht übertroffen, der Umsatz stieg in allen Geschäftsfeldern.
MVV-Vorstandssprecher Dr. Georg Müller ist angesichts des schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfelds zufrieden mit dem Geschäftsverlauf.

MVV-Vorstandssprecher Dr. Georg Müller ist angesichts des schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfelds zufrieden mit dem Geschäftsverlauf.

(Bildquelle: MVV Energie AG)

Die MVV Energie AG sieht sich als marktorientierter Vorreiter der Energiewende in Deutschland. Auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz des Mannheimer Energiekonzerns am Dienstag (18.12.2012) in Frankfurt sagte Vorstandssprecher Georg Müller: „Wir werden weiter in den Systemwechsel hin zu erneuerbaren Energien investieren.“ MVV hat bereits vor drei Jahren ein Programm für Investitionen in regenerative Energieerzeugung gestartet. Von den geplanten drei Milliarden Euro seien bereits 1,9 Milliarden Euro investiert oder verplant.

Investitionen in Erneuerbare

Zu den größten Einzelinvestitionen zählen nach Angaben der Unternehmensgruppe der im Frühjahr 2012 in Betrieb genommene größte süddeutsche Windpark in Kirchberg im Hunsrück mit rund 84 Millionen Euro, die Errichtung eines neuen abfallbefeuerten Heizkraftwerks im englischen Plymouth, das 2014 ans Netz gehen soll, mit knapp 250 Millionen Euro sowie der im Bau befindliche Block 9 des Grosskraftwerks Mannheim, bei dem rund 400 Millionen Euro auf MVV Energie entfallen. Auf dem Gelände des Kraftwerks wird der nach MVV-Angaben leistungsstärkste deutsche Fernwärmespeicher gebaut (14876+wir berichteten), der mit einer Investitionssumme von 27 Millionen Euro zu Buche schlägt. Eine Woche vor der Bilanzpressekonferenz hat das Unternehmen den Erwerb von sieben Windparks vom spanischen Energiekonzern Iberdrola mit einer Gesamtleistung von knapp 63 Megawatt bekanntgegeben (14879+wir berichteten). Zudem hat MVV Energie die Baugenehmigung für eine Biomethananlage in Kroppenstedt (Sachsen-Anhalt) erhalten. MVV-Chef Georg Müller: „Mit diesen Investitionen nutzen wir die Chancen des energiewirtschaftlichen Paradigmenwechsels und halten unser Tempo weiter hoch.“

Schwieriges Umfeld

Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfelds, in dem viele Energieunternehmen mit Umsatz- und Ergebnisrückgängen zu kämpfen hätten, zeigte sich Müller zufrieden mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2011/2012. Der Umsatz sei um acht Prozent auf fast 3,9 Milliarden Euro gestiegen, damit sei der höchste Umsatz in der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet worden. Müller betonte, dass in allen Geschäftsfelder Umsatzsteigerungen erzielt worden seien: „Wir sind wettbewerbsfähig in den Märkten, in denen wir tätig sind, das ist ein gutes Ergebnis.“ Beim bereinigten operativen Ergebnis (Adjusted EBIT) konnte die Unternehmensgruppe nach Angaben von Müller mit 223 Millionen Euro die eigene Prognose von 220 Millionen Euro sogar leicht übertreffen. Gegenüber dem Vorjahr mit 242 Millionen Euro bedeute dies einen erwarteten Rückgang um acht Prozent. Wie Müller weiter erläuterte, lag das Vorsteuerergebnis (Adjusted EBT) im Geschäftsjahr 2011/12 bei 151 Millionen Euro und damit 28 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr. Nach Abzug der bereinigten Ertragsteuern und der Ergebnisanteile anderer Gesellschafter in Beteiligungsunternehmen ergebe sich ein bereinigter Jahresüberschuss von 80 Millionen Euro. Fast 60 Millionen Euro will das Unternehmen an die Anteilseigner ausschütten. Wie im Vorjahr soll eine Dividende von 90 Cent je Aktie bezahlt werden. Im März kommenden Jahres wird die Hauptversammlung darüber entscheiden.

Langfristige Strategie

MVV Energie verfolge eine langfristige Wachstumsstrategie und wolle auch im Jahr 2020 zu den führenden Energieunternehmen in Deutschland gehören, so Georg Müller. Der MVV-Vorstand sei überzeugt, dass erneuerbare Energien „Schritt für Schritt die Leitfunktion im neuen Energiesystem übernehmen“. Parallel würden jedoch noch viele Jahre flexible, konventionelle Erzeugungskapazitäten und Reservekraftwerke in Verbindung mit der energieeffizienten Kraft-Wärme-Kopplung, benötigt, um die schwankende Erzeugung aus Wind- und Sonnenkraft auszugleichen. Von der Politik forderte Müller ein Gesamtkonzept und ein gutes Projekt-Management. Nur so könne der Umbau des Energiesystems zielgerichtet und nachhaltig gestalten werden.

Alexander Schaeff




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

ITC AG: Barrierefreier Onlinezugang

[29.10.2024] Ab Mitte 2025 werden gesetzlich geregelte Mindeststandards für die Barrierefreiheit digitaler Services verpflichtend. Die ITC AG hat ihre Selfservice-Lösungen für Stadtwerke und Energieversorger bereits umfassend optimiert, um barrierefreie Onlinezugänge für Menschen mit Einschränkungen zu ermöglichen. mehr...

Das Bild zeigt das Hybridkraftwerk Letschin, zu sehen ist eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit Batteriespeicher.

Trianel: Drei Hybridkraftwerke verkauft

[25.10.2024] Die Beteiligungsgesellschaft LHI Gruppe erwirbt drei Hybridkraftwerke von Trianel Energieprojekte. Die Anlagen, bestehend aus Solaranlagen und Batteriespeichern, können 14.200 Haushalte mit klimafreundlichem Strom versorgen. mehr...

Uniper ist einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland.

Beschaffung: Win-win-Modell für alle Beteiligten

[09.10.2024] Der Energiekonzern Uniper unterstützt seine Kunden bei der Beschaffung grüner Energie. Instrumente wie Power Purchase Agreements und Herkunftsnachweise sichern die Versorgung mit sauberer Energie, schützen vor Preisschwankungen, fördern Innovationen und reduzieren Emissionen. mehr...

EnBW: Neue Beteiligungsrunde für Kommunen

[09.10.2024] EnBW startet im Juli 2025 die zweite Runde des Beteiligungsmodells „EnBW vernetzt“. Antragsberechtigte Kommunen in Baden-Württemberg können Anteile an Netze BW erwerben und so die Energieinfrastruktur aktiv mitgestalten. mehr...

Der Fachkräftemangel ist eines der Themen

Studie: Den digitalen Puls fühlen

[24.09.2024] Die aktuelle Studie Utility 4.0 von prego services und den Energieforen Leipzig hat untersucht, wie gut Energieversorger im digitalen Zeitalter aufgestellt sind. Ein Ergebnis: Zwischen den einzelnen Unternehmen bestehen zum Teil eklatante Unterschiede im Digitalisierungsgrad. mehr...

Zukünftiger badenova Vorstand: Dirk Sattur.

badenova: Dirk Sattur wird neuer Vorstand

[23.09.2024] Der Aufsichtsrat der badenova hat Dirk Sattur zum neuen Vorstand für Infrastruktur, Erzeugung, Personal und kommunales Engagement berufen. Der bisherige Alleinvorstand Hans-Martin Hellebrand wird Vorstandsvorsitzender. mehr...

WEMAG-Vorstände Thomas Murche und Caspar Baumgart blicken optimistisch auf die Entwicklung der Netzentgelte im WEMAG Netzgebiet.

WEMAG: Strompreise sinken ab 2025

[13.09.2024] Die Bundesnetzagentur sorgt ab Januar 2025 für eine gerechtere Verteilung der Kosten für den Netzausbau. Insbesondere Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden entlastet. mehr...

Die Gewinner des diesjährigen STADTWERKE AWARD.

STADTWERKE AWARD 2024: Haßfurt, München und Worms siegen

[05.09.2024] Die Siegerprojekte des STADTWERKE AWARD 2024 kommen aus Haßfurt, München und Worms. mehr...

VKU-Stadtwerkekongress: Zu Gast in Hannover

[04.09.2024] Seit 25 Jahren ist der VKU-Stadtwerkekongress Branchen-Seismograf. In diesem Jahr findet er in Hannover statt. mehr...

Geschäftsführung der neuen Gesellschaft Hamburger Energienetze.

Hamburg: Fusion der Netzgesellschaften

[30.08.2024] Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg fusionieren zur Hamburger Energienetze. Das neue Unternehmen steht im Zentrum der Weiterentwicklung der Hamburger Energie-Infrastruktur und spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Klimaziele der Freien und Hansestadt. mehr...

Solarthermieanlage am Bodensee: Die Umstellung der Wärmeversorgung ist für das Stadtwerk am See ein wichtiges Zukunftsthema.

Stadtwerk am See: Weichen für die Zukunft gestellt

[30.08.2024] Mit einem guten Jahresergebnis und umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien, Nahwärme und ÖPNV sieht sich das Stadtwerk am See für die Energie- und Mobilitätszukunft gut aufgestellt. mehr...

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gießen hat Andreas Hergaß zum neuen kaufmännischen Geschäftsführer bestellt.

Stadtwerke Gießen: Neuer kaufmännischer Vorstand

[23.08.2024] Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gießen hat Andreas Hergaß zum neuen kaufmännischen Vorstand bestellt. Der 57-jährige Diplom-Volkswirt tritt zum 1. September 2024 die Nachfolge von Jens Schmidt an und bringt umfangreiche Erfahrungen aus der Energiewirtschaft mit. mehr...

Landwärme: Insolvenz durch THG-Quoten-Verfall

[15.08.2024] Der Biomethanversorger Landwärme musste Insolvenz anmelden. Nach Angaben des Unternehmens ist der Preisverfall der THG-Werte dafür verantwortlich. Das Insolvenzverfahren soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden. mehr...

EnBW will Investitionen in die Energiewende erhöhen.

EnBW: Gewinn schrumpft im ersten Halbjahr

[12.08.2024] EnBW legt ein gutes Halbjahresergebnis vor und will Investitionen in die Energiewende erhöhen. Das Ergebnis lag mit 2,6 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen. mehr...

Für das Geschäftsjahr 2023 können die Stadtwerke Bayreuth ein positives Ergebnis verzeichnen.

Stadtwerke Bayreuth: Erfolgreiches Geschäftsjahr 2023

[06.08.2024] Trotz der Energiekrise konnten die Stadtwerke Bayreuth das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gewinn von 600.000 Euro abschließen. Der Umsatz belief sich auf 212 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert Geschäftsführer Jürgen Bayer ebenfalls ein positives Ergebnis. mehr...