InterviewHoffnung auf Ausnahmeregelung
Herr Dr. Matthes, wie steht es aktuell um WUN H2?
Es fehlten nur noch vier Wochen und wir hätten den PPA mit den Stadtwerken Wunsiedel unterschrieben. Im November waren wir so weit, haben aber unter anderem wegen der angekündigten, aber fehlenden EU-Regulierung gezögert. Durch die Strompreisabschöpfung ist die Situation nun völlig unsicher. Wir haben praktisch keine Planbarkeit für den Strombezug und damit für den Wasserstoffabsatz.
Wie könnte das in naher Zukunft gelöst werden?
Der Strom müsste ja aus einer Neuanlage stammen, die nicht unter die Restriktionen fällt. Ich kenne aber derzeit keine Neuanlage, die jetzt erst ans Netz geht. Das Projekt mit den Stadtwerken Wunsiedel war ja auch deshalb so rund, weil wir den Strom aus einer Anlage bekommen haben, die nicht mehr in der Förderung ist, die auch weiterlaufen kann und deren Überschüsse wir mit dem Elektrolyseur netzstabilisierend nutzen können. Wir sind aber zuversichtlich, eine Lösung zu finden.
Dann ein Blick voraus: Wer werden Ihre Kunden sein?
Abnehmer sind lokale und regionale Gewerbekunden, darunter Automobilzulieferer, die metallverarbeitende Industrie und die Lebensmittelindustrie. Hierfür ist der Transport per Lkw vorgesehen. Ein holzverarbeitender Betrieb kann über eine Direktleitung beliefert werden. Hier dient der Wasserstoff als Erdgasersatz.
„Wir hoffen, dass durch den Wirbel, den wir verursacht haben, bald eine Ausnahmeregelung für die Wasserstoffproduktion möglich wird.“
Geplant ist auch eine Tankstelle?
Ja, die ist für 2023 geplant und für 350 bar ausgelegt, also für die Betankung von Lkw und anderen Nutzfahrzeugen geeignet. Ich bin sehr zuversichtlich, dass hier noch einiges kommen wird, was die Verfügbarkeit von wasserstofffähigen Nutzfahrzeugen angeht, das bekommt gerade einen richtigen Schub. Wir haben hier auch schon einige Interessensbekundungen. Wir sind aber auch nicht traurig, dass sich dieses Projekt aus den genannten Gründen etwas verzögert. Denn im Moment können wir die Preise nicht kalkulieren, weil der Strombezug über 90 Prozent der variablen Kosten bei der Wasserstoffproduktion ausmacht.
Wie könnte aus Ihrer Sicht eine Lösung aussehen?
Wenn die Strompreisbremse dazu führt, dass die Megawattstunde Strom weniger als 100 Euro kostet, dann ist das nur ein theoretisches Problem. Dennoch: Wir sind ein privatwirtschaftliches Unternehmen und müssen planen können. Derzeit ist es eben schwierig, ein PPA abzuschließen, weil wir nicht wissen, wie das bei der Strompreisbremse berücksichtigt wird. Und dann können wir als neu gegründetes Unternehmen auch kein vernünftiges Referenzjahr unserer bisherigen Verbräuche vorweisen. Das macht es schwierig, auch wenn die Abschöpfung erst einmal alle trifft. Wir hoffen aber, dass durch den Wirbel, den wir verursacht haben, bald eine Ausnahmeregelung für die Wasserstoffproduktion möglich wird. Denn außer uns gibt es noch andere Unternehmen in Deutschland, die vor dem gleichen Problem stehen.
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