Montag, 23. Dezember 2024

SachsenHochlauf der Wasserstoffwirtschaft

[13.12.2023] Das Land Sachsen will die Wasserstoffwirtschaft voranbringen. Dazu informierte sich Wirtschaftsminister Martin Dulig jetzt in Leipzig über verschiedene Projekte und Akteure.

Im Rahmen eines Thementags hat sich jetzt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) über innovative Projekte und Akteure in Leipzig informiert, die den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur vorantreiben. Wie das Sächsische Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr mitteilt, besuchte er unter anderem die IPCEI-Wasserstoffvorhaben, das Heizkraftwerk Leipzig Süd, die Energiebörse EEX, den Wasserstoffhändler Hintco, den Logistikhub der DHL und das BMW-Werk. Dabei standen die Erzeugung, der Transport und Handel sowie konkrete Anwendungen von Wasserstoff und synthetischem Kerosin im Mittelpunkt.
Dulig betonte die strategische Bedeutung von grünem Wasserstoff für die Erreichung von Klimaneutralität und hob hervor, dass Sachsen frühzeitig die Potenziale erkannt und konkrete Maßnahmen gestartet habe. Der Freistaat plane, den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in der Leipziger Region mit mehr als 200 Millionen Euro zu fördern. Martin Dulig erklärte: „Leipzig und das gesamte Umland werden so zu einem der Hot Spots der Wasserstoffwirtschaft in Europa.“

Anstieg des Wasserstoffbedarfs

Dem Ministerium zufolge prognostizierte die 2021 veröffentlichte Studie „Wertschöpfungspotenziale von Wasserstoff für Sachsen“ bis 2030 die Schaffung von rund 4.800 Arbeitsplätzen und einem Umsatz von etwa 1,7 Milliarden Euro in sächsischen Unternehmen durch die Wasserstoffwirtschaft.
Internationale Studien, wie die von Pricewaterhouse Coopers, zeigten einen weltweiten Anstieg des Wasserstoffbedarfs von 76 Megatonnen auf bis zu 600 Megatonnen pro Jahr bis 2050. Entsprechend planen Regierungen und politische Entscheidungsträger den Ausbau von Infrastrukturen und Partnerschaften, um Wasserstoff in alle Bereiche der Wirtschaft zu integrieren.
Sachsen unterstütze Projekte im Rahmen des europäischen Großvorhabens IPCEI Wasserstoff. Das Dresdner Unternehmen Sunfire erhalte beispielsweise eine Förderung in Höhe von 162 Millionen Euro für den Aufbau einer industriellen Fertigung von Elektrolyseuren. Diese technischen Vorrichtungen ermöglichten die Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien.
Ein weiteres Highlight sei das LHyVE-Konsortium, ein grüner Wasserstoffring für die Region Leipzig. Hier kooperierten Unternehmen wie die Leipziger Gruppe, ONTRAS Gastransport, EDL Anlagenbau und VNG, um die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff in der Region abzudecken und europaweit zu vernetzen.

Transparenz im Wasserstoffmarkt

Die European Energy Exchange (EEX) trage zur Transparenz im Wasserstoffmarkt bei und arbeite mit dem Unternehmen Hintco zusammen, einem Tochterunternehmen der H2Global Stiftung. Gemeinsam entwickelten sie eine Wasserstoff-Handelsplattform, um Preise und Handelsumfang zu bestimmen.
Auch im Bereich grüne Logistik setze Sachsen Akzente. Unternehmen wie DHL, die Mitteldeutsche Flughafen AG und HH2E entwickeln am Flughafen Leipzig/Halle ein Zentrum für die Produktion emissionsfreier Flugkraftstoffe. Die Initiative NetZeroLEJ soll einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten und den Industriestandort stärken.
Das BMW-Werk Leipzig setze auf Wasserstoff in der Prozesswärme. Die dort eingesetzten bivalenten Methan-/Wasserstoffbrenner tragen dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Das Werk plane, sich an ein mitteldeutsches Wasserstoffnetz anzuschließen, um den Einsatz von Wasserstoff kontinuierlich zu steigern.



Stichwörter: Wasserstoff, Sachsen


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wasserstoff

Bremerhaven: Testbetrieb von Wasserstofftankstelle gestartet

[18.12.2024] Die neue Wasserstofftankstelle von HY.City.Bremerhaven am Standort „Zur Hexenbrücke“ hat jetzt erfolgreich den Testbetrieb aufgenommen. Die Eröffnung der Anlage, die eine zentrale Rolle im regionalen Wasserstoffökosystem spielen wird, ist für Anfang 2025 geplant. mehr...

Region Leine-Weser: Wasserstoffnetzwerk erhält Förderung

[13.12.2024] Das Wasserstoffnetzwerk Leine-Weser hat jetzt eine Förderung von 279.900 Euro erhalten, um die regionale Zusammenarbeit im Bereich Wasserstofftechnologie zu stärken. Die Mittel sollen in Netzwerkmanagement, Veranstaltungen und die Umsetzung gemeinsamer Projekte fließen. mehr...

EWE: Forschungsprojekt zur Wasserstoffspeicherung

[09.12.2024] EWE hat die unterirdische Speicherung von Wasserstoff in einer Testkaverne erfolgreich erprobt. Die Ergebnisse des Projekts HyCAVmobil bestätigen die technische Machbarkeit und legen den Grundstein für großtechnische Wasserstoffspeicher. mehr...

NorthH2/DOTI/Stiftung Offshore-Windenergie: Kooperationsprojekt in der Nordsee

[29.11.2024] NorthH2, DOTI und die Stiftung Offshore-Windenergie haben jetzt eine Absichtserklärung zur Errichtung eines Zehn-Megawatt-Elektrolyse-Demonstrators auf See unterzeichnet. mehr...

Region Südwest: Fahrplan für Wasserstoffwirtschaft vorgelegt

[25.11.2024] Die Region SüdwestBW hat jetzt eine Strategie für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft vorgestellt. mehr...

Stadtwerke Bonn: Pläne für H2-Anschluss vorgestellt

[20.11.2024] Die Stadtwerke Bonn haben jetzt der Bundesnetzagentur ihre Vorschläge zur Anbindung zweier Heizkraftwerke an das Wasserstoff-Kernnetz präsentiert. Die Pläne sind Teil der Strategie, die Klimaneutralität der Bundesstadt bis 2035 zu erreichen. mehr...

Alexander Honz vom Stadtwerk am See untersucht die Möglichkeit einer Wasserstoff-Transformation in der Region Bodensee-Oberschwaben.

Stadtwerk am See: Gasleitungen für Wasserstoff

[08.11.2024] Das Stadtwerk am See aus Friedrichshafen am Bodensee setzt gemeinsam mit regionalen Partnern auf eine wasserstoffbasierte Zukunft. Bei einer Veranstaltung informierten sie über den aktuellen Stand der Wasserstoffwandlung und die mögliche Anbindung der Region Bodensee-Oberschwaben an das Wasserstoff-Kernnetz. mehr...

Stadtwerke Speyer: Energiewabe mit Wasserstoff

[05.11.2024] Die Stadtwerke Speyer wollen ein innovatives Wasserstoffprojekt starten und suchen Partner aus der Wirtschaft. Ziel ist es, die regionale Energieversorgung nachhaltiger und wirtschaftlicher zu gestalten. mehr...

Sachsen-Anhalt: Projekt Green Octopus

[04.11.2024] In Sachsen-Anhalt wird der Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft konkret. Mit dem Projekt Green Octopus Mitteldeutschland soll ein wichtiger Beitrag zur Vernetzung von Erzeugungs- und Verbrauchsregionen geleistet werden. mehr...

Baden-Württemberg: Förderung für PEGASUS-Projekt

[04.11.2024] Das Land Baden-Württemberg unterstützt Daimler Truck jetzt mit einer Förderung von fast 50 Millionen Euro bei der Entwicklung von Wasserstoff-Lkw für den Schwerlastverkehr. Im Rahmen des Projekts PEGASUS sollen insgesamt 100 wasserstoffbasierte Lastkraftwagen entwickelt und unter realen Bedingungen getestet werden. mehr...

Bremen/Bremerhaven: Anschluss ans Wasserstoff-Kernnetz

[04.11.2024] Die Bundesnetzagentur hat jetzt die Anbindung Bremens und Bremerhavens an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz genehmigt. Mit dem Projekt soll die Region Teil eines zukunftsweisenden Energieverbunds werden. mehr...

Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen: Erster Wasserstoff-Bus startet im Linienbetrieb

[31.10.2024] Mit dem Einsatz von emissionsfreien Wasserstoff-Bussen geht die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR) einen wichtigen Schritt in der Antriebswende im öffentlichen Nahverkehr. Die ersten drei Brennstoffzellen-Busse sollen unter realen Bedingungen auf verschiedenen Strecken getestet werden. mehr...

badenova: Bundesnetzagentur genehmigt H2-Kernnetz in Südbaden

[30.10.2024] Die Bundesnetzagentur hat den Antrag der Fernleitungsnetzbetreiber zur Entwicklung eines nationalen Wasserstoff-Kernnetzes bestätigt. Der Verteilnetzbetreiber badenovaNETZE wird im Rahmen der Projekte RHYn Interco und H2@Hochrhein eine Schlüsselrolle beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Südbaden und am Hochrhein übernehmen. mehr...

Hamburg: HH-WIN wird Teil des nationalen Wasserstoff-Kernnetzes

[24.10.2024] Das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz wird Teil des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes, was Hamburgs Industrie ein einheitliches Wasserstoff-Netzentgelt sichert. Dies schafft Investitionssicherheit für den geplanten Ausbau des Netzes bis 2032. mehr...

Das Bild zeigt eine grün schimmernde Pipeline als Symbol für das Wasserstoffkernnetz. Im Hintergrund sind Windräder zu sehen.

Bundesnetzagentur: Grünes Licht für H2-Netz

[22.10.2024] Ein Kernnetz soll die Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland stärken und regionale Cluster vernetzen. Die Bundesnetzagentur hat die Pläne der Netzbetreiber nun genehmigt. mehr...