NetzausbauHeißer Draht nach Norden
Das geplante Seekabel NordLink soll die Stromnetze in Deutschland und Norwegen in Zukunft direkt miteinander verbinden. Als Gleichstromverbindung soll es eine Übertragungskapazität in Höhe von bis zu 1.400 Megawatt zwischen Schleswig-Holstein und Südnorwegen herstellen. Am Donnerstag (23. Januar 2014) wurde eine Realisierungsvereinbarung mit verbindlichem Zeitplan geschlossen. Das Land Schleswig-Holstein und das Unternehmen DC Nordseekabel (NOKA), vertreten durch Netzbetreiber Tennet, wollen die von der EU als „Projekt von gemeinsamem Interesse“ eingestufte Stromleitung zügig vorantreiben. Bis Ende Juni 2014 soll der Planfeststellungsbeschluss für das Vorhaben herbeigeführt werden, heißt es aus dem Ministerium für Energiewende Schleswig-Holstein (MELUR). 2018 soll die Leitung in Betrieb gehen.
Wind- und Wasserkraft verbinden
„Mit NordLink wird die Energiewende europäischer“, sagt Energiewendeminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen). „Wir wollen die norddeutschen Windgebiete mit der skandinavischen Wasserkraft verbinden. Wenn der Wind einmal nicht oder kaum weht, können wir verlässlich Strom aus norwegischer Wasserkraft beziehen, statt Kohlekraftwerke in Reserve halten zu müssen.“ NordLink werde dennoch ein schmerzlicher Eingriff in das sensible Gebiet des Nationalparks Wattenmeer darstellen. „Hier müssen Antragsstellung und Planung unter bestmöglicher Abwägung aller Umweltbelange erfolgen“, so Habeck weiter. Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsleitung der Tennet TSO erklärte: „NordLink ist ein Eckpfeiler der Energiewende und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Marktintegration in Nordwesteuropa mit positiven Effekten auf die Strompreise, von denen die Verbraucher in Deutschland profitieren werden.“ Tennet hat 2010 die Initiative für die Errichtung einer Verbindung von Deutschland nach Norwegen ergriffen. Zwei Jahre später trug das mit der ersten Vereinbarung zur Errichtung von NordLink Früchte.
Der Realisierungsvereinbarung zufolge sind noch im Februar Erörterungstermine mit Einwendern und Trägern öffentlicher Belange geplant. Bis Ende Juni soll der Planfeststellungsbeschluss ergehen. Um diesen ehrgeizigen Zeitplan einzuhalten, wollen das MELUR und die NOKA sich enger als üblich abstimmen.
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