Freitag, 8. November 2024

MainovaH2-fähige Brenner fürs MHKW

[28.09.2023] Ein weiterer Baustein zur CO2-Reduktion wurde im Müllheizkraftwerk Frankfurt gelegt. Hier wurden die ersten neuen wasserstofffähigen Brenner in Betrieb genommen.
Projektleiter Frank Senft (MHKW) neben einem der neuen wasserstofffähigen Brenner.

Projektleiter Frank Senft (MHKW) neben einem der neuen wasserstofffähigen Brenner.

(Bildquelle: Mainova/FES)

Im Frankfurter Müllheizkraftwerk (MHKW) in der Nordweststadt sind die ersten neuen wasserstofffähigen Brenner in Betrieb genommen worden. Die Betreibergesellschaft MHKW GmbH, die zu gleichen Teilen vom Abfallentsorger FES und dem Energiedienstleister Mainova getragen wird, investiert dafür in diesem und im nächsten Jahr rund drei Millionen Euro. Damit wird Frankfurts zentrale Infrastruktur für thermische Abfallverwertung, Wärme- und Stromerzeugung an einer wichtigen Stelle für eine Perspektive ohne fossile Brennstoffe bereit gemacht.
Brenner sind eine Art Anzündhilfe für die Verbrennungslinien. Sie werden lediglich für das Wiederhochfahren nach Revisionen oder Störungen benötigt. Im Dauerbetrieb – nach Erreichen der Zieltemperatur von 850 Grad – brennt der Abfall durch sich selbst. Sobald im Kessel ausreichend heißer Dampf für den Betrieb der Stromturbine entsteht, kann der Brenner wieder abgeschaltet und die Kraftstoffzufuhr gestoppt werden. Im Müllheizkraftwerk hat jede der vier Verbrennungslinien zwei Brenner. Diese konnten bislang nur mit Heizöl betrieben werden. Künftig ist dies auch mit Erdgas und eben Wasserstoff möglich.
Dirk Remmert, Geschäftsführer von FES und der MHKW GmbH, sagt: „Wir wissen aus Studien, dass die Müllverbrennungsanlage in der Nordweststadt alle Voraussetzungen besitzt, auch Wasserstofferzeuger zu sein. Noch ist nicht ganz klar, welche Rolle dieser Kraftstoff künftig spielen kann, aber wir wollen uns in dieser für die Zukunft der Frankfurter Energieerzeugung zentralen Anlage auch für eine Wasserstoffnutzung bereit machen.“
Perspektivisch könnten CO2-Emissionen durch den Einsatz von Wasserstoff gänzlich vermieden werden. Für den Einsatz von Wasserstoff in der erforderlichen Größenordnung sind indes unter anderem weitere Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere die Netze, nötig.
Das Müllheizkraftwerk in der Frankfurter Nordweststadt verwertet Restmüll aus Frankfurt und der Region sowie nicht recyclefähige Gewerbeabfälle. Die genehmigte Jahresmenge liegt bei 525.000 Tonnen. Daraus erzeugt die Anlage im Jahr deutlich über 500.000 Megawattstunden (MWh) Wärme für die Versorgung von rund 30.000 Frankfurter Haushalten. Pro Jahr speist das MHKW zudem über 200.000 MWh Strom ins öffentliche Stromnetz ein. Das entspricht dem Bedarf von 60.000 Zwei-Personen-Haushalten. Deutschlands größte Flotte von E-Müllfahrzeugen wird damit angetrieben.



Stichwörter: Wasserstoff, Mainova, Frankfurt, MHKW


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