swbGute Geschäfte gut für Wärmewende
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Karsten Schneiker, Vorstandssprecher und Vorstand Technik, skizzierte mit dem Blick auf das swb-Geschäftsjahr 2023 auch die veränderten Rahmenbedingungen.
(Bildquelle: swb)
Die Energiemarktkrise hat für alle Beteiligten neue Rahmenbedingungen geschaffen. Das von diesen Herausforderungen geprägte Geschäftsjahr 2023 hat swb, der Energiedienstleister im Land Bremen, mit einem guten Ergebnis und einer im Vergleich zum Vorjahr verbesserten Geschäftsentwicklung abgeschlossen.
„Unser Engagement für nicht-fossile Wärme und eine zukunftsfähige Netzinfrastruktur setzen wir mit einem weiter steigenden Investitionsvolumen fort. Es sind Investitionen von mehr als zwei Milliarden Euro erforderlich, um als swb bis 2035 klimaneutral zu werden“, sagen Karsten Schneiker und Gunnar Geise, das Vorstandsteam der swb AG.
Zuwächse beim Umsatz und operativen Ergebnis
swb hat im Geschäftsjahr 2023 einen Konzernumsatz von 1.824,2 Millionen Euro erwirtschaftet und damit den Vorjahreswert (1.797,1 Millionen Euro) leicht übertroffen. Positiv wirkten sich hierbei vor allem höhere Erlöse aus der Erdgas- und Wärmevermarktung aus, die vor allem auf moderaten marktbedingten Preissteigerungen beruhten. Das operative EBIT, das die nicht dem operativen Geschäft zuzurechnenden Sondereffekte ausklammert, betrug 126,7 Millionen Euro (Vorjahr 113,9 Millionen Euro). Der Anstieg ist vor allem in deutlich besseren Preisen begründet, zu denen die im Kohleblock 15 in Hastedt erzeugten Strommengen im Jahr 2023 an der Strombörse verkauft werden konnten. Die Situation auf den Strom- und Erdgasmärkten hat sich im Jahresverlauf weitgehend beruhigt. Entsprechend entfielen positive Effekte aus der Rückvermarktung von weniger verbrauchten Strom- und Erdgasmengen, die im Vorjahr stark zum Ergebnis beitrugen.
Das Konzern-Jahresergebnis belief sich am 31. Dezember 2023 (Stichtag) auf 152,6 Millionen Euro (Vorjahr minus 64,2 Millionen). Der besonders starke Ergebnisanstieg beruht hauptsächlich auf bilanziellen Sondereffekten wie der Stichtagsbewertung langfristig getätigter Energiehandelsgeschäfte nach den gültigen Rechnungslegungs- und Berichtsvorschriften (IFRS 9). Dieser in 2023 positive Effekt, der 2022 negativ war, ist jedoch nicht zahlungswirksam und nur temporär, da die zugrundeliegenden Energiehandelsgeschäfte bereits zu festen Preisen weitervermarktet wurden.
Langfristigkeit mildert Preissprünge
Der fortgesetzte solide wirtschaftliche Kurs stellte auch 2023 eine stabile Basis dar, um den Auftrag der Grundversorgung mit tragbaren Risiken erfüllen zu können. Die auf Langfristigkeit angelegte Energiebeschaffung mildert Preissprünge. Das zahlt sich für die swb-Kundinnen und -Kunden nach der Hochpreisphase auf lange Sicht aus, wie die zum 1. Juli 2024 anstehende Erdgaspreissenkung bestätigt.
Bei den Haushalten in Bremen hatte swb 2023 einen zum Vorjahr jeweils unveränderten Marktanteil von 84 Prozent in der Sparte Strom und 83 Prozent in der Sparte Erdgas. Im Vertriebsgebiet Bremerhaven erzielte swb Vertrieb einen unveränderten Strommarktanteil von 89 Prozent, in der Sparte Erdgas 89 Prozent (Vorjahr 90).
swb kann Erdgaspreise zum 1. Juli 2024 senken
Die weltweiten Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Marktveränderungen ausgelöst, deren Folgen für die Energiepreise und die Marktmechanismen nach wie vor spürbar sind. Finanzvorstand Gunnar Geise: „Dank unserer auf Langfristigkeit angelegten Energiebeschaffung konnten wir die Auswirkungen der sehr hohen Beschaffungspreise bei der Kalkulation erfolgreich abmildern. Die seit Oktober sinkenden Beschaffungskosten gleichen die Kosten aus der Hochpreisphase zunehmend wieder aus – inzwischen bereits so weit, dass wir die Erdgaspreise für Haushalte zum 1. Juli um rund 1,2 Cent pro Kilowattstunde senken. Der Strompreis bleibt aktuell auf seinem Niveau.“
Erhöhte Investitionen in Netzausbau
Mit 200,1 Millionen Euro hat swb das Investitionsniveau im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gesteigert (148,5 Millionen Euro). „Wir setzen unseren eingeschlagenen Weg der hohen Investitionen weiter fort. Zum einen, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, zum anderen, um die Zukunftsfähigkeit der Netze sicherzustellen“, sagt Karsten Schneiker, Vorstand Technik. Zu den Herausforderungen zählen insbesondere der stetig steigende Strombedarf, hervorgerufen von den Plänen vieler Industrieunternehmen, fossile Brennstoffe durch Strom zu ersetzen, dem Ausbau der Elektromobilität sowie der zunehmenden Elektrifizierung der Wärmeerzeugung.
„Unser Anlagenportfolio bauen wir im Sinne der Energie- und Wärmewende immer weiter um und aus“, ergänzt Schneiker. Das erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk am Kraftwerksstandort Hastedt zum Beispiel (Investition rund 140 Millionen Euro) ist seit dem Sommer 2023 am Netz. Es ist technisch in der Lage, neben regulärem Erdgas auch Biomethan oder anteilig sogar Wasserstoff zu nutzen.
Die rund sieben Kilometer lange Verbindungsleitung zwischen den zwei großen Fernwärmegebieten Uni-Netz und Ostnetz (Investition mehr als 90 Millionen Euro) ist im April 2024 in den Probebetrieb gegangen. Nach der noch vor Beginn der Heizsaison 2024/25 beabsichtigten Inbetriebnahme wird es möglich sein, die Wärme, die bis zum 30. April 2024 am Kraftwerksstandort Hastedt mit Steinkohle erzeugt worden ist, durch Wärme aus Abfall zu ersetzen. Die Strom- und Wärmeproduktion im Steinkohlekraftwerk Hastedt wurde daher zum 30. April 2024 eingestellt. Der Block 15 ist seitdem stillgelegt und das Zeitalter der Kohleverstromung in Bremen nach fast 130 Jahren zu Ende gegangen (wir berichteten). Im Zusammenspiel mit dem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk in Hastedt können die CO2-Emissionen der Wärmeerzeugung so um rund 550.000 Tonnen pro Jahr gesenkt werden.
Ein weiteres Ziel ist es, im Einklang mit der Klimaschutzstrategie für das Land Bremen die Fernwärmeversorgung in Bremen und Bremerhaven im Schulterschluss mit den Kommunen deutlich auszubauen. Hierzu findet in bestehenden Fernwärmegebieten eine Verdichtung statt und auch neue Netzgebiete sollen erschlossen werden.
Mit Partnern die Energiezukunft gestalten
Das Ziel der Energie- und Wärmewende fest im Blick wird swb die Fernwärme in Bremen und Bremerhaven weiter ausbauen und gleichzeitig den CO2-Ausstoß der Wärmeerzeugung deutlich senken. Zusammen mit verschiedenen Partnern entwickelt swb Nahwärmelösungen für Quartiere im Land Bremen und setzt diese gemeinsam um.
Darüber hinaus unterstützt swb Industrieunternehmen bei deren Dekarbonisierung, allen voran ArcelorMittal, aber auch das in Zukunft mit klimaneutraler Fernwärme versorgte Mercedes-Benz Werk Bremen, die mit Strom aus Bremen angetriebene Deutsche Bahn sowie weitere Kunden. Neben dem Blockheizkraftwerk am Kraftwerksstandort Hastedt und dem Elektrolyseur am Standort Mittelsbüren wird auch am Standort Hafen an der Zukunft geplant und gebaut: Mit der KENOW (KlärschlammEntsorgung NOrdWest, swb-Investitionsanteil mehr als 60 Millionen Euro) ist dort eine moderne Anlage zur Klärschlammverwertung entstanden, die ab Sommer 2024 neben dem Bereitstellen einer sicheren Klärschlammentsorgung ebenfalls klimaneutrale Fernwärme auskoppeln wird.
170 Jahre swb
2024 feiert swb seinen 170. Geburtstag. 60 Jahre davon arbeitet das Unternehmen erfolgreich zusammen mit der Deutschen Bahn. Die Zusammenarbeit wollen beide Partner stärken und entwickeln derzeit gemeinsam mit der DB Energie ein Konzept für eine 200-Megawatt-Anlage, die perspektivisch am Standort Mittelsbüren klimaneutral Bahnstrom erzeugen soll.
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