Stadtwerke EmdenGrüne Energie und schnelles Internet
Die Nordseehafenstadt Emden in Niedersachsen stößt mit dem Baugebiet Conrebbersweg-West ein ehrgeiziges Projekt in Richtung klimaneutrale Zukunft an. Schrittweise sollen dort ab diesem Jahr bis zu 370 Grundstücke erschlossen werden, informieren die Stadtwerke Emden. Das Quartier soll langfristig CO2-frei sein. Obwohl die Vergabe der Grundstücke mit verschiedenen Auflagen an die Bauwilligen verknüpft sind, sei die Nachfrage sehr groß. Manfred Ackermann, Geschäftsführer der Stadtwerke Emden und federführend für das Energiekonzept verantwortlich, sagt: „Ich gehe davon aus, dass die Grundstücke weg gehen werden wie geschnitten Brot.“ Philipp Schild, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken Emden, erklärt: „Was den Interessenten wichtig ist, ist die Kombination aus grüner Energie und schnellem Internet. Unsere Glasfaser-Strategie ist voll aufgegangen.“ Bereits vor zwei Jahren hat Emden laut Angabe der Stadtwerke mit dem Ausbau des Glasfaser-Netzes begonnen.
Keine Gasinfrastruktur
Für den neuen Stadtteil hätten die Stadtwerke zusammen mit Siemens ein Energiekonzept erarbeitet, das „dezentral ohne Wärmeversorgung auf Basis von Erdgas auskommt,“ berichtet Stadtwerke-Chef Ackermann. Die Firma Siemens gehöre von Beginn der Digitalisierung an zu den strategischen Partnern der Emder. Sie versorge die Stadtwerke bis heute mit Know-how und Technologie. Bei der Erschließung werde es „keine Gasinfrastruktur“ mehr geben. Die Stadt verpflichte Bauwillige in dem Gebiet deshalb zu Photovoltaikanlagen auf den Dächern und setze hohe Energiestandards voraus. Ackermann lobt die enge Zusammenarbeit mit der Stadt bei diesem ehrgeizigen Projekt: „Die Stadt unterstützt unsere Pläne fürs Energiekonzept, das ist nicht selbstverständlich.“
Solarenergie als Grundlage
„Emden will bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden“, sagt Oberbürgermeister Tim Kruithoff. „Mit dem Masterplan 100 Prozent Klimaschutz ist dieses Ziel fest in unserer städtischen Agenda verankert. Das neue Baugebiet verbindet die wichtigsten Ziele unserer Stadtentwicklungspolitik, eine Heimat zu schaffen, die Lebensqualität bietet und zugleich unseren Ansprüchen einer nachhaltigen Entwicklung gerecht wird. Über den Bebauungsplan schließen wir Gas und andere fossile Brennstoffe aus. Stattdessen setzen wir auf die Nutzung von Solarenergie für die Deckung des Wärmebedarfs und als elektromobile Grundlage des Quartiers. Das Baugebiet ist ein wichtiger Meilenstein für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft unserer Seehafenstadt.“
Luft-Wärme-Pumpen hoch im Kurs
„Die mit Mehrkosten verbundenen Anforderungen sind für die meisten Interessenten, die zu uns in die Geschäftsstelle kommen, kein Thema“, sagt Verkaufsleiter Schild von den Stadtwerken. Es seien überwiegend „aufgeklärte jüngere Menschen, die die Energiewende ernst nehmen und denen moderne Kommunikationstechnologie wichtig ist“. Die Reaktionen spiegelten exakt die Ergebnisse wider, die eine von den Stadtwerken im Vorfeld in Auftrag gegebene Marktforschung ergeben hat, so der Bericht aus Emden.
„Die Emder meinen es wirklich ernst“, sagt Werner Jahnsen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Aurich-Emden-Norden. Er weiß, dass alle umliegenden Städte in Ostfriesland genau verfolgen, was Emden macht. Das Interesse am -Energie-Haus sei in ganz Ostfriesland deutlich gestiegen, so Jahnsen. „Als Ersatz für gasbetriebene Brennwertthermen stehen in vielen Neubauten bereits Luft-Wärme-Pumpen hoch im Kurs. Sie laufen mit Strom, der im Idealfall aus der eigenen Photovoltaikanlage stammt“.
Eigenständiger Glasfaserausbau
Während es beim Glasfaserausbau in Deutschland bekanntlich viel Nachholbedarf gibt, nahm man in Emden die Sache selbst in die Hand, berichten die Stadtwerke. 2018 seien die ersten Gewerbegebiete angeschlossen worden und im vergangenen Jahr erste Wohngebiete gefolgt. Der Ausbau gehe schneller voran als erwartet. Für das ehrgeizige Vorhaben hätten die Stadtwerke 50 Millionen Euro in die Hand genommen. Von Anfang an hätten sie eng mit der Wohnungswirtschaft zusammen gearbeitet, was dem Projekt erheblichen Auftrieb gegeben hätte.
Durch den Glasfaserausbau hätten sich für den kommunalen Versorger zudem neue Geschäftsmodelle ergeben. Über die Stadtwerke-Tochter Emden Digital vermarkte der kommunale Versorger erfolgreich eigene Breitband-Angebote für Gewerbe- und Privatkunden.
Wallbox und Ladestromtarife
Die künftigen Häuslebauer im neuen Baugebiet sollen bei den Stadtwerken Emden maßgeschneiderte Lösungen bekommen. „Unseren klassischen Öko-Haushaltsstromtarif verbinden wir mit dem Highspeed-Internet-Angebot unserer Tochter Emden Digital“, so führt Vertriebsleiter Schild aus. „Darüber hinaus liefern wir den Bauwilligen die im Baugebiet geforderten Lösungen zur Photovoltaiknutzung auf dem eigenen Dach inklusive Speicherlösung sowie einen Ökostrom-Wärmepumpentarif. Auch für die Elektro-Autoladung schaffen wir mit unserer Wallbox sowie speziellen Ladestromtarifen eine bequeme Lösung für das neue Zuhause. Ganz wichtig sind uns die Kundennähe und persönliche Beratung. Dies ergänzen wir um attraktive Online-Lösungen. So wird es eine eigene Website für die Angebote im zukünftigen neuen Stadtteil geben. Auf diese Weise erfahren wir viel von den Kunden und ihren Wünschen und können noch gezielter darauf eingehen.“
Baden-Württemberg: Kommunen verfehlen Klimaziele bei Gebäuden
[19.11.2024] Nur wenige öffentliche Gebäude in Baden-Württemberg erreichen die Zielwerte für den Wärme- und Stromverbrauch. Das zeigt eine Auswertung der Landesenergieagentur KEA. mehr...
Freiburg: Stadt tauscht 3.500 Leuchten aus
[10.10.2024] Die Stadt Freiburg modernisiert ihre Straßenbeleuchtung. Ab dem 14. Oktober werden 3.500 Leuchten auf umweltfreundliche LED-Technik umgerüstet. Damit spart die Kommune 73 Prozent Strom und reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich. mehr...
dena-Studie: Milliarden für klimaneutrale Sanierung
[11.09.2024] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat in einer neuen Studie den Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude in Deutschland auf ein klimaneutrales Niveau bis 2045 berechnet. Demnach werden jährlich rund sechs Milliarden Euro benötigt. mehr...
Rheinland-Pfalz: Eifelpipeline in Betrieb
[05.09.2024] Mit der offiziellen Inbetriebnahme des Regionalen Verbundnetzes Westeifel, auch bekannt als Eifelpipeline, wurde jetzt ein bundesweit einzigartiges Infrastrukturprojekt gestartet. Das Vorhaben integriert Trinkwasser- und Energieversorgung sowie Digitalisierung in einem System. mehr...
Effiziente Gebäude: Konferenz zum nachhaltigen Bauen
[03.09.2024] ZEBAU veranstaltet am 16. September 2024 die Fachkonferenz Effiziente Gebäude 2024 in Hamburg. Im Fokus stehen nachhaltige und energieeffiziente Baukonzepte, die zur Erreichung der Klimaziele beitragen sollen. mehr...
WE-EF Leuchten: Neue Solarleuchten vorgestellt
[09.08.2024] Mit der Erweiterung der AFL100-Serie um zwei innovative Solarlösungen bietet WE-EF Leuchten moderne und umweltfreundliche Beleuchtungslösungen für Städte und Gemeinden. Die neuen Modelle punkten mit Nachhaltigkeit, hoher Lichtqualität und einfacher Installation. mehr...
Gummersbach: Energie und Kosten sparen
[08.08.2024] Die Stadt Gummersbach will mit Unterstützung von Engie Deutschland den Energieverbrauch städtischer Gebäude senken und so rund 800.000 Euro einsparen. Das Energiespar-Contracting startet im Sommer 2025 und läuft über zehn Jahre. mehr...
Rheinland-Pfalz: Förderung für energetische Sanierung
[01.08.2024] Die Stadt Diez erhält rund 2,2 Millionen Euro Fördermittel für die umfassende energetische Sanierung einer Sporthalle. Die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder hat jetzt den Förderbescheid übergeben. mehr...
Bayreuth: Partnerschaft von Stadt und Umland
[31.07.2024] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet im Juli die Region Bayreuth als Energie-Kommune des Monats aus. mehr...
Klimafreundliches Bauen: Abschied von Energiedinosauriern
[24.07.2024] Die Zahl der Plusenergiehäuser ist noch relativ gering. Die meisten Gebäude sind Energiefresser. Die kommunale Wärmeplanung kann hier für Klarheit sorgen. Wichtig ist auch, Immobilien als Teil eines Netzwerks aus Gebäuden, Straßen und grünen Energiequellen zu sehen. mehr...
energielenker: Smarter Energiemanager
[11.07.2024] Das Unternehmen energielenker präsentiert mit Enbas einen selbstlernenden Energiemanager, der die Energieströme in Gebäuden optimal steuert. Dank integrierter KI-Algorithmen analysiert Enbas das Nutzungsverhalten und die Stromerzeugung. mehr...
enercity: Biomethan-BHKW für Kohleausstieg
[19.06.2024] enercity nimmt ein Biomethan-Heizkraftwerk in Betrieb. Damit rückt der Kohleausstieg in Hannover näher. Die hochflexible Anlage für Spitzenlast produziert erneuerbare Wärme und erneuerbaren Strom. mehr...
Trier: Einheitliche LEDs senken CO2-Ausstoß
[14.06.2024] Seit dem Jahr 2016 stellen die Stadtwerke in Trier die Straßenbeleuchtung auf LED um. Über 78 Prozent der vormals unterschiedlichsten Leuchtentypen sind mittlerweile umgerüstet, der Stromverbrauch hat sich dadurch mehr als halbiert. mehr...
Mainova: Marktstart für smartes Monitoring
[11.06.2024] Mainova AG und der ABG Frankfurt wollen mit Heatral für effiziente Heizanlagen sorgen. mehr...
ITC AG: Brühl nutzt Energie-Management
[30.05.2024] Bereits seit dem Jahr 2021 nutzt die Stadt Brühl die Energie-Managementsoftware von ITC. Mittlerweile hat die Stadt rund 500 Hauptzähler und deren Untermessungen in das Energie-Management eingebunden. mehr...